Geschichten:Trügerischer Schein - Teil 22: Kleines Fischerdorf nahe Gaulsfurt II

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Dramatis personae:



Baronie Haselhain, Dorf Gaulsfurt, Praios 1034 BF


Nedarna erwiderte seinen Blick mit einem Schulterzucken als Antwort. “Nichts was offensichtlich wäre.” Nachdenklich schürzte sie die Lippen. “Allerdings wüssten wir wahrscheinlich alle zu gern, wo es zu den nächsten Vorfällen kommen wird.” Ihre blauen Augen blickten grüblerisch in die Ferne. “Zwei Gedanken habe ich. Zum ersten sind uns die Orte der Überfälle und auch den Zeitraum der zwischen ihnen liegt bekannt. Lässt sich mit Hilfe dieser Kenntnisse auf den Ort nächsten Angriffs schließen?” Fragend sah sie in die Runde, fuhr aber ohne eine Antwort abzuwarten fort: “Zum Zweiten ist das Untier ...oder um was es auch immer sich handelt... bisher nur nachts in ungeschützten Gegenden aufgetaucht. Vielleicht könnte man es in die Enge treiben. Die Patrouillen verstärken und vielleicht eine Stelle unbewacht lassen, wo wir ihm auflauern und...” Den Rest ließ sie offen, machte aber eine eindeutige Geste, die keine Zweifel bei dem ließen, worauf die Ritterin hinaus wollte.

"Somit sollten die hiesigen Barone Patrouillien ausschicken, die das Flußufer auf beiden Seiten für die nächste Zeit abpatrouillieren. Damit würde sich die Bevölkerung nicht nur sicherer fühlen, sondern womöglich bekommen wir mehr Berichte über ein Untier aus erster Hand. Und wenn die Patrouillien schnell genug reagieren und eine Nachricht abschicken, wenn sie auf das Ungeheuer stoßen, können wir das Untier vielleicht sogar stellen." Gerion sah seine Begleiter an. "Ist das möglich einzurichten?" Seine Stimme klang weniger wie eine Frage, sondern bestimmend, wie es Personen zu eigen waren, die wußten, daß man das tat, was sie sagten.

Lyn entgegnete darauf hin „Ich habe schon mit Malina von Niederriet – Brendiltal vereinbart, dass sie die Feldübungen der Reshminianer in die Nähe des Darpat verlegt. Wie ihr schon sagtet, dies soll die Bevölkerung beruhigen und ein Stück des Darpat vor Übergriffen sichern.“ An Nedarna gewandt fuhr sie fort „Ja, das klingt wirklich nach einem guten Plan. So es sich auf den Hinterhalt einlässt.“

Sequim hatte immer wieder sacht das Haupt geschüttelt, scheinbar waren ihm diese Pläne nicht recht, oder störten seine eigenen Spekulationen.

„Moment die hohen Herrschaften, das will doch alles wohl überlegt sein…!“ Er schloß kurz die Augen und sprach schließlich langsam weiter, wobei er seine alten Gedanken wieder aufzunehmen schien.

„Wohlgeboren von Trollsteige, ihr hattet gefragt, was uns die bisherigen Funde und Taten verrieten? Ein guter Ansatz, wirklich brillant.“ Er grinste sie anerkennend an und zwinkerte ihr zu.

„Wenn ich nicht irre, dann war ZUERST die Unruhe in Brendiltal ausgebrochen, dann entlang in Richtung Darpat weiter geschürt worden, um in Gaulsfurt schließlich einen Fischer verschwinden zu lassen, und in Gnitzenkuhl endlich die Rinderfunde und die verschwundenen Viehhirten. Das ist doch eine hübsche Route, oder nicht?“ Triumphierend sah er in die Runde.

„Jetzt wäre es doch von Interesse was die Bleichenwangs heraus gefunden haben. Soweit mich Leomara von Isenbrunn informiert hatte, wollte Salva wohl noch weiter gen Wall die Dörfler befragen. Dort oben sind auch eine Sippe der Gizien’Chul ansässig. Wenn jemand was weiß, dann die!“ Er sprach dabei mit viel Respekt über diese Nebachoten.

„Verzeiht, wenn ich dieser Idee mit dem Hinterhalt gerade nicht folgen kann, ich finde, wir wissen zu wenig, um sinnvoll einen Ort auszuwählen.“ Fügte er schließlich noch hintenan, da er merkte, dass er ganz gegen die sonstige Stimmung der Gruppe gesprochen hatte.

