Geschichten:Träume von Korgond - Lyns Traum
Du stehst an einem Turmfenster und schaust hinaus in einen Garten. Dort spielen deine beiden Zwillinge Amal‘ia und Bar‘ain in roten Kleidern an einem großen Teich, auf dem acht purpurne Seerosen wachsen. Ihr kindliches Spiel zu betrachten bereitet dir große Freude. Beide Kinder nähern sich dem Ufer und necken sich gegenseitig. Sie beginnen sich zu stoßen und zu schubsen. Du willst sie von oben herab ermahnen, sich zu benehmen, da siehst du beide Kinder plötzlich mit dem Gesicht im Wasser auf dem Teich treiben. Voller Panik stürzt du aus dem Zimmer.
Dann bist du plötzlich in einer südländischen Hafenstadt. Es dämmert und du irrst durch die Gassen entlang an kleinen Kanälen. Du rufst die Namen deiner Kinder, denn du bist von ihrer Nähe überzeugt. Du überquerst einen verlassenen Markt, auf dem zerbrochene Tonkrüge herumliegen. Zwischen den Scherben findest du einen zwanzigseitigen Kristall. Das Geräusch von leichten Fußtritten lässt dich aufmerken. Du siehst zwei Kinder in roten Kleidern in einiger Entfernung von Dir die Gassen entlang rennen. Du rufst erneut nach deinen Kinder und eilst ihnen hinterher. Sie drehen sich nicht um und laufen Hand in Hand in ein verlassenes Gebäude.
Du betrittst einen alten Stadtpalast. Die Wände sind voller Schimmel und die Farbe an den Wänden blättert ab. In einem schummrigen Innenhof siehst du zwei Gestalten mit roten Kleidern auf dem Boden hocken. Voller Freude näherst du dich ihnen, als du bemerkst, dass es sich um zwei verwachsene Gnome handelt, die dich mit bösen Augen anstarren. Beide zücken überraschend ein Messer und springen dich an. Als die Klingen sich dein Herz bohren, hauchst du leise mit Blut im Mund: »Korgond.«
Dann erwachst du. Du weißt, dass dieser Traum sich von allen deiner anderen Träume unterscheidet, denn du vergisst ihn nicht. Auch nach Stunden, ja am nächsten Tag noch, ist das Traumbild so klar vor dir wie eine echte Erinnerung.