Geschichten:Zurück blieben nur Tränen Teil 8

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„Herr!“ voller Besorgnis stürmte Aerisfang in das Kaminzimmer und machte Cyberian Meldung. „Der Magister ist nicht auf seinem Zimmer, ebenso wenig in seinem Laboratorium, der Befragungskammer oder dem Gefängnis. Er scheint wie vom Erdboden verschwunden zu sein.“

Nachdenklich dachte der Hauptmann über das Gehörte eben nach. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Normalerweise verließ der Magier sein Laboratorium doch nur, um in das Gefängnis zu gehen und an einen weiteren Strafgefangenen seine Versuche zu testen. Ein weiterer Grund warum Cyberian den hinterlistigen Kerl hasste, doch ließ Yendor ihn gewähren und er – Cyberian – konnte zumindest dafür Sorge tragen, dass nur Verbrecher dem Schwarzmagier in die Hände fielen.

„Geh und wecke Wulfhard und die Mannen! Ich befürchte Schlimmes. Sie sollen die Burg durchsuchen. Dann nimm Dir zwei Mann und eile zur Baronin. Sie muß auf jeden Fall beschützt werden. Aber Aersifang, das alles muß leise geschehen. Ich will weder die Baronin oder ihre Wohlgeboren unnötig beunruhigen, noch den Magier auf uns aufmerksam machen, so er denn wirklich etwas vor hat.“

„Jawohl Euer Wohlgeboren!“ Aerisfang drehte sich auf dem Absatz um und eilte zu den Unterkünften der übrigen Ritter. Cyberian, eilte derweilen von Claudio dicht gefolgt direkt in Richtung der Gemächer des Barons und seiner Gemahlin. Hoffentlich kamen sie nicht schon zu spät.

Auf dem Gang, direkt vor dem Arbeitszimmer des Barons saß ein schwarzer Kater, dessen Fell im Schein der Laternen golden glitzerte und der die ankommenden Männer interessiert ansah. Dann streckte er sich, ging auf die Türe des Arbeitszimmers zu, sah noch einmal zu den Männern und es schien als würde er sie mit Blicken auffordern ihm zu folgen. Als er die Türe erreichte, löste sich die Gestalt des prächtigen Tieres vor den Augen der Anwesenden auf.

Cyberian wusste um die Geschichten, eilte auf die Türe zu , wo gerade dieses Wesen verschwunden war, riss diese auf und erstarrte, als er sah, was sich seinen Augen bot.

Die Gemahlin des Barons, tauchte gerade eine schwarze Hahnenfeder in das Blut des Magisters, welches aus einer großen Wunde an dessen Kehle floss. An der Wand, fast fertig gezeichnet mit Kreide und Blut, sah Cyberian eine Art Kreis mit einem Siebenstern darin und zahlreichen Symbolen inner wie auch außerhalb, die ihm nichts sagten. Ein Ekel erregender Gestank nach Fäulnis lag in der Luft. Der Magier war offenbar an einen eisernen Fackelhalter gefesselt worden und harrte dort ängstlich und erstarrt gleich einem Opfertier seinem schrecklichen Schicksal.

„Ich würde sagen, da haben wir jemanden überrascht, nicht wahr?“ Der knappe Kommentar von Claudio brach das Schweigen. Lauernd machte die Frau, die sie alle als Gemahlin des Barons akzeptiert hatten, einen Schritt zurück. „Schade. Nun muss ich den Plan ein wenig ändern, aber dies wird schon gehen.“

Schritte waren nun auf dem Gang zu hören. Schnelle Schritte, das helle Klirren von Kettenhemden und dazwischen das Rascheln von Stoff.

„Dort! Schnell!“

Dies war Utas Stimme, doch wem galt ihr Zuruf?

Sowohl dem Vogt, als auch dem Hauptmann war klar, dass sie sofort handeln mussten. Sie kannten sich mit Magie nicht gut aus, wussten aber genug, als dass man einen Zauberkundigen ruhig werkeln ließ. Claudio zog aus einer verborgenen Tasche seines Gehrocks eine gläserne, hohle Klinge, deren Innenleben mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt war.

Cyberian staunte nicht schlecht, obwohl ihm kaum Zeit blieb. Obwohl Claudio oft unbewaffnet erschien, hatte er wohl in Form des Mengbilars immer noch einen verborgenen Trumpf in der Hinterhand. Der Ritter stürmte vor und warf sich auf die Gemahlin des Barons.

„BLITZ DICH FIND! WERDE BLIND“ schrie sie mit schriller Stimme und der Horasier taumelte in seinem Ansturm, stolperte und stürzte schließlich.

Cyberian verpasste ihr einen harten Faustschlag, der sie zurück prallen ließ und packte sie dann an ihrem Kleid.

„Bei Praios, du vermaledeite Hexe!“ rief er erzürnt. Er schleuderte sie gegen die Wand und ein heiserer Schrei entrang sich ihrer Kehle. Flink zog sie ein gebogenes Messer aus ihrem Gewand und schlug wild nach Cyberian. Die scharfe Klinge ritzte seinen Handrücken, doch zog er diese rechtzeitig zurück, um Schlimmeres zu vermeiden.

Wütend schlug der Ritter mit der Faust nach ihr, doch sie wich zurück. Claudio hatte sich erholt und rappelte sich auf, nun stand es wieder zwei gegen eine.

Ihre Lippen formulierten stumm einen weiteren Zauberspruch, doch da warfen die beiden Männer sich gleichzeitig auf sie. Sie wurde zu Boden gerissen und musste zwei weitere harte Schläge des Junkers einstecken und schließlich erwischte sie die Spitze des Mengbilars am Arm. Nur wenige Momente später spürte sie ihre Kraft bereits schwinden und schließlich umfing tiefe Schwärze ihren Geist.

„Gut, dass das Zeug so schnell wirkt,“ raunte der Ritter. Claudio nickte außer Atem. „Es war auch nicht gerade billig.“


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15. Eff 1028 BF zur mittäglichen Ingerimmstunde
Eile ist geboten
Vom Meister zum Sklaven


Kapitel 8

Kommt ein Vogel geflogen…
Autor: Gallstein, Eslam, Thomas B.