Geschichten:Tatendrang
Dorf Sterkrade, Baronie Vellberg, 03. Tsa 1043 BF
Ilmar legte den Brief seines Bruders beiseite und rieb sich den Nasenrücken. Das was er da lesen musste verstimmte ihn.
Sein Vetter Bärfried wurde vor kurzer Zeit mit einem Lehn ausgezeichnet! Ein Junkertum, um genauer zu sein. Zwar lag dieses Junkertum in der Baronie Arvepass, also noch weiter ab von jeglicher Zivilisation als Sterkrade aber immerhin ein Junkertum!
Ilmar schlug zerknüllte missmutig den Brief und warf ihn in den Kamin.
Schon lange waren er und sein Vetter im Wettstreit um den Nachfolgertitel des Familienoberhaupts und Ritter von Hardenstatt. Dabei suchten beide nach Möglichkeiten sich zu beweisen und Ruhm für sowohl sich als auch die Familie zu erlangen, um dadurch in den Augen des Familienoberhauptes als geeigneter Nachfolger dazustehen.
Doch jetzt hatte der Einäugige, wie aus dem Nichts, erreicht was erklärtes Ziel von Ilmar war! Als erster in der Familiengeschichte ein vererbbares Lehn zu ergattern.
Und er selbst? Er hatte in Sterkrade ein Kind gezeugt und war ruhiger geworden. Selten kam er mal aus diesem Loch heraus und wenn, dann verblieb er meist in der Baronie Vellberg und besuchte den wenigen anderen Adel des Landes, der es in seinen Augen wert war besucht zu werden.
Vielleicht hätte er sich nicht so zurückziehen sollen? Vielleicht hätte er seinen Onkel oder Familie in Zackenberg besuchen sollen?
Ilmar nickte knapp, das war die Lösung! Bärfried hatte zwar ein Lehn erlangt aber das war nur ein weiterer Grund, der ihn davon abhalten würde Wolfhelm in den Familienstammlanden zu unterstützen! Das könnte Ilmar nun übernehmen. Er lächelte und erhob sich, morgen würde er nach Zackenberg reiten!