„Dua huabt iehr Räscht, Euär Wohlgeboren. Wier solltän uans wierklich noach mär In’formahtionän ainhollän. Uand ich dänkä unsärä näxte Sta’tion solltä dahn Gizien’Chul sain. Niechtsdästotrotz solltän wier die örtlichän Baronä värständigän, die värstärkt Truppän an dän Da’rat schiekän solltän. Die Reshminianär siend ja schoan buald hiar. Wier solltän ainfach dän Spie’ss umdrähän uand dem Uantiär odär sainäm Schöpfär Angst ainjagän uand ihn nuach uand nuach in diä Ängä trai’bän.“, sagtä Al’Arik und machte anstalten sich wieder auf sein Pferd zu schwingen so als wäre nun alles gesagt und er wolle nun zur Tat schreiten. Als er saß blickte er fordernd zu den anderen.

Kor‘win war das alles viel zu viel Gerede. Der ältere Nebachote drehte sich einfach um und stiefelte zu ihren Pferden. Kain hatte ihnen doch so viele Informationen gegeben… Wieso stürzten sie sich nur wieder auf eine Sache? Immer nur das Offensichtliche, eben genau das, was sie sehen sollten. Aber was war mit dem anderen? Mit eben jenem, wo kein Untier zugegen war?

Kain schaute seinem Mentor kurz nach, bevor er die Gedanken weiter fortführte.

„Tut all duas, wuas ihr gesagt habt und säht wuas ihr damit ärraichen wärdet.“ Kain konnte jetzt kaum seinen Spott über den Plan der Raulschen verhehlen, bevor er sich etwas ernster an Lyn wand. „Verzaih, abär Du bist die Gem’ahlin maines zukünftigen Marbens. Wieso raitäst Du ohnä Bedäckung?“ Kain wollte die Antworten, was aus seiner Sicht als nächstes getan werden sollte, nicht einfach so preis geben, die anderen – so sie am Jagderfolg teilhaben wollten – sollten schon etwas dafür tun. Allerdings erwartete er von Lyn nicht sofort eine Antwort sondern wand sich auch wieder an die gesamte Gruppe. „Habt ihr nicht zugehert, wuas ich gä’sagt habä? Die Angst die umgäht im Landä? Wuänn eurä Kindär nachts schraien, wail sie angst vor däm Ferkinä untär ihrem Lager haben, suo kennt ihr ihnän die Angst nähmen, wuenn ihr näben ihnen sitzen blaibt. Zumindest fir diesä nuacht… Und die Nacht darauf? Und die Nuacht die disär fuolgt?“ Kain ließ seine Worte einen Augenblick wirken, bevor er fortfuhr. „Wuas, wuenn där Dar’at volländs mit Ammayins (Kriegern) umgäben ist? Währden sich duann allä sichärer fielen, oder wird äs auf Dauär die Angst nur mähren? Und wuann allä am Fluß sind, wär gibt dann Acht auf das, wuas im Innären des Landäs geschieht? Wuas där Zug där läbenden Totän dort macht?“ Kain hoffte, dass zumindest diesmal der Hinweis auf eine weitere Spur verstanden wurde und blickte erwartungsvoll in die Runde…

Ko’win war derweilen bei ihren Pferden angekommen und machte sich zum Aufbruch bereit. Gerion sprach den Jäger Kain an, bevor auch er ging. "Von welchen lebenden Toten spricht Ihr? Wenn Ihr mehr wißt, so sprecht es aus."

Lyn warf Al’Arik einen warnenden Blick zu, ehe sie sich an Kain wandte. Mit beherrschter Stimme entgegnete sie ihm „Ich brauche keine Bedeckung, die mir die Gefahr vom Leib hält und dafür sorgt, dass, wo auch immer ich hingehe, das Augenmerk auf mich gelenkt wird. Was ich brauche sind Kampfgefährten die mit mir, nicht für mich streiten.“ Sie blickt erneut zu Al’Arik und sprach nun ihn an „Unser Ziel war Gnitzenkuhl um uns Leomara anzuschließen und ihr habt Recht, dies sollten wir auch weiterhin tun. Doch… „ sie wandte sich an Kain „… sagt ihr über einen Zug der lebenden Toten? Gab es da bezüglich Sichtungen die mir nicht bekannt sind?“

