Geschichten:Vor Travia vereint
Aus der Hesinde-Ausgabe 1046 BF der "Perricumer Postille"
Vor Travia vereint!
Reichsstadt Perricum. Am 17. Boron diesen Götterlaufes fand ein großes, wenn nicht gar das größte gesellschaftliche Ereignis dieses Mondes in unserer Capitale statt: Die Vermählung des hochangesehenen und -dekorierten Obersten des Bombardenregiments „Trollpforte“, Landjunker Siegerain Amando Welferich von Bregelsaum-Berg, mit der Dienerin der Leuin Lomena von Darben-Dürsten.
Gar prächtig waren die Feierlichkeiten, zu denen das frisch vermählte Paar die zahlreichen Gäste und Würdenträger unserer Lande geladen hatte und sie dabei mit allerlei Lustbarkeiten und Gaumenfreuden verwöhnen ließ. Wenn man denn zwei der vielen Anwesenden hervorheben müsste, was ob der Vielzahl an bekannten Namen schon schwer genug sein dürfte, dann wären dies wohl der Heermeister der Provinz, Baron Zivko von und zu Zackenberg sowie die Baronin zu Vellberg und entfernte Verwandte des Bräutigams, Elissa vom Berg, welche zum ersten Mal seit geraumer Zeit wieder auf einer solchen Gesellschaft gesehen wurde.
Wie es heißt, haben sich die Brautleute in Meilersgrund am Rande des Prozesses gegen das sogenannte „Fuchsrudel“ kennen- und rasch auch lieben gelernt; ganz so, als hätten die göttlichen Herrinnen Travia und Rondra gemeinsam das Schicksale des erfahrenen und bereits hart geprüften (wir berichteten) Obersten sowie der jungen und energiegeladenen Knappin der Göttin miteinander verknüpft. So ist denn zumindest etwas Gutes und Schönes aus dem Prozess gegen diese Verräter, bei dem Herr Siegerain als Schöffe für unsere Markgrafschaft an den Urteilen des Krongerichts mitwirkte, entstanden.
Die Redaktion wünscht den Frischvermählten allzeit den Segen der Zwölfe und für den gemeinsamen Lebensweg alles erdenklich Gute.
Der schwülstige Artikel ist natürlich stark geschönt bzw. übertrieben. Tatsächlich waren, vom Heermeister und der Baronin abgesehen, weitaus weniger (hochstehende) Gäste bei den Feierlichkeiten zugegen, als der Text suggeriert. Dies ist jedoch nicht auf eine schlampige Arbeitsweise der Redaktion der „Postille“ zurückzuführen, sondern schlicht dem Umstand geschuldet, dass Siegerain bei der fast schon notorisch klammen Redaktion diskret einen entsprechenden Text gegen gutes Silber – dessen Herkunft man besser nicht hinterfragen sollte – in Auftrag gab.
Ansonsten ist der Artikel, auch, was das Kennenlernen der beiden angeht, im Wesentlichen korrekt.
◅ | Blutbad auf den Straßen Gareths - Unbescholtene Bürger gebt Acht |
|
Nachwuchs im Hause Leustein | ▻ |