Geschichten:Streben nach Höherem - Einmarsch in Bärenau
Baronie Bärenau, Grafschaft Hartsteen, Ende Rahja 1029 BF
Nachdem Lahor mit seinen Ferkinareitern, den Armbrustern um Darian Hinterfelder und den zwergischen Bauarbeitern aus Erlenstamm angekommen war, waren sie nun komplett.
Am gleichen Tag trafen sich Treumunde, Lahor, Eberhelm, Praioslob und Alissa in ihrem Zelt, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Karte Bärenaus lag vor ihnen auf dem Tisch, während Treumunde sinnierte: „Irgendwo in den Bärenauer Gefilden könnte sich diese Varena aufhalten. Wie groß ihre Truppen sind weiß ich leider nicht. Ich denke ein Konflikt mit ihr sollte noch Zeit haben.
Schloss Lilienmoor im Efferd, liegt so wie ich es mal hörte im Moor. Das ist nicht gerade ein geeignetes Gebiet für unsere Schwere und leichte Reiterei. Ebenfalls im Efferd befindet sich die Praiosburg, auf der ein fanatischer Anhänger des Herrn regieren soll. Eventuell sollten wir mal mit ihm in Kontakt treten.
Gerwulf von Bärenau soll nach letztem Wissenstand die Stadt Bärenau unter Kontrolle halten.
Wenn ich nun einen Blick auf die Karte werfe, kommen wir von der Reichsstraße II...“
„Dann lasst uns dem greisen Answinisten Feuer unter dem Hintern machen“, polterte Lahor in ihren Gedankengang.
„Lahor, dieses Vorgehen muss durchdacht sein. Wir können nicht einfach reinreiten und dann sehen was kommt. Wir brauchen einen Standort, an dem wir uns erstmal verschanzen können und von dem aus wir weitere Aktionen planen können“, erwiderte Treumunde sichtlich genervt von Lahors Einwurf.
Ihr Blick wandte sich zu Alissa. „Bitte agiere mit Deinen Waldläufern uns als Späher. Es würde für uns von großem Nutzen sein, wenn Du uns Näheres über Bärenau berichten könntest.“ Alissa nickte.
So entschloss man sich auf die Berichte Alissa von Erlenstamms zu warten.
Tage später, Alissa und ihre Waldläufer waren zurückgekehrt. Laut ihrem Bericht sollen sich die Getreuen von Gerwulf von Bärenau in den südlichen Gefilden aufhalten und auch die Stadt Bärenau beherrschen.
Die fünf Anführer trafen noch einmal zusammen um ihre erste Aktion durchzusprechen. Allen war klar, dass es jetzt eine schnelle unerwartete Aktion geben musste.
Mit der Reiterei voran preschte der Zug, noch am späten Nachmittag, nördlich von Wagenhalt über eine kleine Straße Richtung der Stadt Bärenau. Doch ihr Ziel war nicht Bärenau.
Sie hielten sich weiter nördlich, ein paar kleine Scharmützel waren schnell überstanden. Schien doch wirklich keiner mit ihnen gerechnet zu haben. Könnte Kämpfen doch immer so einfach sein.
Ihr Weg führte durch einen Wald im Norden der Stadt. Die Lichter Bärenaus waren im Dunkeln gut zu erkennen.
Kurz darauf gelangten sie an eine größere Straße. Diese überquerten sie gen Westen wieder direkt in ein größeres Waldgebiet.
Fast waren sie an ihrem Ziel angekommen. Es war stockduster und keine Feinde in Sicht. Weiter bahnten sie sich ihren Weg. Mittlerweile jedoch so leise sie konnten, immer mit einer Vorhut aus Waldläufern und Ferkinas.
Alissa berichtete, dass sie nun nicht mehr weit entfernt wäre, fast schon in Sichtweite – Die Burg Bärenau. Alleine mit ihren Waldläufern schlich sie durchs Unterholz. Mit Adleraugen bewegten sie sich um die Burg, immer in Angst von den Wachen entdeckt zu werden. Stunden vergingen bis sich die Gesichtszüge bei Alissa aufhellten. Da ist etwas murmelte sie zu ihren Getreuen. Ja da ist er, ein Geheimgang. Leise schlichen sie zu ihrer Gruppe zurück.
Lahor schaute zu den Ferkinas, ihr Anführer nickte. Die dunkel gekleideten Wilden bewegten sich leise und behutsam Richtung Burg. Fackeln und vereinzelt Wachen konnten sie entdecken. Sie schafften es ungehört den Eingang zu dem Gang zu erreichen. Katzengleich überwanden sie Hindernisse auf dem Weg. Einer von Ihnen bewegte sich zum Fallgitter. Die Anderen unbemerkt zu den Wachen. Noch bevor jemand nach Hilfe schreien konnte, zogen sich die Krummsäbel durch ihre Kehlen. Schleunigst wurde das Tor geöffnet und die Reiterei preschte herein.
Überrumpelt raffte sich die Burgwache auf, Schreie hallten durch die Nacht. Klingen wurden gekreuzt und der Burghof tränkte sich in ein blutiges Rot.
Bis Sonnenaufgang konnte ein Sieg errungen worden, die Besatzung auf Burg Bärenau ergab sich seinen Eroberern. Jubel brandete auf.
Bei der Suche nach dem Answinisten, durchsuchten sie die ganze Burg. Irgendwo musste er sich doch aufhalten. Sie folgten einer Blutspur. Zwei der Eychgraser Landwehr wurden erschlagen, erschlagen vor dem bewachten Fluchttunnel.
Nun war allen gewiss, dass eine Antwort Gerwulf von Bärenaus nicht lange auf sich warten würde.