Geschichten:Von Umbruch und unruhigen Zeiten - Die lustigen Weiber

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In einer Loge des Theaters Fuchsbau im Garether Schlossviertel


"Die Fehde tränkt die goldene Au blutrot. Aber, Elea, ist es schon so schlimm, dass in Gareth Stücke des Horasiers Ascanio von Calven aufgezeigt werden müssen?"

"Ich sehe, Leobrecht, Du bist nicht ganz beigeistert von den "Weibern von Vinsalt". Die Städter sehnen sich nach Abwechselung. Dass muss man dem guten Marishall lassen, er weiß, was ihm ein volles Haus beschert."

"Ich fremdel ein wenig mit liebfeldschen Stücken. Aber es hat durchaus seine humoristischen Szenen."

"Und die musikalischen Einlagen sind einwandfrei."

"Da magst Du recht haben, Teuerste. Ich werde mich bemühen, das Stück positiv zu betrachten. Eine Entschuldigung muss ich noch aussprechen. Der Alleingang von Leonora war nicht geplant."

"Ach, Leobrecht, die Liebenden soll man nicht aufhalten."

"Hättest Du sie denn aufhalten können?"

Elea schmunzelte verschmitzt. "Es muss man deinem Jungen lassen, fasst hätte er es vor mir verborgen gehalten. Das schaffen nicht viele. Ich hätte noch eingreifen können, als ich davon erfuhr waren sie noch nicht vermählt. Ich entschied mich jedoch dagegen."

"Unsere Enkel sind einander versprochen und jetzt haben Dein Anverwandter und meine Tochter den Bund geschlossen. Denkst Du daran die erste Vereinbarung zu lösen?"

"Nein, im Moment nicht. Wir sind uns freundschaftlich verbunden und in unruhigen Zeiten - die wir nunmal haben - ist ein Verbündeter besser als ein Feind. Die "Neuen" streben im Schlund nach Macht. Die Ruchins und die Ochs haben 4 Baronien - wenn man Wasserburg mit einbezieht - in der Region östliches Garetien."

"Die Hinns und die Hartwaldens beäuge ich auch unruhig. Sie streben zu sehr in den Hochadel und rütteln an den gottgegebenen Festen. Wir als alter Adel sollten zusammenstehen. Ich weiß nicht was der Hinn und die Hartwalden noch alles planen. Sie dienen als schlechtes Beispiel für den Niederadel."

"Ja, sie vergessen wo ihr Platz ist. Daher habe ich nicht eingegriffen, als Leonora und Alrik sich trauten und bin auch nicht gewillt die Verlobung von Iriane und Klein-Leobrecht zu lösen. Die Ruchins und Ochsen müssen ein Band der Stärke bilden. Um unsere Ländereien zu sichern und die Einflüsterer zu schwächen."

"Gut wer weiß, was die Zeit bringt, Elea. Vielleicht gebärt die gute Selinde noch ein eigenes Kind. Dann kommst Du nicht in die Bredouille, dass beide Anverheirateten aus dem Hause Ochs kommen."

"Selbst wenn dem nicht so sein sollte, die Kinder aus unseren Verbindungen heißen Ruchin."

"Wohl an... so ist es. Der junge Odilbert scheint den Hartsteenern neuen Lebensmut gegeben zu haben."

"Ja durchaus. Sie waren es nicht mehr gewohnt, dass ein "heroischer" Ritter sie anführt. Ob er wirklich heroisch ist, lasse ich dahingestellt, aber er hat den Hartsteener Kämpfern viel Mut mitgegeben. Das was dem alten Pfeiffer fehlt."

"Er ist ein Zwerg, er steht für Beständigkeit."

"Dafür steht er.... ihm fehlt nur der richtige Berater. Wir haben keine mehr am Hofe - weder das Haus Ruchin, noch das Haus Ochs."

"Wolfaran war da."

"Ich weiß, er hat mehr Politik gemacht, als er wollte und sollte. Und das nur bei einem guten Bier." Elea lächelte.

"Korhilda und ich haben ihm auch ausdrücklich gesagt, er soll keine Politik betreiben. Wie immer hört er nur selten auf uns." Leobrechts Lachen würdigten einige der nebensitzenden Zuschauer mit missmutigem Blick.

"Hach Du weißt schon, wie Du ihn steuerst."

"Nur, dass er das Schwert erhoben hat, war nicht geplant."

"Dinge passieren..." Als eine Stimme aus der Nebenloge sich beschwerte. "Können die hohen Herrschaften nicht in eine Taverne gehen, unerhört."

Elea und Leobrecht grinsten sich an, so wie in Kinderzeiten, wenn sie mal wieder Unsinn angestellt hatten.