Geschichten:Station in Samlor

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Am Abend erreichte man bei Anbruch der Dämmerung die Stadt Samlor, die am östlichen Rand der Rakulahöhen lag. Nach der unschönen Begegnung mit den Wegelagerern war die weiterer Reise ohne Komplikationen verlaufen. So hatte man in Eisenhütt und Farningen kurze Rast gemacht, um sich zu stärken und die Vorräte aufzufrischen. Nachdem man noch einen kleinen Weiler passiert hatte, erreichte man schließlich die Hauptstadt der Baronie Hirschfurten.

Die Stadtwachen ließen die Gruppe mit knappem Gruß das Tor passieren, und gemächlich rumpelte das Fuhrwerk über das Kopfsteinpflaster.

Alrike von Sommerheide hielt schnurstracks auf den großen Rondratempel zu, wo sie die Nacht verbringen wollte, da sie den Schutz der göttlichen Mauern der Sturmherrin für am sichersten hielt. Dabei fiel ihr eine Kleinigkeit auf.

"Sagt, werter Ritter von Schack, meines Wissens nach trägt die örtliche Rondra-Hochgeweihte den Namen Ardare von Schack. Ist sie zufälligerweise mit Euch verwandt?"

Der Angesprochene nickte nur knapp: "Ja, sie ist meine Tante!"

"Oh, wie erfreulich! Dann wollt ihr sicher die Gegelgenheit nutzen, mit Euer Tante ins Gespräch zu kommen, nehme ich an?"

Doch Halgor schüttelte den Kopf: "Nein... nein, besser nicht", sagte er etwas verlegen. "Ich verstehe mich mit diesem Teil der Familie nicht allzu gut, wißt Ihr? Es gab da in der Vergangenheit ein paar unschöne Szenen..."

"Oh, wie schade!" entgegnete die Äbtissin etwas verwundert. "Wenn ihr wünscht, kann ich mal mit Euere Tante reden, vielleicht lassen sich ja die Differenzen beilegen oder wenigstens mildern?"

"Das... ist sehr freundlich von Euch, Euer Hochwürden! Trotzdem möchte ich Euch bitten, meinen Namen dort nicht zu erwähnen. Ich würde es auch vorziehen, nicht im Tempel zu nächtigen. Ich werde mir stattdessen auf eigene Kosten ein kleines Quartier suchen."

Alrike blickte ihn etwas verständnislos an. "Gut, Eure Entscheidung. Ich kann in Travias Namen nur hoffen, dass Ihr eure Differenzen mit eurer Verwandtschaft eines Tages beheben könnt." Halgor nickte. Das Letzte was er nun bräuchte wäre ein Gespräch mit seiner geweihten Tante im Rondratempel.

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Später saß Halgor gemeinsam mit Prishya vom Berg bei einem kleinen Abendbrot im Gasthaus Trollkönig.

"Soso, du möchtest also deiner Tante lieber aus dem Weg gehen?" fragte ihn die Ritterin beiläufig.

"Ich wüßte nicht, was dich das angeht", entgegnete Halgor mürrisch.

"Gar nichts!" grinste Prishya. "Mir fällt nur auf, dass du doch nicht so der Strahlemann zu sein scheinst, für den ich dich bislang gehalten habe."

"Was?"

"Erst dein Zögern beim Transport des Gongs, dann deine seltsame Art mit den Strauchdieben fertig zu werden, jetzt willst du nichtmal deine eigene Tante begrüßen..."

"Wenn du mir was sagen willst, raus damit. Ansonsten halt die Klappe!" fuhr Halgor sie barsch an.

"Hey, kein Grund gleich so auszurasten. Was ich dir damit sagen wollte, du gefällst mir so..." hauchte sie verführerisch.

Halgor sah die Ritterin durchdringend an. War das nur ein Spiel, oder...

In dem Moment spürte er ihre Hand zwischen seinen Schenkeln. "Ich meine, falls du in deinem Quartier noch ein Plätzchen frei hast, dann..." flüsterte sie.

Kurz darauf ließen sie die Reste des Abendessens stehen und verschwanden auf sein Zimmer.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Reichsforst.svg   Wappen Baronie Hirschfurten.svg   Wappen Stadt Samlor.svg  
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24. Eff 1047 BF zur abendlichen Tsastunde
Station in Samlor
Wegelagerer


Kapitel 5

Autor: Nimmgalf