Geschichten:Unergründliche Tiefe – Aufruf an alle Praiosfürchtigen

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Alkenburg, Landritterherrschaft Alka, Gräflich Silz, Ingerimm 1045 BF:

Brinwulf von Alka und Boromäus Holmer knieten andächtig vor dem Schrein des Götterfürsten und waren tief im Gebet versunken. Der Landritter fand sich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang zu jeder vollen Stunde in der Praios-Kapelle ein, um zu beten. Als der Praiot den Segen gesprochen und das Gebet damit beendet hatte, erhob er seine Stimme erneut in Richtung des Herrn von Alka.

„Mein Sohn, die Planungen für den Tempel des Götterfürsten sind vollendet, doch mag die Ausführung nicht in dem geplanten Maße beginnen. Ich rate zur Eile, die unheiligen Kreaturen des verfluchten Waldes werden euer Zögern nutzen und Euren Untertanen nach Leib und Leben trachten.“

„Ihr habt so recht, erleuchteter Vater, aber die finanziellen Mittel meiner Lande sind gering. Kein Händler bringt mehr gutes Gold nach Alka, Wald und See scheinen verflucht zu sein … wir scheinen verflucht zu sein.“ Brinwulfs Gesicht verzog sich zu einer weinerlichen Fratze. „Ich habe bereits die Abgaben meiner Untertanen erhöht, aber Eure Pläne, Erleuchteter, sind sehr ambitioniert. Vielleicht sollten wir uns mit einem bescheideneren Tempelbau zufriedengeben.“

„Praios Licht ist fern Eurer Lande, daher werdet Ihr, Eure Familie und Eure Untertanen von den verfluchten Kreaturen des Waldes heimgesucht. Dieser Ort braucht einen Hort des Glaubens und dieser Hort muss alles überstrahlen. Eine einfache Holzhütte ist dem Götterfürsten nicht würdig!“

„Verzeiht, Ihr habt ja recht. Doch wie wollen wir die erforderlichen Mittel beschaffen?“

„Wir werden einen Aufruf an alle aufrichtigen Gläubigen des Götterfürsten richten. Mögen sie mit ihrer Tatkraft oder ihrer Goldkatze zu unserem göttergefälligen Ansinnen beitragen.“

„Ich verstehe nicht ganz… .“ Brinwulf stutzte.

„Die Krönung des Großfürsten steht bevor, reist nach Gareth, dort wird sich alles versammeln, was Rang und Namen habt. Tut Euer Ansinnen kund und sammelt Unterstützer.“

„Ich … ich … ich soll nach Gareth reisen? Das kommt überhaupt nicht infrage, ich habe Alka seit fast 10 Götterläufen nicht verlassen. Das könnt Ihr von mir nicht verlangen?“ Brinwulf warf sich vor dem Hofkaplan vor die Füße.

„Mein Sohn, die Wege des Götterfürsten sind unergründlich und verlangen von uns alles ab. Doch, wenn es Euch so schmerzt, dann schickt Eure Schwester nach Gareth. Ihr werdet jedoch nicht drum herumkommen zum Eynweiher Brandlöschen zu reisen, um dort für unser Anliegen zu werben.“

„Habt Dank! So es der Götterfürst von mir verlangt, werde ich nach Eynweiher reisen.“

„Praios ist mit Euch, mein Sohn. Ich werde nun zwei Schreiben aufsetzen, eins an den Waldsteiner Adel, sowie praiosfürchtige Adlige und eins an den Weißensteiner Tempel.“


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An den praiosfürchtigen Adel Waldsteins und der übrigen großgaretischen Lande,
 
 
 
 
die Finsternis des alles überwuchernden Forstes bricht über das Herz Waldsteins herein. Verfluchte Kreaturen des Waldes und namenlose Schrecken bedrohen die götterfürchtigen Menschen und trachten nach deren Leib und Leben. Kein Köhler oder Jäger wagt sich mehr in den Wald, kein Bauer auf sein Feld. Das Licht des Götterfürsten muss in dieser Finsternis heller erstrahlen, um den Menschen Schutz zu gewähren.

Es ist unsere heilige Pflicht, das Licht des Götterfürsten in den finsteren Wald zu tragen. Im Dörfchen Alka in den Silzer Landen soll ein Tempel des Gleißenden entstehen.

Im Namen Praios rufen wir alle Praiosfürchtigen auf, spendet euren Zehnt für ein Sanctum des Götterfürsten. Auf dass Praios Licht die Finsternis vertreibe!

Gegeben auf der Alkenburg im Auftrag von Landritter Brinwulf von Alka
 
 
 
 
Boromäus Holmer, Hofkaplan zu Alka

Dieses Schreiben wird von den Praios-Tempeln Waldsteins und der näheren Umgebung unter den Gläubigen verteilt – bevorzugt an den Adel. Während der Krönungsfeierlichkeiten des Großfürsten wird es ebenfalls die Runde machen.


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Hochverehrte Geschwister im Glauben,
 
 
 
 
schon viel zu lange habe ich dem Tempel, den ich meine Heimat nenne, nicht mehr einen Besuch abstatten können, doch die Abscheulichkeiten des wuchernden Forstes lassen eine Abwesenheit hier in Alka nicht zu. Seit die Elfenbälger über Waldstein herrschen, scheint der Wald sich gegen uns verschworen zu haben. Tollwütige Wölfe bedrohen unser Vieh und gar unsere Bäuerlein, der wuchernde Wald lässt unsere Handelswege verschwinden, sodass kein Händler uns mehr erreicht. Auch in den unergründlichen Tiefen des Alkensee lauert eine Gefahr, die unsere Fischer heimsucht.

Ich ersuche hiermit die Unterstützung meiner Brüder und Schwestern. Diese Lande braucht eine heilige Stätte des Götterfürsten, auch als Bollwerk und strahlendes Lichtermeer gegen das verderbte Silz mit seinen Bewohnern, die verfluchte Magie in sich tragen und somit kaum Menschen zu nennen sind.

Tragt das Wort in die Tempel und Adelshöfe. Praios Licht muss das Herz Waldsteins erleuchten, sonst sind wir alle verdammt!
 
 
 
 
Euer Bruder Boromäus