Geschichten:Tempeltreu – Gnade vor Recht

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Stadt Schwarztannen, Efferd 1044 BF

„Nun“, meinte Hochwürden da nachdenklich und musterte den Windfelser aufmerksam, „Von meiner Seite kann dieses Mal noch Gnade vor Recht ergehen. Ich möchte noch einmal betonen: Dieses Mal. Denn Diebstahl ist es nichtsdestotrotz. Jedoch...“ Und wandte sich zu seinem Novizen. „... und das ist was Schwester Lechmin leider nur allzu gern vergisst, steht unser Herr nicht nur für Recht, Gesetzt und Ordnung, sondern auch für Demut.“ Der pummelige Knabe blickte seinen Lehrmeister erst mit großen Augen an, dann nickte er zögernd. „Dennoch halte ich es für angebracht, dass...“ Nun wandte er seinen Blick wieder dem am Boden Liegenden zu. „... Euer Bote einige Stunden in der Praiostagsschule verbringt.“

„Selbstredend, Hochwürden“, versicherte Jadwig nickend, „Ich werde dafür sorge tragen, dass mein Bote...“ Er bedachte den Dieb mit einem vielsagenden Blick. „... dem auch nachkommt. Gewiss wird er das, nicht wahr?“

„Ja, ja. Ja, natürlich!“, versicherte der Dieb energisch, „Gewiss. Gewiss!“

„Und was ist mit Euch, Euer Gnaden Rían?“, wollte der Kaufmann nun von der Rondra-Geweihten wissen. Die schaute den Windfelser erst an, blickte dann zu ihrer Novizin und wieder zurück zu dem Kaufmann und erklärte schlussendlich: „Eine Spende an einen der Tempel kann gewiss auch nicht schaden. Dann bin auch ich bereit dieses Mal noch Gnade vor Recht ergehen zu lassen. Dieses Mal wohlgemerkt, denn jeder hat eine zweite Chance verdient, eine dritte wird es jedoch nicht geben.“

„Selbstredend, Euer Gnaden“, erklärte der Windfelser der Geweihten auch dieses Mal, „Selbstredend.“

„Und das soll es jetzt gewesen sein?“, meldete sich da Rondriga empört zu Wort.

„Ja“, erwiderte Elerea ni Rían lediglich knapp und unterbrach den sich anbahnenden Redeschwall ihrer Novizin indem sie sagte: „Das war es. Wir werden jetzt gehen, Rondriga.“ Widerwillig ließ die Novizin den am Boden Liegenden los und knurrte dabei: „Nächstes Mal da bist du dran! Da kannst du dir aber sicher sein.“ Sie ging zu ihrer Lehrmeisterin die sich dann von den Anwesenden verabschiedete: „Wir werden wieder in den Tempel gehen. Die Götter mögen allezeit mit Euch sein. Gehabt Euch wohl.“ Damit gingen sie.

„So will auch ich mich meiner Schwester anschließen“, erklärte der Praios-Geweihte, „Auch wir werden nun da diese Angelegenheit geklärt ist gehen. Praios mit Euch.“ Und zu seinem Novizen sagte er: „Komm, Danos.“


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Texte der Hauptreihe:
K1. Dieb
K4. Lüge
2. Eff 1044 BF am Mittag
Gnade vor Recht
Missverständnis


Kapitel 3

Lüge
Autor: Orknase