Geschichten:Zwingsteiner Brachenhatz - Gramfelden 27. Bor. 1042

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Am nächsten Morgen setzte ein leichter aber unangenehmer Regen ein. Auch wenn die Nacht ruhig war, hatten alle nicht sonderlich gut geschlafen, da sie ohne richtige Nachtlager die beim Angriff der Sauhunde verloren gingen auf dem nackten steindurchwurzelten Boden schliefen. "Bah, so ein Dreckswetter. Mir ist die Lust an der Brachenhatz deutlich vergangen“, schimpfte Korwin. Soll der Mersinger seinen Vorgarten selber bestellen. Wir haben Pferde verloren, Sauhunde, fliegende Ratten und unseren Igelkameraden hier zurück zum Namenlosen geschickt. Bis wir aus dem Drecksloch hier raus sind, sind die sieben Tage auch vorüber. Wir kehren um!!“ Nicht unerfreut packten Balsox und Konnar das Pony, während Korwin sich etwas umsah. Er schulterte sich die Kurbel um und hängte sein Kurzschwert ein. Vom Baum aus machte er eine Runde mit etwa einhundert Schritt Abstand einmal herum um nach dem Rechten zu sehen. In Richtung der aufgehenden Praiosscheibe machte er dann eine Entdeckung die ihn sehr belustigte. Dort stand eine Herde Esel. zumindest von der Farbe und dem Rumpf her. Kopf und Läufe waren jedoch die von ungeheuren Kröten. Anstatt zu laufen hüpften die Krötenesel umher. Dabei gaben sie ein quakendes Blöken ab. "IIIIOOOOARK" "IIIIIIOOOOOOARK". So ein Vieh musste ich haben. Der Geruch der Krötenesel wehte im zu. So konnte er sich etwas näher heran schleichen. Etwa zwei Dutzend Schritt vor den Eseln blieb er gebückt stehen und zielte. Er betätigte den Abzug und der Bolzen surrte durch die Luft - - und traf einen der Esel direkt ins Blatt. mit einem ersterbenden Blöken fiel der Esel um. Die anderen verteilten sich hüpfend in alle Richtungen. Korwin triumphierte. In diesem Augenblick ertönte hinter ihm, keine zwanzig Schritt von ihm ein markerschütterndes trompeten. Durch das Getrappel und Gequake der Krötenesel hatte er das Monstrum nicht gehört. Und da er selber im Wind stand konnte er es auch nicht hören. Ein annähernd drei Schritt hoher grauer Berg, über und über mit Stacheln besetzt stand auf der Wiese. Er sah dagegen aus wie ein Zwerg. Der Stachelfant trompetet noch einmal niederhöllisch laut um dann im vollen Galopp anzugreifen.

Trenner Garetien.svg

Konnar und Balsox hörten das Tröten aus der Entfernung und sprangen auf. Aus der Ferne konnten sie nicht sehen wie Korwin versuchte dem Giganten auszuweichen.

Trenner Garetien.svg

Er wurde mit voller Wucht vom mit kleinen scharfen Stacheln an der Spitze besetzten Rüssel erwischt und einige Schritt weit davon gestoßen. Einer der Stacheln fügte Korwin einen tiefen Schnitt auf dem Oberschenkel zu. Die Schmerzen des Schlages und des Aufpralls auf den harten dreckigen Boden raubten ihm sein Bewusstsein. Der Stachelfant blieb nach etwa einem Dutzend Schritt stehen um sich zu Drehen und erneut anzugreifen. Doch Korwin war einen kleinen Anhang herunter gerollt unter einen Busch gerollt.

