Geschichten:Viele Worte – Worte der Erkenntnis

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Wiburs Wassertränke Brauntal, Junkertum Rallerzufluss, Baronie Linara, Mitte Phex 1036 BF, gleicher Tag, abends

Jacomo Bibernell fühlte sich so, als würde er auf glühenden Holzscheiten sitzen. Seine Verletzung war mehr schlecht als recht verbunden. Ihr Feldscher war verschwunden. Keiner wusste, wo er steckte. Eine Suche blieb erfolglos. Seine beiden Töchter, die an seinem Tisch saßen, hielten ihn davon ab, mit Schnaps seinen Schmerz zu betäuben. Sein Verstand gab seinen Töchtern recht. Momentan konnte er es sich nicht erlauben, sich besinnungslos zu trinken. Zum Durstlöschen verwendete Jacomo Dünnbier. Erleichterung trat bei ihm ein, als die erste Person in das Lokal hereinkam, die er zurückerwartet hatte.

„Da bist du ja endlich. Hast du etwas von diesem Albin in Erfahrung bringen können,“ fragte Jacomo.

„Auch dir einen guten Abend Jacomo! Celda, Bana“ Bevor sie weitersprach, wartete sie ab, bis die Wirtin, der ihr unaufgefordert ein Krug Dünnbier gebracht hatte, wieder weg war. „Ja, ich habe Neuigkeiten!“

„Und?“

Nach einem Schluck Bier aus dem Krug „Ja, ich habe etwas erfahren.“

„Warte“, unterbrach Jacomo sie. Er sah, wie in diesem Moment Bellatrix Bibernell zusammen mit Ernbrecht und ihren Begleitern das Lokal betraten. Bellatrix und Ernbrecht kamen zu seinem Tisch, begrüßten die Anwesenden, setzen sich zu Jacomo und den drei Frauen; die anderen Begleiter holten sich ein Bier und setzten sich an einen anderen Tisch im Lokal. Der bisher einzelne Gast an dem Tisch machte den dreien Platz und verließ das Lokal.

Bellatrix und Ernbrecht erhielten ihr Bier und nachdem der Wirt außer Hörweite war, sagte Jacomo „Rede weiter!“

„Warte“, kam es diesmal von Bellatrix. „Erzähl uns, wie es gelaufen war. Aus eurer niedergedrückten Stimmung vermute ich, nicht so gut, oder?

„So ist es“, übernahm Bana das Antworten.

„Alles schiefgelaufen,“ kam von Cella.

Bellatrix deutet auf Jacomos verletzte Hand und wandte sich an Ernbrecht „So viel Zeit muss sein!“

Ernbrecht seufzte „Also gut. Reich mir deine verletzte Hand, Jacomo“, was der Angesprochene tat, Ernbrecht sprach einen Balsam, woraufhin sich die Wunde schloss.

„Darf ich jetzt“, fragte die zweimal Unterbrochene. Da keiner dagegen sprach

„Also, die beiden Elfenspäher haben euren Feldscher gefangen genommen. Wo er gefangen gehalten wird, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, ohne mich verdächtig zu machen. Das Lampenöl für die vielen Lampen, womit der Anger beleuchtet wird und andere verderbliche Vorräte werden jetzt im Anbau vom Wohnhaus gelagert. Ach ja, diese Konsekration, den der Boroni ist für die frühe Boronstunde am 27. Phex geplant. Die Baronin befindet sich momentan mit ihrer Familie auf Gut Nordaue. Mehr habe ich nicht.“

Für einen Moment trat Stille nach diesem Bericht ein.

Ernbrecht unterbrach die Stille „Wieviel weiß euer Feldscher?“

Jacomo, froh darüber keine Schmerzen mehr zu haben „Wieso fragst du?“

Ernbrecht erwiderte „Fragen mit Gegenfragen… Elfen mögen keine Magier sein. Wenn ich unterstelle, dass die beiden Elfenspäher Elfen sind, magisch zusammenarbeiten können und ähnlich fähig sind, wie eure Baronin, was elfischen Freundschaftszauber, sowie das Gedanken lesen angeht, dann hat er möglicherweise den beiden alles erzählt, was sie wissen wollen, den Rest aus seinen Gedanken entnommen. Das einzige Gute vielleicht daran, ist es, dass euer Feldscher sich an alles erinnern kann, was er ausgeplaudert hat und dass diese Informationen vor einem Gericht keine Beweiskraft haben.

Wieder trat Stille ein.

Jacomo unterbrach die Stille „Versucht herauszufinden, wo er gefangen gehalten wird, egal wie. Vielleicht kriegen wir ihn frei und erwischen dabei die Spitzohren, bevor sie diesem Albin mitteilen können, was sie herausgefunden haben. Das ist das Einzige, was wir tun können, bis Mutter zurückkommt!“

„Gut, dann gehe ich zu Albin zurück und…“

Jacomo unterbrach sie. „Nein, du kommst mit mir. Wir werden die Behausung unseres Feldschers aufsuchen und versuchen von dort aus eine Spur aufzunehmen. Ich nehme noch drei unserer Leute mit.“

Schulterzuckend akzeptierte sie die Anweisung von Jacomo.

Ernbrecht trank aus, stellte seinen Krug mit den Worten ab „Ich suche die Baustelle auf und schaue mich dort um. Ich muss mir einen Überblick verschaffen,“ und ging, ohne eine Antwort oder Reaktion abzuwarten.

Bana und Cella standen auf, ohne auszutrinken, verabschiedeten sich wortlos, gaben vier von den Bandenmitgliedern ein Zeichen ihnen zu folgen und schlossen sich Ernbrecht an.

„Ich werde zuerst nach der Kleinen sehen, bevor ich mich der Suche anschließe“ sagte Bellatrix.

Jacomo zeigte durch Körpersprache, dass er von Bellatrix Entscheidung nicht begeistert war, akzeptierte aber diese wortlos.

Zusammen brachen sie mit unterschiedlichen Zielen auf.


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Nachdem Bellatrix zusammen mit Magier Ernbrecht das Lokal betraten, stellte ihr heimlicher Begleiter sein Pferd ab, steuerte gezielt eines der windschiefen Häuser an, klopfte an der Tür und es wurde ihm aufgemacht. Wortlos betrat er der Hütte, die Tür hinter ihm wurde geschlossen. Die Hütte bestand aus mehreren Räumen. Er ging in einen der Nachbarräume, wo er bereits erwartet wurde. Dort angekommen berichtete er dem dort Wartenden von seiner Reise nach Überdiebreite. Während er sich den Bericht anhörte, klopfte es und einen kurzen Augenblick später gesellte der Hereingekommene sich zu dem beiden. Der Erzähler, der nach dem kurzen Klopfen seinen Bericht unterbrochen hatte, fuhr fort. Danach bestätigte der Neuankömmling, der anscheinend bis vor kurzem in ‚Wiburs Wassertränke‘ gesessen hatte, die Ankunft von Bellatrix und Ernbrecht. Nachdem er sich die Berichte der beiden angehört hatte, entschied er, dass es Zeit wurde. Die letzten Tage hatte er damit verbracht, sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Die beiden wies er an, Wache zu stehen, während er in deren Abwesenheit das unterirdische Zuhause der Bibernells einen Besuch abzustatten.