Geschichten:Tsas Tränen - Die Kraft von Schwert und Stab

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“Was willst du damit bezwecken? Ich bin dir bei den Truppen viel dienlicher!“, wehrte sich Brinian gegen den Eifer seines Bruders.

Peridan winkte jedoch nur ab: „Allingen muss Gesicht zeigen. Mut, Brinian. Wir wollen schließlich noch einiges erreichen, oder?“ Er wartete erst gar nicht auf die Antwort, deren Wortlaut er zu ahnen glaubte. In diesem Punkt glich er sehr seiner kleinen Schwester, die er zu diesem Gespräch jedoch absichtlich nicht hinzugezogen hatte. Er ahnte, was Norinna zu seinen Plänen zu sagen hätte. Er hatte ihr Mienenspiel bei der Lagebesprechung beobachten können und seine Schlüsse daraus gezogen.

“Außerdem habe ich die Gegend schon einmal gesehen, ich werde dir alle nötigen Informationen mit auf den Weg geben. So kannst du diesem Unterfangen großen Nutzen bringen.“

Brinian knurrte erbost: „Dann erkläre mir nur noch eines: Warum gehst du nicht selbst?“

Er hätte sich jedoch auf die Zunge beißen mögen, als er Peridans Blick begegnete. Maßlose Enttäuschung und verhaltener Zorn, der mühsam kontrolliert wurde, lagen in dessen Augen. Die Kluft zwischen ihnen trat wieder zum Vorschein.

Peridan ging jedoch über die unausgesprochene Unterstellung der Feigheit einfach hinweg. Er mochte seinen Ritter und Bruder nicht an die ritterlichen Pflichten gemahnen. Nicht an den Gehorsam, den er ihm schuldete.

„Melde dich beim Herrn von Fuchsbach. Und, Brinian: besser gleich als später.“

Brinian fand den Gesuchten bei den Zwillingen aus dem Hause Steinfelde, die er dem Namen nach und vom Sehen kannte. Hartsteen war nicht allzu groß. Und das Hartsteen, das hinter Hartsteen stand, erst recht nicht. Ohne Umschweife gesellte er sich zu den Dreien: „Verzeiht, dass ich Eure Unterredung störe, aber mein Bruder, der Junker von Allingen, schickt mich zu Euch.“

Als er die Aufmerksamkeit des Herrn von Fuchsbach zu haben glaubte, fuhr er fort: „Ihr sucht noch Freiwillige für Euren Plan? Hier habt Ihr einen weiteren! Mein Bruder hat die Umgebung von Appelhof mit eigenen Augen gesehen, er wird mir alle nötigen Details mit auf den Weg geben. Ist das ein Wort?“

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Die Wachfeuer des Heerlagers flackerten in der abendlichen Brise und viele der Soldaten drängten sich um die wärmenden Flammen herum. Freilich, der Winter war vorbei, doch besonders nachts wurde es immer noch empfindlich kalt, zumal jegliche Kleidung im Regen der letzten Tage klamm und feucht geworden war.

Helmar von Fuchsbach ging zwischen den Lagerplätzen hindurch, nach den Farben des Edlen zu Krallenwind und Stadthauptmannes von Hartsteen Ausschau haltend und schließlich wurde er fündig.

„Wohlgeboren von Hartsteen, auf ein Wort.“

„Ihr ward im Kriegsrat vorhin mit anwesend. Ihr wisst also, was ich vorhabe. Und ich will Euch bitten mich beim Angriff auf das Tor zu begleiten. Von verschiedener Seite wurde mir zugetragen, dass Ihr schon das eine oder andere Mal derartige Stücke vollbracht habt. Freilich, es ist ein großes Wagnis mit ungewissem Ausgang, vor allem da wir nicht wissen, was genau uns erwarten wird. Aber die Leute mit denen ich darüber gesprochen habe, waren der Meinung, dass so etwas Euch bisher nicht abgeschreckt hätte. Und ich brauche Leute, die weder Tod noch Niederhöllen fürchten, wenn wir erfolgreich sein wollen. Seid Ihr dabei?“



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9. Per 1030 BF zur nächtlichen Rahjastunde
Die Kraft von Schwert und Stab
Zwölf Gefährten


Kapitel 31

Die Vögel sind ausgeflogen