Geschichten:Viele Worte – Bedrohliche Worte (Fortsetzung)
Burg Leustein, Freiherrlich Bitani, Baronie Linara, Ende Hesinde 1036 BF
„Es hatte nicht funktioniert“ resümierte Fiona.
„Ja und Nein“ entgegnete Tahl und fuhr fort ‚Der Blitz‘ funktionierte gegen die Wachen. Für mehr als drei Gegner hatte ich die Kraft nicht. Dann griff ich Quenya Bibernell an. Verletzen oder gar töten wollte ich sie nicht, gefangen nehmen und vor Gericht stellen, das hatte ich vor. Bevor ich Hand an sie legen konnte, grinste sie mich nur an, sagte dabei meinen ‚Wahren Namen‘ und wieder durchfuhr mich dieser unerträgliche Schmerz. Meinen Plan konnte ich nicht ausführen. Ich ließ die Waffe fallen, daraufhin hörte der Schmerz schlagartig auf. Ich war von der Wirkung leicht benommen. Ohne weitere Worte zu verlieren, befahl Quenya Bibernell ihren Wachen mir die Augen zu verbinden und mich von diesem Ort wegzubringen. Sie führten mich aus dem Zimmer, einen Gang entlang; es ging eine Treppe hoch und anschließend raus. Draußen ging es einige Schritte weiter bis zu einer Scheune. Dort nahmen sie mir die Augenbinde ab, gaben mir meine Waffen, mein Pferd und ließen mich allein.
Nachdem ich mich soweit erholt hatte, dass ich reiten konnte, brach ich auf, um auf den schnellsten Weg nach Hause zu kommen. Der lange Rückweg kühlte mich auch so weit ab, dass ich nicht den ersten Drang gefolgt war, mit jedem verfügbaren Bewaffneten nach Brauntal zurückzukehren. Mir wurde klar, dass ich im Augenblick gegen Quenya Bibernell nichts machen konnte.“
„Wie ging es weiter Tahl?“
Tahl leerte ihre Tasse und fuhr fort „Zuerst musste ich mir Gewissheit verschaffen, wen ich vertrauen konnte, wer für wen bei mir spionierte. Nachdem ich mir diesen Überblick verschafft hatte, inklusive der Wege wie die Informationen an die Auftraggeber gelangten, war mein nächster Schritt, mehr über die Bernsteinbande in Erfahrung zu bringen. Unerwartet stieß ich dabei auf Hinweise, dass die Bernsteinbande für das Verschwinden der ‚Botterkötter‘ und der ‚Phexensglück‘ im Travia 1022 BF verantwortlich waren. Nach einigen Monaten hatte ich genügend Beweise und Zeugen zusammen, die zu einer erfolgreichen Anklage geführt hätte. Ich fädelte das Ganze so ein, dass ich während der Verhaftung von Quenya Bibernell nicht in Linara war.“
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