Geschichten:Zornesritter in Leihenbutt - Teil 6
In Gareth
Gareth, die Hauptstadt des Mittelreichs, größte Stadt der bekannten Welt – immer noch auch noch nach den letzten, schweren Schicksalsschlägen im Jahr des Feuers. Regiert von der bürgerlichen und zunftischen Selbstverwaltung und dem Rat der Helden und dem Wohlwollen der Kaiserin Rohaja.
Der südlichste Stadtteil, Sonnengrund oder auch Südquartier genannt, wenn man sich nicht direkt an der Reichsstraße aufhielt war der erste Stadtteil, den die Ordensgeschwister durchquerten. Doch auch, wenn das „Quartier“ verrufen war gab es doch auch hier „Licht“, z.B. mit dem teuersten und wohl auch besten Waffenschmied in der Stadt – dem des Thorn Eisinger, welcher auch zum Oberhaupt des Rats der Helden ernannt wurde.
Die Ordensgeschwister verließen noch innerhalb des Quartiers die Reichsstraße und drangen schließlich in die „Weststadt“ vor. Dieses, zu großen Teilen nicht durch die Bruchstücke der Fliegenden Festungen zerstörte Stadtteil beherbergte viele gut situierte Handwerker und Patrizier – so auch die Schmiede der Goldhammers, welche die Waffen für den Orden fertigten. Während sie durch die Straßen ritten und sich umblickten fielen ihnen, besonders aber Phelian, der die Stadt schon von früher gut kannte, die relative Häufung von steinernen Wasserspeiern oder Gargylen auf, welche die Wände einiger Steinhäuser „schmückten“. Die Fratzen wirkten teilweise sehr abschreckend, sodass die Vermutung nahe lag, die Bewohner haben diese Figuren aufgestellt, um noch gefährlichere Wesenheiten zu verscheuchen.
Ganz im Süden dieses Stadtviertels, in den Randgebieten der „Brache“ stand aber auch, inmitten eines weitgehenden zerstörten Teils dieses Stadtgebiets, das requirierte Haus des Ordens. Heute waren nicht mehr allzu viele Trümmer zu sehen, da die Städter die verwertbaren Materialien längst in den eigenen, beschädigten, Häusern eingearbeitet hatten.
Das Fachwerkgebäude mit dem steinernen Sockel war während des Angriffs der verfluchten Festung arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Eines der kleineren Trümmer der "Fliegenden Festung" hatte das Haus getroffen und das Obergeschoss und Dach vollständig und das Untergeschoss zum Teil zerstört. Glücklicherweise entkamen die damaligen Bewohner wohl mit dem Leben, denn dies sagten die Nachbarn aus und auch wurde keine Leiche gefunden. Wo die damaligen Besitzer jedoch heute sind, ob sie noch leben, ist bis heute unbekannt.
Die drei Ordensritter, die Seine Exzellenz direkt nach der Schlacht in den Wolken hier in Gareth zurück ließ nahmen das Haus bald in Besitz. Erst sollte es nur ein halbwegs trockener Platz für eine Nacht werden, doch entfernten sie nach und nach das unheilige Metall und gaben es an die Kirche des Praios weiter.
Danach kümmerten sie sich um das Haus. Heute, als der neue Trupp aus Schwertwacht das Haus erreichten, sieht man zwar noch immer die Schäden, doch einige wenige Räume im Erdgeschoss und Keller sind wieder nutzbar. Auf der nunmehr reparierten Decke des Obergeschosses brachten die Krieger ein paar Balken des ehemaligen Dachstuhls an und besorgten sich Materialien zum „eindecken“ dieser entstanden Schräge, sodass das Regenwasser auf dieser Schräge ablaufen konnte und ein behelfsmäßiges Dach bildete. Unweit des Hauses fand sich auch ein Mietstall, in dem die Rösser der Krieger versorgt werden konnten.