Geschichten:Träume von Korgond - Rhunas Traum
Du bist auf der Suche nach dem Lebenselexier. Verzweifelt durchläufst du einen alten Föhrenwald an den Hängen eines hohen Gebirges. In den Händen hältst du ein vergilbtes Pergament, auf dem unverständliche Symbole stehen. Du erreichst einen einsamen Bachlauf und folgst dem Wasser bergauf. Mit einer gläsernen Phiole in den Händen kniest du im Schatten von acht alten Eichen an der Quelle, aus der das reine Wasser sprudelt. Du trinkst von dem Wasser und es erfüllt dich mit Hoffnung und Zuversicht.
Dann stehst du in einer hohen Säulenhalle, wo eine riesige marmorne Wendeltreppe empor führt, wo die Gemächer der kranken Baronin sind, für die du das Wasser geborgen hast. In großer Hast eilst du die Stufen hinauf. Plötzlich erschrickt dich ein purpurnes Vögelchen, das dicht vor deinem Gesicht vorüberfliegt. In deinem Schreck lässt du die Phiole fallen und sie zersplittert in tausend Scherben.
Mit Tränen in den Augen stehst du mit leeren Händen am Bettlager der Kranken. Ihr Gesicht ist fahl und eingefallen. Ihr Atem geht flach und rasselnd und ihre Haare sind graue, verfilzte Strähnen. Du beugst dich hinab und flüsterst ihr das Wort ins Ohr, das alle ihre Sorgen von ihr nehmen wird: »Korgond.«
Dann erwachst du. Du weißt, dass dieser Traum sich von allen deiner anderen Träume unterscheidet, denn du vergisst ihn nicht. Auch nach Stunden, ja am nächsten Tag noch, ist das Traumbild so klar vor dir wie eine echte Erinnerung.
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