Geschichten:Uslenried lädt zum Turnier - Reaktion in Hundsgrab
Ende des Rahjamondes 1031 BF - Burg Pechackern
Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl befand sich gegen Mittag dieses sonnigen Tages auf dem höchsten Turm seiner Burg und betrachtete die Häuser, Felder und Wiesen, die ihm zu Füßen lagen. Gen Efferd wandt sich das Flüsschen Lethe entlang, um fern der Baronie Hundsgrab in die Breite zu münden. Heute morgen hatte ein kleinerer Lastensegler am Steg, der den Hafen Hundsgrab darstellte, festgemacht und entlud nun seine Waren, die wohl für den nächsten Pechmarkt im Praios bestimmt waren.
Gegenüber, gen Rahja befanden sich die Wiesen des bald stattfindenden Marktes abseits der Häuser des Orts. Die ersten Stände wurden bereits aufgebaut bzw. wieder hergerichtet, so der jeweilige Handelsherr einen Stammplatz inne hatte. Dahinter ragten schon fast drohend die Ausläufer des Rensforstes auf, dem die Bauern und Bürger nicht wirklich vertrauten. Nur die mutigsten Pecher wagten es in seinem Randgebiet ihrer Arbeit nachzugehen und gelegentlich geschah es, dass einer nicht zurückkehrte.
Gegenüber dem Wochenmarkt innerhalb der Siedlung war der Pechmarkt immer wieder eine großartige Leistung und eine wesentliche Einnahmequelle des Junkers; hatte er doch die alleinige Konzession, hier auf den Feldern, Peche und dessen Derivate feilzubieten. Schon seit Wochen lief die Arbeit in den, etwas abseits der Siedlung befindlichen Pechhütten auf Hochtouren. Die hart arbeitenden Männer und Frauen erwirtschaftteten mit der Herstellung von Balsamen, Terpentinen und Firnissen, sowie den "Abfallprodukten" aus Schwarzpech einen weiteren, wesentlichen Teil des Einkommens des Junkers.
In diesem Moment hörte er eine Magd die Treppe heraufkommen. Recht ausser Puste überreichte sie dem Junker ein Schreiben, welches mit dem Wappen des Barons Nimmgalf von Hirschfurten gesiegelt war. Der Junker erbrach das Siegel, dankte der Magd und schickte diese wieder zur Arbeit. Ruhig las er die Zeilen die dort standen und tief war der "Seufzer", der ihm entfuhr. Wieder musste er Reisen und sein ihm angetrautes, geliebtes Weib, Khorena zurücklassen. Schon im Boron und Hesinde hatte er sie aufgrund des Ruf des Prinzen zurücklassen müssen. Nun erschallte wieder der Ruf zu den Waffen - diesmal von seinem Freund Nimmgalf von Hirschfurten. Wäre es nur das Turnier gewesen wäre er nicht gereist, so aber ließ sein Pflichtgefühl es nicht zu nicht zu helfen. Gerade jetzt fiel ihm dies aber dennoch besonders schwer, denn Khorena war von Tsa gesegnet und er ließ sie ungern zurück - zudem sie selbst wollte sicher nicht zurück gelassen werden. Doch es blieb keine andere Wahl; hier auf der Burg waren sie und ihr ungeborenes Kind wenigstens sicher.