Geschichten:Träume von Korgond - Lechmins Traum
Du drehst dich im Kreise, du tanzt durch den Garten. Die Bienen summen, die Blumen blühen. Da siehst du, wie zwischen den Blumen purpurne Disteln emporwachsen und dunkles Dornengewächs die Gartenmauer emporrankt,, höhe rund höher, bis der Garten von einer Hecke umwunden ist, die Dir das Licht nimmt.
Du rennst auf den Turnierplatz, wo du die Lanze nimmst und den Helm aufsetzt und das Schwert gürtest, wie man es dir beigebracht hat. Du willst in ritterlicher Manier gegen das Dornengestrüpp und die Disteln anreiten, doch findest du den Ausgang vom Turnierplatz nicht. Der Zaun ist hoch und wirft lange Schatten.
Du folgst den Schatten bis unter die Burg, folgst ihnen bis hi nein in die seltsamen Gänge. Dort unter dem Zwillingsberg erwartet dich ein alter Troll, so alt wie der Berg. Er lächelt dich an, doch als du vorbei eilen willst, wedelt er mit dem Zeigefinger ein nein. Du rennst zurück und siehst auf dem Burghof, wie Dein Neffe wie in Panik die Mauern entlangrennt. Er will hinaus, getrieben von etwas, das ihm Angst macht und dir auch. Als du siehst, dass er einen Spalt in der Mauer entdeckt hat und fliehen will, weißt du, dass du ihn daran hindern musst, Laut rufst Du: »Korgond.«
Dann erwachst du. Du weißt, dass dieser Traum sich von allen deiner anderen Träume unterscheidet, denn du vergisst ihn nicht. Auch nach Stunden, ja am nächsten Tag noch, ist das Traumbild so klar vor dir wie eine echte Erinnerung.
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