Geschichten:Tsas Werk, Borons Beitrag

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Anfang Phex 1047 BF, Perricum-Stadt

„…einige Verletzte, acht namenhafte Tote, einer davon der Gastgeber, zwei davon gehörten gar der Markgräflichen Administration an – sie alle standen am Heck, als dieses explodierte und es abgerissen wurde. Die meisten anderen Gäste hatten sich in den Hafen retten können oder waren von Fischern, Perltauchern und Schiffen der Flotte geborgen worden. ‚Phex sei Dank, befand sich das Prestigeschiff des Stadtrats noch in Sichtweise der Stadt.‘, fasste ein Retter zusammen. Unter den geretteten befand sich auch, der Mann, der sich kurz darauf als der von allen Göttern verlassene Täter dieser Tragödie herausstellen sollte. Ein Mann mit dem einfachen Namen Amadiran Aldachin, der sich selbst aber ‚Nirgendmeer‘ nannte. Der Mann, ein einfacher Handwerker, der in Darpatstieg am Rande zu Mondwacht lebte und ein schlichtes Leben führte, schien geistig umnachtet gewesen, denn so hielt er sich nach eigenen Aussagen für einen Boten der Götter Tsa und Boron, gar für einen menschgewordenen Bruder Golgaris und der im nebachotischen Pantheon Tsa zugeordneten Zalzari. So wollte der von Hesinde verlassene Aldachin wohl ein vermeintliches gutes Werk an Tsa vollbringen und einige, besonders ältere Gäste einem nächsten, besseren Leben zuführen an diesem heiligen Tag der Erneuerung.

So hatten einige Gäste noch den Ruf ‚Sehet Tsas Werk, unter Borons Beitrag. Sehet das Nirgendmeer, hört die Schwingen!‘ gehört. Eine wahrlich schreckliche und geistesabewesende Denkweise, die auch die nebachotischen Priester der Zwölfe sofort von sich wiesen, zumal auch ein hoher nebachotischer Diener der Hesinde unter den Todesopfern war. Dem Täter selber hingegen entrückte der Geist von seinem Körper, ob seiner schweren Verletzungen, so dass er in einen viel zu borongnädigen Schlaf (irdisch: Koma) entfiel, seine Seele wird sicherlich aber nicht über das schützende Nirgendmeer gehen. In seinem schlichten Heim fand man allerdings Hinweise darauf, dass diese Tat wohl seine Großtat werden sollte, nachdem er schon einige – vorallem ältere – Bewohner Darpatstiegs und Efferdgrunds, die niemand vermissen würde, über einige Jahre hinweg ‚ein neues, besseres Leben geschenkt hatte‘. Außerdem wurden etliche Heiligenbilder, Götterbildnisse und kleine Kristalle sichergestellt. Solch wahnsinniger Geist ließ uns natürlich im Kloster des Vergessens ‚Arkheim‘ anfragen, ob ihnen der Mann bekannt wäre, dieses schwieg sich aber aus, zur Ergründung seiner finstren, untiefen Seele, wäre man aber bereit dazu diesen Frevler aufzunehmen…so er nicht dem Tod zu geführt würde.“

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Diriane die Dunkelei legte die Ausgabe der Perricumer Postille bei Seite und betrachtete kurz die Bühne des Lyceum de Vargas von ihrem Tisch aus, an dem sie zu meist zu sitzen pflegte. Sie hatte ihrem alten Gönner wiederholt gegenüber betont, dass das Kasinoschiff eine Nummer zu groß und sein Grab sein würde, wie Recht sie damit gehabt hatte, war ihr dabei nicht bewusst gewesen. Sie hatte dem de Vargas viel zu verdanken, daher war sie ernsthaft ein wenig gerührt, doch hatte sie es ihm im Gegenzug um ein vielfaches zurück gezahlt. Sie hatte seine Läden am Laufen gehalten, womit er sich der Stadtpolitik und vorallem seinem kostspieligen, zurückgezogenen Privatleben hatte widmen können. Wenn das Schiffsunglück sie auch viel kosten würde, nun lagen alle Fäden in ihrer Hand. Ein Umstand, der den Kinder des de Vargas noch gar nicht so bewusst war, hatten sie doch auch bisher eher von und nicht mit den Gaben Vaters gelebt. Aber Diriane hatte da schon einen guten Vorschlag zur Güte für die Familia de Vargas…sie sollten teilhaben dürfen, wenn sie dafür einer von ihnen werden könnte…Diriane de Vargas, ein feiner kleiner Aufstieg. Wozu so ein verrückter Fanatiker doch gut sein konnte – ganz unverhofft.