„Ahhh“ Rief Kain überaus langsam und betonend aus – so dass manch einer ihm bestimmt eine scheuern wollen würde - bevor er wieder verschwörerisch, ja fast flüsternd weiter sprach. „Ja richtig, äs ist kaum jemandäm bekannt, wail sie still und laisä durch die Landä ziehn und niemand gä’nau hinschaut. Laidär hab’än wir immär ärst davon erfahren, wuenn allä Spuren kalt warän, duoch wir wissän, dass äs sie gibt und duass sie irgänd’etwas mit däm Ärschainen däs Untiers zu tun habän.“ Ein kurzer Ausruf Kor’win unterbrach den jüngeren Jäger, der sich daraufhin kurz zu seinem Mentor umdrehte und mehr in Gesten als in Worten unterhielt. Dann schien Kor’win irgendwie nachzugeben und wand sich grinsend wieder zu den anderen um. „Wir habän eine heißä Spur, wie wir glaubän. Missän dazu abär nuoch ainige Ärkundungen einholän. Kor’win maintä, duass äs äventuell hilfraich sai, wuenn sich ain bis zwai Raulschä uns anschließän wirdän, fualls äs zu Mißverständnissän kommän suollte. Wuänn wir uns dann sichär sind wirdän wir Kundä gen Gnizien’chul sänden, odär direkt dort anraisen.“

Lyn blickte zu Nedarna „Vielleicht wäre es ganz gut, wenn ihr Euch den Jägern anschließt und uns dann in Gnitzenkuhl von den Dingen die ihr in Erfahrung bringen könnt berichtet?“

Die Ritterin nickte knapp in deren Richtung. Sie hatte verstanden. “Ein guter Gedanke.” Und zu den Jägern gewandt: “So werde ich Euch denn begleiten.”

"Und wohin wollt Ihr?", war Gerions Frage.

"Ghn Pärricum-Stadt!", antwortete Kain recht knapp. Die Augen des jungen von Alxertis begannen sogleich zu leuchten. ‚Ah eine Möglichkeit Mutter zu entweichen!‘ dachte er bei sich und wollte gerade die Hand heben, als der Magus auch schon weiter sprach.

"Dann werde ich Euch begleiten", sprach Gerion. Diese beiden Jäger wußten eindeutig mehr. Es wäre vielleicht besser sie zu begleiten. Und seine Neugier war nun entgültig geweckt.

Sequim warf Nedarna einen enttäuschten Blick zu und zuckte mit den Schultern.

Diese schenkte ihm ein Lächeln bevor sie sich in den Sattel ihres grauen Streitrosses schwang.

Al’Arik sah sich in einer Zwickmühle. Einerseits, war er mit der Baroness hier angereist, die ihn zwar zur Weißglut brachte, aber für deren Schutz er sich irgendwie verantwortlich fühlte, war sie doch die Gemahlin des nächsten Barons, auch wenn sie eine Raulsche war. Andererseits hatte sie schon mehrfach betont, dass sie einen solchen Schutz nicht wolle oder, nach ihrer Aussage, nicht brauche. Zudem würde er, wenn er nach Gnitzenkuhl reisen würde wieder nur mit diesen infantilen Raulschen reiten und wenn er gen Perricum reiten würde hätte er wenigstens deutlich mehr nebachotische Begleiter. Die zwar etwas frech waren, vorallem der jüngere, aber doch Nebachoten und dazu noch weitbekannte Jäger die obendrein ein ganze Menge zu wissen schienen, mehr als alle anderen hier, mehr als all die Raulschen. Al’Arik lächelte trocken und hob dann an:“Wän iehr är’laubbt, äuär Houchgäbohren, wjürdä iech miech und mainä Muännär gärn voan äurär Saitä absziehän uand mit dän beidän Jägärn gän Pärricum-Stadt ziehän. Soa iest diä Küstä doach ähär mainä Rägi’on als duas Innänluand.“ Insgeheim hoffte er darauf, dass er mit Hilfe der Jäger schneller auf die Spur des Untiers bzw. der Drahtzieher kommen würde und so der raulschen Baroness und all ihren Speichelleckern zuvorkommen könnte. Bei dem Gefühl wurde ihm ganz warm und erspürte wieder korgefälligen Zorn in sich aufsteigen.

