Geschichten:Ymra und Fatas - Ein Brief vom Pass
Geliebte Schwester, von meiner Reise und den hier vorgefundenen Umständen, berichtete ich Dir ja schon in meinem letzten Schreiben, ich hoffe du konntest auch zwischen den Zeilen lesen, aber dies meine ich auch der Antwort herausgelsen zu haben. Auch wenn diese nun wirklich sehr knapp war. Hast Du schon wieder soviel mit deinem Tulamidentand zu schaffen, dass du nicht einmal mehr ein paar kurzweilige Worte für Deine eigene Schwester findest?
Aber genug des Gramms, ich will dieses Thema eigentlich nicht schon wieder zwischen uns kommen lassen, also verzeihe mir bitte meine scharfen Worte.
Viel mehr möchte ich dir mitteilen, dass sich mein Aufenthalt hier auf Angareth wohl doch etwas herausziehen wird. Sodas ich nicht wie in meinem letzten Schreiben angekündigt noch vor Frühlingsbeginn zurückehren werde. Denn der Herbst ist wild hier oben in den Bergen und kündet schon jetzt von Firuns Gram. Das allein würde mich natürlich nicht von meinen Pflichten in Gluckenhang abhalten, aber das Kind in das in mir heran wächst, Deine Nichte oder Dein Neffe, bereitet mir etwas Sorgen, es ist nichts schlimmes, aber unser guter Kräutermischer Alrik, den Du mir gütigerweise zur Seite gestellt hast, hat mir nahegelegt die beschwerliche Reise nun nicht auf mich zu nehmen und den Winter abzuwarten. Desweiteren habe ich das Gefühl, dass ich und einige unserer Leute hier durchaus noch gebraucht werden.
Ich hoffe Du entschuldigst mir mein Fern bleiben ob der Umstände. Einige Anweisungen und Schriftstücke, die ich mit gesandt habe, kannst du an unsere Bediensteten weiter im Markt weiter leiten, sie wissen dann schon was zu tun ist, keine Sorge. Auch hat sich die Hälfte meiner mitgereisten Bedeckung bereits auf den Rückweg gemacht und wird Gluckenhang bald nach diesem Schreiben erreichen. Dein „Hauptmann“ Amar ist auch dabei, nun kannst du Deine spärlichen Brocken Tulamidisch, ja ich weiß dass es kein klassisches Tulamidya ist, wieder mit ihm üben. Was immer Du dir davon versprichst?
Aber Mutter Travia lehrt uns Gespräche und Briefe nicht im Zwist zu verlassen und deshalb sende ich Dir, geliebte Schwester, meine besten Grüße. Die ich dir auch von Oswin bestellen soll. Und so verbleibe ich mit einem liebevollen Schwesternkuss.
Deine Schwester
Geriane Galana von Sturmfels
Gegeben am 19. Boron 1036 Bosparans Fall
