Geschichten:Träume von Korgond - Dankwarts Traum
Du spielst auf einer kostbaren Laute. Um dich herum sitzen Tulamiden in luftigen Kleidern und unterhalten sich leise lachend. Sie verzehren purpurne Datteln und rauchen aus skurrilen Wasserpfeifen. Du bist etwas nervös, denn auf die liegt die große Verantwortung durch dein Lautenspiel die Gesellschaft bei guter Laune zu halten. Du willst ein besonderes Lied spielen, doch dir fallen die Griffe auf der Laute nicht mehr ein. Stattdessen klimperst du leise Töne hervor, die keinen Zusammenhang haben. Du hoffst, niemand wird deinen Betrug bemerken.
Da betreten sechs Elfen den Raum. Sie tragen wundersame Instrumente, die dir fremd sind. Mit geringschätzigem Blick setzen sie sich zu dir und beginnen zu spielen. Du versuchst dich ihrem Spiel anzupassen, aber deine Laute erzeugt nur Misstöne, die den Klang der Elfen zerstört. Nach einiger Zeit unterbrechen die Elfen ihr Spiel und stellen sich bedrohlich in einen Kreis um dich. Sie haben ihre Instrumente beiseitegelegt und seltsam geformte Jagdmesser gezückt. Die Tulamiden kümmern sich nicht um euch und führen ihre lachenden Gespräche fort.
Dann bist du auf der Flucht in einer Stadt aus weißen Wänden. Hinter dir spürst du deine Verfolger, die dich wie ein Rudel wilder Tiere in die Enge drängen wollen. Du jagst mit aller Kraft auf einen steinernen Brunnen zu, der mitten auf einem leeren Platz zwischen den fensterlosen Häusern steht. Kurz bleibst du vor ihm stehen und stürzt dich dann mit einem lauten Schrei in die Tiefe: »Korgond!«
Dann erwachst du. Du weißt, dass dieser Traum sich von allen deiner anderen Träume unterscheidet, denn du vergisst ihn nicht. Auch nach Stunden, ja am nächsten Tag noch, ist das Traumbild so klar vor dir wie eine echte Erinnerung.
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