Geschichten:Spenden für die Ostmarken – Hinn will liefern
Euer Wohlgeboren
Es ist eine große Ehre, dass ihr meine Wenigkeit mit einer, der Göttin so gefällige Aufgabe betraut.
Ich gelobe in dieser Zeit der Renaissance des Landes vor den drei gütigen Schwestern nicht zu versagen. Doch hat euch der Schlund mehr zu bieten, als sein Silber, das keinen satt macht. Wo Gold und Silber sich häufen, da lockt es nur Gier und niedere Begehrlichkeiten der Menschen. Wir haben aber bei all dem Leid das uns erfuhr, auch das Gute in den Menschen gesehen. Die Hilfsbereitschaft und Opferbereitschaft der Vergangenen Tage will ich destillieren und die Menschen zu mehr anspornen, damit sie über sich hinaus wachsen und das Land im Osten, zum wohl des Reiches, zum Erblühen bringen. Tobrien verlangt Menschen und ich will sie ihm geben. Wenn ihr schon einen Heermeister bestellt, so möchte ich euch auch ein Heer senden. Ein Heer der Herrin Peraine gefällig. Bauern mit reichlich Saatgut, Handwerker mit gutem Werkzeug aus besten Schlunder Werkstädten, tatkräftige Maiden und Burschen die schaffen wollen. Angeleitet von wohl vorbereitete Predigern der grünen Göttin. Gebt mir einen Götterlauf und im Tsamond werden wir marschieren. Dem Hunger entgegen, bereit die Felder zu bestellen und den geschundenen Ostmarken Heilung zu bringen.
Was gestern starb, lebt heute wieder!
Gegeben zu Amselhag, im Boron 1040Praiosmar von Hinn
Auf den Fluren des Wiesenschlösschens, Schlund:
„Herr Graf, was ist eigentlich mein Salär für mein Amt als Vogt? ...Ah, soso. Angesichts der großen Aufgabe die ich sobald angehen möchte, zahlt es mir doch bitte als Anleihe auf drei Jahre aus. Und lasst euch als Graf nicht lumpen und legt das Doppelte darauf, was euer Landvogt gibt. So stehe ich nicht mit leeren Händen da. Seht es als Investition. Die Familie meiner Frau kann die Unkosten meines Amtes wohl über die Zeit tragen, doch sind auch dort die Speicher nach der Aufnahme so Vieler im letzten Jahr leer. Jetzt muss ich noch ein Peraine gefälliges Heer ausrichten und einen Spendenball im Rahja bestellen…. Wo ich die Leute dafür hernehmen will? Den Taugenichtsen versprechen wir eine Zukunft, den Habenichtsen Land, den Gerissenen neue Märkte für ihre Waren und den Gläubigen göttlichen Segen. Dazu noch ein paar Abenteuerlustige. Der Schlund hat für jeden Helden der im Krieg starb, einen Vertriebenen in unseren sicheren Ländereien aufgenommen. Unsere verschonten Felder geben genug für alle her, doch werden die Felder ohne Krieg durch Erbteilung bald kleiner. Doch müssen wir auch den Moloch Gareth und die versehrten Lande nähren und unsere Speicher wieder füllen. Unsere Schollen werden kleiner wenn wir die Zweitgeborenen nicht locken, um ihr Glück zu suchen. So mancher wird etwas geben, wenn dafür ein Miterbe aufbricht oder ein Neubürger zurück in seine Heimat geht. Man muss die Leute da bekommen, wo es sie juckt. Und man muss es so machen, das ein Jeder glaubt dass es das Beste für ihn sei. Ohne Hass und Ressentiments zu schüren.
…Wie meint ihr? Spendenball, ja genau! Mich brachte eine Perricumer Witwe, die ihren Mann an der Gaulsfurt verlor, auf die Idee. Ich stelle mir das so vor. Wir haben, wie auch unsere Nachbarn, Viele von gutem Blut verloren und Witwen und Witwer sollten baldig, gut vermittelt werden, damit wir neue Schlunder starken Blutes bekommen. Ende Rahja ist das Trauerjahr fast um und die Weinernte wird eingebracht sein. 1040 wird noch einmal ein entbehrungsreiches Jahr im Nachgang des schwarzen Krieges. 1041 soll die Freude wieder einziehen. Eine dezente Feier auf Schloss Amselhag, schön gelegen mit Blick auf den Darpat, könnte so manche neue, vielversprechende Liaison bringen. Und da sich Brautsuchende nicht lumpenlassen wollen und Rahja sie spendabel macht, werden wir für den Almosenmeister sammeln. Und ihr könntet eine neue Ära des Aufschwungs und der Freude ausrufen. Ich freu mich darauf!“
Eine Stimme von weiter unten: „ Hinn? Habt ihr eigentlich auch nur Wiesenschlösschen in eurem Humpen?
„Äh, wie meinen mein Graf?“