Geschichten:Träume von Korgond - Chalibas Traum
Du bist auf einer großen Versammlung des Reichsadels in einem goldenen Festsaal. Du stehst fern von der Empore, auf der die Königin steht und mit monotoner Stimme aus einem großen purpurnen Buch vorliest. Hinter ihr stehen acht marmorne Ritterstatuen. Um dich herum knien die Adligen auf dem Boden und schauen voller Hingabe nach vorn, während du Mühe hast, deine Langeweile zu verbergen.
Dein Blick schweift durch den Saal und fällt auf einen atemberaubend hinreißenden Mann in einiger Entfernung vorn vor dir. Er schaut dich aufreizend lächelnd an. Dir wird warm in der Brust. Du versuchst dich ihm zu nähern, ohne die Aufmerksamkeit der anderen Adligen auf dich zu ziehen. Aber der junge Mann ist verschwunden. Du siehst ihn aus den Augenwinkeln aus der Tür verschwinden. Du verfolgst ihn mit großer Eile, aber du trägst ein langes Kleid mit Schleppe, das überall hängen bleibt.
Dann stehst du in einem abgelegenen Innenhof. Eine angelehnte Tür führt in eine Art Schreibstube, in der du hoffend nach dem Unbekannten suchst. Ein Windhauch streift deine Wange und er steht neben dir. Er streichelt sanft deine Wange und küsst deinen Nacken. Während du dich ihm völlig hingibst und die Vereinigung erwartest, stöhnst du leise seinen Namen: »Korgond!«
Dann erwachst du. Du weißt, dass dieser Traum sich von allen deiner anderen Träume unterscheidet, denn du vergisst ihn nicht. Auch nach Stunden, ja am nächsten Tag noch, ist das Traumbild so klar vor dir wie eine echte Erinnerung.