Geschichten:Schmuggel in Greifenfurt - Gedankenspiele aus Eibenhain
Dramatis personae:
- Edorian von Feenwasser, Junker zu Eibenhain
- Salpion Hoogensiel, Haushofmeister und Schreiber
Eibenheim, Ende Rahja 1033
Edorian saß in seinem Arbeitszimmer und studierte einige Karten der königlichen Landen Neerbusch und Serrinmoor. „Nach dem Ausbreiten der Wildermark und der damit zusammenhängenen Gefahren....“, murmelte er in sich hinein,“müssten doch die meisten Waren aus Garetien und aus dem Kosch über Waldstein nach Greifenfurt gelangen... Besonders die Warenzüge aus Angbar würden die Route Steinbrücken, Oberangbar, dann die Furt, und dann der Breite folgend durch die Lande Serrinmoor und Neerbusch nach Greifenfurt benutzen.Wenn man diese Route ausbauen würde und sie von der Furt bei Oberangbar bis Überdiebeite auf waldsteinschen Boden verlaufen lassen würde, würden die Händler bereits bei Steinbrücken den Fluss überqueren und nicht erst die Furt in Oberangbar... Das Ergebnis wären höhere Zolleinnahmen für Waldstein, auch würde die Route für Händler aus Gareth attraktiver werden, und an meinem Lehen würden auch mehr Handelszüge vorbei ziehen.“ Er betrachtet die Karten einen Moment lang, bis sein Blick auf einen Punkt auf der Karte stehen blieb. „Aber nein“, widersprah er sich selbst, „das würde auch meinen Feinden zu Gute kommen, das Lehen der Weißensteins liegt ebenfalls auf dieser Route....außerdem, wer würde mich schon anhören.“
Durch ein Klopfen an der schweren Eichentür wurde Edorian aus seinen Gedankenspielen gerissen. Sein Haushofmeister Salpion trat ein: „Verzeiht die Störung, mein Herr, aber ich bringe Neuigkeiten aus Sertis!“ Mit diesen Worten übergab er seinem Herrn ein Schreiben.
„So so, Brandlöschen in Eynweiher... was meinst du Salpion, soll ich mich dort blicken lassen?“
„Unbegingt Herr! Das wäre eine exellente Möglichkeit hier in der Grafschaft Flagge zu zeigen. Der Aufbau von Beziehungen zum örtlichen Adel kann für Euch nur vorteilhaft sein. Euer geschätzter Großvater, möge Firun ihm gnädig sein, war diesbezüglich leider etwas... zu nachlässig!“
„Du hast Recht, Salpion, außerdem habe ich gegen einen guten Tropfen nichts einzuwenden.“
Der Blick des Haushofmeisters streifte über den Schreibtisch seines Herren, wo neben den Karten auch einige Pergamente lagen, das öberste befasste sich augenscheinlich mit den Ereignissen aus Greifenfurt, über die ihn Salpion vor einiger Zeit in Kenntnis gesetzt hatte. Edorian bemerkte die Blicke seines Untergebenen und sprach:“Und wieder einmal blüht uns Ärger aus dem Norden.“
„Es scheint mir wichtig zu sein die Ereignisse im Auge zu haben, schließlich grenzt Euer Lehen an Greifenfurt.“
„Greifenfurter!“ die Mine des Junkers verzog sich, „nie kam Gutes von unseren nördlichen Nachbarn. Die übertreiben es ein wenig mit ihrer Praiosfrömmigkeit. Und nützen tuts ihnen auch nichts, die werden ja schließlich immer wieder von den Schwarzpelzen überrannt.“
„Ja, Herr! Allerdings wird der Baron von Kressenburg schon seine Gründe gehabt haben den Hagenbronner zu richten...der Hagenbronner hatte eine gewisse Reputation wie die Leute sagen...“
„Sicherlich, der scheint für einen Greifenfurter noch ein wenig Anstand zu besitzen. Aber er ist zu weit gegangen. Schmuggel hin oder her, dem Hagenbronner hätte ein faier Prozess gemacht werdem müssen. Wie dem auch sei... Salpion, bitte gebe mir Tinte und Pergament, ich möchte dem Junker von Eynweiher über mein Erscheinen beim Brandlöschen informieren“
„Sehr wohl, mein Herr!“
An Wohlgeboren Ugdalf von Eynweiher!
Mit Freude habe ich Eure Einladung zum Eynweiherschen Brandlöschen zur Kenntnis genommen. Natürlich werde ich mich zu gegebenen Datum in Eynweiher einfinden und freue mich, Euren Eynbrand zu kosten.
Gegeben zu Gut Eibenheim, Ende Rahja 1033.
Edorian von Feenwasser, Junker zu Eibenhain