Geschichten:Wochen der Entscheidung - Der Grund warum wir kämpfen

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Burg Ebenhain, 25. Peraine 1032 BF


An seine Wohlgeboren Bodebert von Windischgrütz,

ich habe das gewünschte Buch der Schlange ausfindig gemacht. Ich habe Euch im Anhang die letzten Worte der Schwester im Glauben Hesindiane niedergelegt.

Ich habe mir erlaubt, den Text in modernes Garethi anzupassen. Wie Ihr sehen werdet, werdet Ihr feststellen können, dass Eure Vermutungen hinsichtlich der Herkunft der Geweihten sich als richtig erweisen werden.

Hesinde mit Euch,

Valnar Yitshok

Gegeben am 27. Efferd 1032 BF zu Gareth


Haldora stutzte, ob des Schreibens, was sie im Nachlass ihres Vaters gefunden hatte. Sie holte die weiteren Seiten des Briefes hervor.


Nun da die Stunde meines Todes naht, möchte ich meine Schuld bekennen. In jungen Jahren hörte ich auf den Namen Thuronia von Windischgrütz. Mein Vater war Sigbert von Windischgrütz. Er war ein tapferer und ehrbarer Ritter. Seine Kampfgefährten waren Alrik von Hirschenrode und Hagen von Schwingenfels – beide ehemalige Knappen meines Vaters.

Ich war versprochen an Rodewin von Hartsteen – den Bruder des späteren Grafen Rodebert von Hartsteen. Doch ich trat fehl und verliebte mich in Hagen von Schwingenfels. Mein Vater tobte vor Wut, als er davon erfuhr. Voller Zorn warf er seinen ehemaligen Knappen vom Hofe. „Nur wenn Ihr der größte Krieger unserer Zeit wäret, würde ich Euch die Hand meiner Tochter reichen!“ rief er im Zorn.

Und Hagen von Schwingenfels tat genau das. Er zog aus und vollbrachte in ganz Garetien Heldentaten, über die die Barden Geschichten dichteten. 3 Jahre in Folge gewann er das Kaiserturnier zu Gareth. Er bereiste ferne Lande und vollbrachte auch dort Heldentaten. Schließlich rief ihn Kaiser Alrik zu sich, als im Tobrischen und im Bornland die Junker ihren Aufstand wagten. Hagen wurde zum Marschall des Kaisers bei der Niederschlagung des Aufstands und kehrte als Held nach Hartsteen zurück. Mein Herz frohlockte, da ich meinen Liebsten zurück hatte.

Oh, welch eine Freude verspürte ich, ob der Fügung des Schicksals. Ich reiste sofort zur Orbetreu und schon bald darauf waren Hagen und ich Mann und Frau. Neun Monde später gebar ich meine Kinder Lechmar und Sighart. Ich war der glücklichste Mensch Deres.

Doch diese Glückseligkeit sollte nicht anhalten. Mein Vater war auf Reisen gewesen und kehrte nunmehr zurück. Er beschuldigte Hagen des schändlichen Verrats und des Raubes seiner Tochter. Alles Flehen und Betteln half nichts. Nicht einmal seine Enkelkinder wollte er sehen. Ein Wort gab das andere. Hagen beschuldigte meinen Vater des Wortbruchs, doch mein Vater beharrte darauf, dass er der Hochzeit keinen Segen gegeben habe. Da packte Zorn das Herz meines Hagens. Er forderte meinen Vater und erschlug ihn. Der Anblick meines Liebsten mit dem blutigen Schwert in der Hand, schockierte mich zutiefst. Dies war nicht mehr der Hagen, den ich einst liebte. Der Wahnsinn sprach aus seinen Augen. Hinzu kamen die letzten Worte meines Vaters: „Diese Tat wirst du bereuen, Hagen von Schwingenfels!“ Ich hielt es keine Sekunde länger in Hartsteen aus.

In der Folgezeit entwickelte sich eine Fehde zwischen meinen jüngeren Brüdern und Hagen, welche bis zum heutigen Tage von den Familien Schwingenfels und Windischgrütz weiter geführt wurde. Ich schreibe dies, um die Wahrheit über den Wortbruch meines Vaters, den Zorn Hagens und meine eigene unglückselige Entscheidung festzuhalten.

Niedergeschrieben am 12. Phex des Jahres 3 Bodar