Geschichten:Tod eines Meuchlers und Epilog zu Waldfang
Der Tod eines Meuchlers
Notiz des Uslenrieder Hauptmanns Cern von Aschenfeld.
Am 5. Rondra wurde der Lakai des verräterischen Schwanenbrucher Weibels Mondan von Greyfenfurt im Beisein mehrerer Offiziere und Magier streng verhört. Lechdan Gramling gestand, dass Mondan ein praktizierender Borbaradianer war und schon aus dem Konvent Dolche als Warnung in den Zimmern mehrerer Adliger hätte verteilen lassen. Je 100 Dukaten hatte Mondan auf den Kopf jedes teilnehmenden Adligen ausgesetzt. Woher der Weibel über Gold verfügen konnte, wusste auch Lechdan nicht.
In der darauf folgenden Nacht gelang es dem Verruchten dann, aus seinen Ketten zu fliehen, wobei er sich augenscheinlich ebenfalls schwarzer Magie bedient hatte, um die Fuß- und Handeisen zu zerreißen! Die eigens abgestellte Wachfrau Jirte wurde auf der Suche nach Lechdan völlig verwirrt und bar jeder Erinnerung in einem nahen Waldstück aufgefunden. Wenig später fanden Bluthunde Lechdans Fährte. Bis zum Morgen verfolgten die Häscher die Spur, bis sie auf den Leichnam Lechdans stießen, der nackt und blutüberströmt in einem Drudenfuß gefunden wurde. Selbiges hatte er wohl mit seinem eigenen Blute zeichnen wollen und war dabei offensichtlich verblutet. Den Leichnam verbrannten die Soldaten und verstreuten die Asche im Wind.
Epilog
Bis zum Schwertfest am 15. Rondra durchforsten Bannstrahler, Gardisten und Landsknechte aus Uslenried, Schwanenbruch, Syrrenholt, Natzungen, Rabensbrück und Bärenau sowie aus dem gaugräflichen Retogau Gehöfte und Wälder auf der Suche nach geflohenen Aufrührern. Am 9. und 11. Rondra kommt es zu heftigen Gefechten mit Plünderern – v.a. nordmärkischen und Koscher Raubsöldnern. Die meisten Söldner ertrinken auf der Flucht in den Sandelbrucher Sumpflöchern.
Der Rondra-Geweihte Farlor aus dem Schlund und eine Ritterin aus Höllenwall gelten, seitdem sie nicht mehr aus dem Bruch zurückgekehrt sind, als verschollen.
Am 20. Rondra eröffnet der Geheime Inquisitionsrat Yacuban von Creutz-Hebenstreyt das große Gericht, den Beisitz führt der gräfliche Landrichter Horulf von Luring. Insgesamt werden dem Gericht 129 Personen vorgeführt, darunter Boronir von Hornbach, die Ritterin Alwina von Hirschfurten, der barönliche Gardeweibel Alrik Lassan, der Dorfverwalter von Grünau, Mulziber Gernot, vier weitere Gutsherren und -frauen, 27 Anhänger des »Almadinenen Bundes«, darunter zwei gildenlose Magier, sowie 94 weitere Aufrührer und Plünderer.
Am 25. Rondra schon ergehen die Urteile: Tod für Boronir und alle Kultisten u.a. wegen »Schädlich Hämmern am Reich, Dere und Alveran«, Landfriedensbruch, Mord, Raub, Vergewaltigung, Verbreitung von Häresie und Ketzerei sowie Reichs- und Hochverrat. Boronir, Lassan, Gernot sowie die Schwarzmagier und zwölf weitere Kultisten sollen am nächsten Praiostage den reinigenden Flammen überantwortet werden, die übrigen Kultisten werden nach am gleichen Tage aufgeknüpft. Die Ritterin Alewina von Hirschfurten wird ebenfalls am 30. hingerichtet, allerdings durch das gnädige Schwert, ihre Leiche wird gleichfalls verbrannt. 87 Aufrührer werden zu zehn Jahren Zwangsarbeit in den Marmorbrüchen des Raschtulswalls zum Wohle Garetiens verurteilt, siebenmal ergeht ein Freispruch für nachweislich zum Waffendienst Gezwungene. Für die Bevölkerung Waldfangs verkündet Seine Eminenz Creutz-Hebenstreyt eine General-Absolution. Zum höheren Ruhme Praios’ und der übrigen unsterblichen Zwölfe und zum Wiederaufbau der zerstörten Tempel allerdings wird der Tempelzehnt vorerst für drei Jahre verdreifacht. Bis in Luring oder Gareth anders entschieden wird, verbleiben 25 gräfliche Pikeniere, 25 Langschwerter und 25 berittene Schützen des Gaugrafen Ugo von Mühlingen in Waldfang und Hornbach, außerdem wird die Besatzung der Reichsfeste Rallersbruck verdoppelt, bis sich die Lage wieder entspannt. Hauptfrau Ginaya Schwarzenberg des gaugräflichen Banners wird bis zur Rückkehr des Grafen Danos von Reichsforst dem gräflichen Obristen Odo von Luring-Mersingen auf Rakulstein unterstellt.
Am 4. Efferd bricht ein Großteil des Befreiungsheeres zusammen mit dem Tross des Geheimen Inquisitionsrates zu einem Triumphzug Richtung Gareth auf. Am 8. Efferd erreicht der Zug Neu-Gareth und zieht in einer großen Parade durch die Altstadt. Am 9. und 10. Efferd kehren die Soldaten und Landsknechte in ihre Heimat zurück und auch die beteiligten Barone und Adligen begeben sich auf den Rückweg in ihre Lehen.
◅ | Schlacht um Waldfang |
|