Jetzt war es an Lyn sich mit hochgezogener Augenbraue an Al’Arik zu wenden. „Aber, sagtet ihr nicht mein Gemahl hat Euch extra zu meinem Schutz hinter mir hergeschickt? Nun, ich bin mir aber sehr sicher, dass er es Euch verzeiht, wenn ihr diesen Auftrag nicht ausführt, sondern Euch Kor’win und Kain anschließt.“

Verwundert und verärgert zu gleich entgegnete der Angesprochene gleich: „Natürliech wärdä iech mainän Auftrahg är’füllän, soa iehr dänn woallt, Hoachgäbohrän, abär iech hattä dän Aindruck, da’ss iehr mainäs Schutzäs niecht szu braouchän gä’dänkt, szumindäst bätoantät iehr diäs. Abär wän iehr miech natürliech uam mainän Schutz, main Gälait bittät…“, Al’Arik brach hier bewusst ab und wartete lauernd auf eine Antwort der Baroness. Sie würde sich nicht die Blöße geben ihn um sein Geleit zu bitten, er wähnte sich als Sieger, auch wenn sie ihn doch erwischt hatte wie er sich seine Wahrheit zu Recht bog.

Sie blickte Al’Arik herausfordernd an. „Wie ich Euch bereits sagte, habe ich nicht um Euren Geleitschutz gebeten und werde dies auch nicht tun. Doch versichertet ihr mir, dass es dem ausdrücklichen Wunsch meines Gemahl, eures zukünftigen Marben entspricht, dass ihr mein Geleitschutz seid. Da ich natürlich nicht an den Worten meines Mannes zweifele, wir mir wohl nicht anderes übrig bleiben, als mich seinem Wunsch zu fügen.“ Ein leicht überlegenes Lächeln lag auf ihrem Gesicht, war sie doch sehr gespannt auf seine Reaktion.

Während des ein wenig zur Erheiterung gereichenden Disputes sprach Sequim leise Gerion von Kerres an. „Soll ich euch die Kutsche überlassen? Ich glaube kaum, dass die Jäger eine weitere Verzögerung einfach hinnehmen werden. Sie werden direkt weiter reiten wollen.“ Es sah sich suchend um.

„Ich könnte auch Hochgeboren von Brendiltal die Fahrt in unserer Kutsche anbieten, doch ich glaube kaum, dass sie sich von ihrem Reittier trennen möchte.“

Gerion wandte sich vom Streitgespräch Lyns und Al'Ariks ab. Daran hatte er noch nicht gedacht. Er hatte ja kein Reittier! Er blickte auf die Jäger, die eben im Begriff waren loszureiten. Doch dann wandte er sich wieder an Sequim. "Danke, für Euer Angebot, doch ich werde Eure Kutsche nicht brauchen. Ich habe eine schnellere Reisemöglichkeit."

Die anderen in der Runde beobachteten teils amüsiert, teils verdutzt den Machtkampf des nebachotischen Edlen und der raulschen Baroness.

Al’Arik lief hochrot an und er schnappte deutlich nach luft. Hatte diese Raulsche ihm doch noch die Butter vom Brot genommen und er musste sich schnell etwas einfallen lassen um nicht sein Gesicht zu verlieren.

Und so beugte er (teils auch in wirklicher Anerkennung) leicht sein Haupt und liess sich in aller Hektik zu einem Teilgeständnis hinreissen:“ Nuän, ain diräktär Bäfähl wuar äs nuan niecht, viälmähr ainä Art Bittä. Vär’zait, oh, groaßä Barronäss Lyn ni Niamad han Beshir ai Danal, dua’ss iech miech diäs beszügliech niecht rächt aousdrükte, main Garrety, iehr wiesst…“

Er hasste sich für diesen Rückzug, aber er musste anerkennen, dass die Raulsche ihn getroffen hatte und so wollte er umso mehr das Monster (oder die die dahinter steckten) vor ihr in die Finger kriegen um ihr letztendlich doch noch ein Schnippchen zu schlagen.

