Geschichten:Waldsteiner Bote: Der gütige Sigman, Helfer in der Not
Baronie Uslenried, Grafschaft Waldstein, zweite Hälfte 1044 BF:
Gar wüst wütete der wilde Hardt, als er im Namen Rohajas mit seinen kaiserlichen Gardisten in das beschauliche Uslenried einfiel. Der Randersburger Pfalzgraf umging mit seiner Meute den gut befestigten Rallerlauf mit der gräflich Waldsteiner Feste Rallerstein und fiel über Rallerspfort in den Uslenrieder Wiesengrund ein. Die Wehrgüter Hügelwacht und Hügelblick brannten lichterloh, als Hardts Hammer ohne Vorwarnung auf die Uslenreider Lande niederschlug. Die armen Bäuerlein und Schafhirten flüchteten gen Norden Richtung Immenhus und Schafsruh, doch auch hier brannten bald die Felder und Wiesen und nicht wenige Schafherden verendeten qualvoll. Doch der Blutdurst des wilden Hardt kannte kein Ende und so zog er mit seinem Soldhaufen auf Waldsteiner Seite die Raller hinab, um sich den ritterlichen Kämpfern des jungen Barons Corian von Streitzig auf dem Streitzensfeld zu stellen. Doch nicht wenige Söldlinge verblieben im Wiesengrund um armen Bäuerlein und Knechten nachzusteigen. Gar bis nach Leihenbutt führte ihre blutige Spur. Die Ernte verbrannt, die Viehherden verendet, welch grausiges Schicksal sollte den armen Menschlein widerfahren.
Doch, Garetia, frohlocke, ein Sohn aus deinem Schoße schickte sich an um sich des Leides der Menschen anzunehmen. Der großfürstliche Prinz Sigman kam mit wehenden Banner mit seiner tapferen Ritterschar angeritten, um der leidgeprüften Bevölkerung zu helfen. Unweit des Klosters der zwei gütigen Schwestern zu Gantekssee errichteten sie ihre Zeltstätte. Die Fuchsritter Ardur von Zackenberg und Selo von Pfiffenstock verteilten Perricumer Korn an die Hunger leidende Bevölkerung, Leomar von Zweifelfels ließ eine Herde Njertaler Schafe über die Raller nach Uslenried schiffen. Ruft sich der geneigte Leser die Feindschaft zwischen dem Zweifelfelser und Baron Corians Vater, wahrlich eine großherzige Tat. Die Ritterinnen Felione von Berstenbein und Hesine von Wasserburg spendeten den armen Bäuerlein Trost, denn es gab nicht wenige Verluste zu beklagen, darunter die Novizin der Travia Almare von Breitenbach und der Ritter Brin von Hohenholz. Beide sollen sich zu Zeit des Überfalls in Hügelblick aufgehalten haben. Besonders die großfürstlichen Knappen Iriane Phexlieb von Ruchin, Tawil von Sturmfels und Obarin von Pfiffenstock packten tatkräftig mit an und zeigten was es heißt großgaretische Ritterlichkeit zu leben.
Scharenweise pilgerten die Hungernden zum Kloster, wo die Geweihten der gütigen Göttinnen die Gaben des großfürstlichen Prinzen an das Volk verteilten. Ein jeder wollte dabei einen Blick erhaschen auf ihren Retter in der Not. Nicht wenige warfen sich dabei vor den Prinzen nieder und dankten ihm aus vollem Herzen. Doch der junge Prinz half ihnen auf, denn neben der Großzügigkeit war auch die Bescheidenheit eine der großgaretischen Rittertugenden.
Voller Dankbarkeit und lobender Worte trat Giselbert von Streitzig im Namen des Uslenrieder Barons vor den großfürstlichen Prinzen, der von den Fuchsrittern Glaubert von Eschenrod und Marnion von Sturmfels flankiert wurde und lud den heldenhaften Sigman und seine Rittersleut auf Burg Greifenklaue ein.
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