Geschichten:Träume von Korgond - Irberods Traum
Du stapfst mühsam durch einen tief verschneiten Wald. Die Eiseskälte durchdringt durch deine warme Kleidung und schmerzt dein Herz. Dennoch mühst du dich weiter und erreichst das Ufer eines zugefrorenen Sees, in dessen Mitte du eine kleine Insel ausmachen kannst. Eine feine Rauchsäule steigt von dort in den Himmel empor. Vorsichtig setzt du deinen schweren Stiefel auf das Eis und prüfst, ob es dich tragen wird. Unter dir knackt und knirscht es, aber das Eis hält. Du setzt dich langsam in Bewegung.
Auf der Insel findest du die Überreste eines alten Turmes. Seine oberen Stockwerke sind verfallen und er besitzt kein Dach. Du durchstöberst die Ruine und stößt auf eine steinerne Bodenplatte, an der ein großer Eisenring angebracht ist. Mit aller Kraft stemmst du sie hoch und siehst eine Holztreppe hinab in einen Kellerraum führen.
In einem schummrigen Gewölbe brennen acht Pechfackeln und werfen Licht auf eine purpurn beschriftete Steinwand. Mit einem großen Vorschlaghammer schlägst du die Wand ein und findest dahinte einen kleinen Raum, in dessen Mitte ein poliertes rundes Steinsiegel steht. Mit grünen pulsierenden Adern ist der Stein übersäht und mit einem mächtigen Schlag zerstörst du auch ihn. Der Stein zerbricht und aus seinem Herzen erwächst ein mächtiger goldener Baum, der die Gewölbedecke durchbricht. Mit einem glücklichen Lächeln siehst du, dass der Frühling begonnen hat und rufst laut in den blauen Himmel über dir: »Korgond!«
Dann erwachst du. Du weißt, dass dieser Traum sich von allen deiner anderen Träume unterscheidet, denn du vergisst ihn nicht. Auch nach Stunden, ja am nächsten Tag noch, ist das Traumbild so klar vor dir wie eine echte Erinnerung.
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