Es lag kein Triumph in ihren Augen, eher Anerkennung dafür, dass er seine Lüge offen zugegeben hatte. „Wenn dem so ist...“ Begann sie und schaute Al’Arik direkt an „… dann werde ich Euch nicht aufhalten. Doch wie ich bereits sagte, mein Gemahl kennt Euren Mut und Eure Schlagkraft. Ich hatte bisher leider noch nicht die Gelegenheit Seite an Seite mit Euch zu kämpfen und hätte Euch und Eure Männer gern an meiner Seite gewusst.“ Aus ihren Worten und ihrem Blick sprach ehrliches Bedauern. Al’Arik staunte ob dieser Worte nicht schlecht, hätte er doch nicht erwartet, dass die Baroness so leicht nachgeben würde um ihn dann auch noch lobend zu erwähnen statt ihn ob seiner Flunkereien zu bestrafen. Vielleicht war sie doch weiser als er gedacht hatte. Aber trotzdem war er jetzt wieder in der gleichen Zwickmühle wie vorher. Aber letztendlich obsiegte sein Stolz, denn auch wenn die Baroness jetzt auf ihn zugekommen war, konnte er nicht anders als mit ihr in Konkurrenz treten zu wollen. „Iech duanke äuch füar äurä spriechwöartlieche Groaßzügigkeit, Hoachgäbohrän. Iech wärdä äuch und äurän Gemahl abär auch siechär niecht änttäuschän wänn iech aouch niecht an äurer Saite straite, sondärn iem Namä Brändilltalls an andärär Ställä kämpfä. Wänn iehr wünscht kan iech äuch abär ainän mainär Muännär szur Saite ställän, är wierd äuch äuch ain träuär Mietstraitär sain?!“

„Dann soll es so sein. Ihr werdet Kor’win und Kain begleiten und ich mich gen Gnitzenkuhl wenden. Und es wäre mir eine Ehre, einen Eurer Männer als Mitstreiter an meiner Seite zu wissen. Und vielleicht ergibt sich ein andern Mal die Gelegenheit, Seite an Seite zu kämpfen. “ Sie nickte Al’Arik zu respektvoll zu.

Auch Al’Arik deutete eine respektvolle Verbeugung an. Nicht zu viel, war sie doch immer noch eine Raulsche, aber eben auch nicht zu wenig, denn ihm war ihre wohlwollende Geste wohl bewusst und würde sich nun gerne mit ihr messen wollen. „Auf das der bessere gewinnen möge.“, dachte er sich, mit einem wohlgemeinten aber forderndem Lächeln, dabei hatte er den Sieger innerlich natürlich schon gekürt.

Dann kommandierte er seinen Gefolgsmann Rash’ijd auf nebachotisch an die Seite der Baroness und sah hinüber zu den beiden Jägern, bereit zur Abreise.

So sah er noch wie Gerion sich gerade mit den beiden Jäger besprach. "Ich werde in Perricum im Hotel Kaiser Reto auf Euch warten. Wenn Ihr so freundlich wärt, mich dort aufzusuchen, sobald Ihr dort angekommen seit." Gerion achtete nicht auf die fragenden Gesichter der beiden Nebachoten, denn er verabschiedete sich sogleich von den anderen, natürlich zuerst von der Baroness, wie es ihrem Stand gebührte.

Er würde sobald er in Perricum war, wohl ein Pferd besorgen müssen, damit er den beiden Jägern später mithalten konnte. Gerion kreuzte seine Arme vor der Brust, sprach ein paar Worte und verschwand in einer Lichtkaskade.

Kain hatte mit dieser magischen Demonstration überhaupt nicht gerechnet und wäre daher fast vor Überraschung vom Pferd gefallen. Lediglich seinen Reitkünsten hatte er es zu verdanken sich hier nicht vollends zu blamieren. Als er dann völlig aufgebracht zu seinem Mentor rüber sah und dessen gelassenen Gesichtsausdruck bemerkte, beruhigte auch er sich. Er würde schon erfahren, was das eben hier war, sobald Kor’win es für an der Zeit halten würde, es ihm mitzuteilen.

Al’Arik, der noch mit Befehle geben beschäfftigt war, schnaubte nur einmal verächtlich aus als er den garether Magus in der Lichtsäule verschwinden sah.

Endlich schien alles geregelt zu sein und die kleine Gruppe von Nebachoten und der Ritterhin Nedarna machte sich auf gen Perricum.



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Texte der Hauptreihe:
K99. Politik
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Kleines Fischerdorf nahe Gaulsfurt II
Kleines Fischerdorf nahe Gaulsfurt


Kapitel 27

Nahe Sabadonn