Geschichten:Zacken und Wall - Sturmfelser unter sich
mir geht es schon viel besser und ich konnte mein Krankenbett in Wandleth verlassen. Es hat mich sehr gefreut, dass Du und Arishia mich besucht haben.
Ich bin wahrhaft gesegnet zwei solche Freundinnen wie euch zu haben.
Eigentlich wollte ich schon vor zwei Wochen Richtung Perricum reisen, doch Leobrecht, der mir ebenfalls beistand, blieb noch ein wenig länger. Es war wundervoll, nachdem er mir verziehen hatte, dass ich mich in eine solche Gefahr begab. Er meinte ich bräuchte eine Beschäftigung, um nicht so einen Unsinn zu verzapfen. Die Zeit wird zeigen, ob unsere Anstrengungen die Früchte Tsas tragen. Wir, vor allem er, sind ja nicht mehr die Jüngsten.
Auf dem Rückweg machte ich Halt in Barbenwehr. Die neue Vögtin war leider nicht zugegen, ich konnte mich aber länger mit meinem Vorgänger unterhalten, der alte Griesgram. Ich glaube auch so langsam, dass er mich gar nicht hasst, sondern die Entscheidung seines Sohnes, ihm nicht zu folgen, auf mich projiziert hatte.
Wir unterhielten uns über die Gebräuche des Landes. Ich steckte ihm, dass die Isppernberg sich nicht an der Suche der Vermissten beteiligt. Er war der Ansicht, dass das Anliegen wahrscheinlich gar nicht bis zu ihr getragen wurde oder dass sie es nicht für so wichtig eingestuft hat.
Der alte Sturmfelser hält sie für sehr pflicht- und politkbeflissen. Er versprach mir, sich mit ihr zu unterhalten und sie näher in das Brauchtum um und auf dem Berg einzuweisen. Ich denke er meint es ehrlich, denn die Berge bedeuten ihm viel.
Auch wenn Dich die Neue vergrämt hat, sollten wir ihr eine zweite Chance geben.
Der Berg wiederum scheint es mir übel zunehmen, dass ich die eine längere Zeit abwesend war. Erst Mendena, jetzt Wandleth - er grummelt und ich spüre es. Vielleicht musst Du die nächsten Male eher zu mir kommen, damit ich nicht wieder eine solch lange Zeit weg bin.
In tiefer Freundschaft,
Hilda