Geschichten:Wirbel um Burg Hahnenfels 10
Brasibert von Hahnentritt stieß dem Gardisten das Schwert tief in den Bauch. Als dieser röchelnd zu Boden ging, zog der ehemalige Vogt die Waffe zurück und hieb wieder und wieder auf den Sterbenden ein.
"Haltet ein", kam eine ruhige Stimme von hinten, "Der hat genug."
Von Hahnentritt fuhr wütend herum.
Drego von Kupfergrab wischte das Blut von seinem Schwert, "Hebt euch eure Wut auf. Genießt lieber Eure neu gewonnene Freiheit."
Von Hahnentritt schaute mühsam beherrscht zu Boden.
"So sehr ich Euch für meine Befreiung danke, so wenig kann ich diese Freiheit geniessen. Sie haben mir meine Ehre gestohlen, mein Erbe, sogar meine Waffe… Wie soll ich da meine Freiheit geniessen?"
Drego steckte seine Waffe zurück in den Gürtel, "Helft mir erstmal, eure beiden Bewacher ins Gebüsch zu bringen. Es muss ja nicht gleich jeder merken, dass ihr nicht mehr auf dem Weg nach Eslamsgrund seid."
Brasibert schnaufte, aber kam der Aufforderung nach.
"Die Götter haben zuweilen einen eigenwilligen Humor, nicht wahr?", philosophierte Drego. "Wir beide wollten den Baronstitel und wir beide sind gescheitert."
Brasibert schüttelte den Kopf, "Noch bin ich nicht gescheitert. Ich werde nicht eher ruhen, bis dieser verdammte Korsjünger bei seinem verdammten Gott ist und ich Herr dieser Baronie bin…"
Drego lächelte, "Nun, da haben wir ja ähnliche Ziele. Und zusammen werden wir sicher erfolgreich sein."