Geschichten:Umwerfendes Pilzragout - Großer Andrang vor dem Gasthaus

Rallerspfort, 22. Boron 1043 BF

In der Gasse zwischen Uslenrieder Tor und Marktplatz drängten sich die Gardisten und zahlreiche Schaulustige herum. Es gab etwas zu sehen, so viel war denen klar, die auf den Menschenauflauf aufmerksam wurden und sich hinzudrängten. Aber was?

„Was denn?“, wollte eine dicke Töpferin wissen, die ihre schwere Kiepe mit Tonkrügen und -tellern abgestellt hatte.

„Im ‚Roten Horn‘ irgendwas. Da, sieh doch: Da schreit Torm Ackerreych herum, der hat ja den Wirt des ‚Roten Horns‘ nie ausstehen können“, antwortete der bucklige Marktaufseher vor der Töpferin.

„Was schreit er denn?“

„Ach, dass man den Laden schon längst hätte schließen müssen, dass es eh nur ne Frag der Zeit gewesen ist, bis da mal jemand anner Pilzvergiftung stirbt und so weiter.“

„Pilzvergiftung?“, wollte ein offensichtlich durchreisender Krämer wissen.

„Klar“, schaltete sich eine naseweise Tischlergesellin ein, „an Hintzkerbers berühmten Ragout. Meine Meisterin hat sich auch schon mal den Magen verdorben hier.“

„Aber da muss der Ackerreych nicht so schreien, in seinem „Winterkönig“ kann man sich genauso vergiften“, witzelte einer der Gardisten, als er mit zwei Kameraden anfing, eine Gasse zwischen den Leuten zu bilden.

„Na, nicht genauso. Bei Ackerreych vergiftet man sich für das Doppelte.“ Die Menge um den Buckligen lachte´, der aber wurde als Erster wieder ernst: „Aber, Kamerad, sag mal: Sind da welche vergiftet?“

Der Gardist nickte übertrieben heftig: „Kannste wohl sagen, Zwei sind schon hin, der dritte wird gerade von Titina verarztet. Sieht aber übel aus. Komm, geh mal noch einen Schritt. Meisterin Holwern kommt hier gleich mit der Kutsche an.“

„Und“, wollte die Gesellin wissen, „sind das welche von hier?“

„Nee, das sind zwei feine Pinkel und ein Magier.“ Der Gardist sah sich um, der Hauptmann war weit weg. „Der Magier zuckt noch, die anderen beiden haben sich ausgeröchelt. Wir haben schon nach Baron Haldan geschickt. Und nach Vater Praiowin.“

„Wieso denn nach dem?“, wollte der Bucklige wissen.

„Weil wir den Hintzkerber festnehmen mussten. Der hat irgendeinen Dreck am Stecken. So, Ruhe jetzt, da kommt die Bürgermeisterin.“