Trenner Garetien.svg

Konnar und Balsox kamen herbei gerannt, nicht wissend, dass ihr Freund bereits getroffen war. Der Stachelfant drehte sich zu den beiden Angreifern um und galoppierte auf sie zu. "Was beim Namenlosen ist das für ein Vieh und wo ist Korwin?" "Ich habe keinen blassen Schimmer," sagte Konnar. "Ich habe Mammuts gesehen, aber so ein Biest. Niemals. Als hätte Borbarad einen Igel mit einem Mammut gekreuzt. Widerlich." Der Stachelfant rannte auf sie zu. Konnar und Balsox stoben auseinander. Beide suchten eine Deckung bei der das Vieh sie sehen konnte, aber es dennoch hindert sie direkt platt zu machen. Sie hechtete von Baumstümpfen zu Felsen und wieder zurück, wild mit dem Armen winkend und schreiend. Wenn Sie einen Stein packen konnten schleuderten sie ihn dem Monstrum entgegen. Dann jedoch stürmte der Stachelfant in Richtung ihres Lagers. Das völlig verängstigte Pony war angebunden und hatte keine Chance zu fliehen, sodass der Stachelfant mit seinem Rüssel ausholte und ihm auf das arme Pony krachen lies. Das Rückgrat war unverzüglich gebrochen und das Pony sackte wiehernd zu Boden. Doch die Tortur nahm kein Ende. Konnar und Balsox mussten hilflos mit ansehen, wie der stachelige Feind das Pony mit seinen Stoßzähnen und dem Rüssel in die Luft schleuderte und es auf dem stacheligen Rücken des Ungetüms landete. Die Stacheln durchbohrten den gesamten Körper des Ponys und es glitt durch das herausströmende Blut langsam von Körper des Stachelfanten herunter. Dieser schien jedoch zu bekommen was er wollte. Anderes als die Mammuts die Konnar aus den Gjalskerlanden kannte fraß dieses Rüsseltier auch Fleisch. Konnar und Balsox harrten hinter einem Busch aus und beobachtete die von allen Zwölfgöttern verlassene Szene. "Was machen wir jetzt? Hast du Korwin gesehen?" "Nein hab ich nicht. Und ich weiß es nicht. Solange das Vieh hier herum streunt, können wir ihn weder suchen, noch glaube ich, dass er sich herüber wagen wird."

Trenner Garetien.svg

Korwin erwachte langsam aus seiner Ohnmacht. Sein Bein und seine Schulter schmerzten ihn. Der Dornen besetzte Rüssel des Viehs hatte ihm den Oberschenkel aufgeschnitten. Die Wunde klaffte offen, blutete aber nicht sehr stark, brannte aber umso stärker. Der tröpfelnde Regen tat sein Übriges in der Wunde. Er wollte seinen Schwertgürtel lösen um die Wunde abzupressen, doch er konnte seinen Arm nur schwerlich bewegen. Er blickte zu seiner Schulter und sah den etwa halben Halbfinger breiten Stachel unterhalb seines Schulterblattes aus seiner Brust ragen. ‚Wenn ich den heraus ziehe, wird es noch stärker bluten!‘ Dachte er bei sich, den Schmerz unterdrückend. Er fasste sich ein Herz und löste seinen Gürtel um damit sein Bein abzubinden was ihm schwerlich gelang. ‚Ich muss hier weg bevor das Ungetüm wieder kommt!‘ Dachte er sich. Soweit ihn sein gesundes Bein und sein unverletzte Arm in trugen, kroch er durch das nasse Gras unter dem Busch hervor und steuerte auf die nahgelegenen Bäume zu.

Trenner Garetien.svg

Konnar und Balsox saßen etwa ein Stundenglas lang in dem Busch und beobachteten den Stachelfanten beim fressen. Es waren fast keine Überreste mehr erkennbar bis auf etwas Blut, da entfernte sich der Stachelfant. Sie waren reichlich durchnässt, als sie sich wagten aus dem Gebüsch zu kriechen. Vorsichtig näherten sie sich ihrem Lager, oder dem was davon noch über war. Die Packtaschen des Ponys waren vollkommen zerfetzt. Ein Trinkschlauch lag in der Nähe, die Zunderbox war nass geworden, einer der Spieße zerbrochen, ein Weiterer noch intakt. Ihre Waffen waren von dem Angriff verschont, da sie noch am Eingang der kleinen Höhle lehnten. Zwei ihrer Decken konnten sie ebenfalls noch aus dem Schlamm auf sammeln. Der Rest war kaputt. Sie setzten sich jeder auf einen Stein. "Wir müssen nach Korwin suchen. Ich habe ein ungutes Gefühl."

Konnar und Balsox durchstreiften die nahe Umgebung um ihr Lager herum. Am toten Pony vorbei durch die Beiden an den toten Kröteneseln vorbei. Die Spuren des Stachelfanten waren an vielen Stellen zu sehen, doch vernichtete der Regen alle anderen Spuren. Beim Durchstreifen eines Gebüschs fanden sie jedoch abgeknickte Äste und Blutspuren. "Das ist er, ich spür es, hol unsere Sachen, ich bleibe hier" sagte Konnar. Balsox spurtete zurück packte die noch intakten Sachen auf einen kleinen Haufen und schlug diesen mit einem Tuch und einem Riemen ein und schnallte sich das Bündel auf Rücken. In der Hand hielt er noch einen Trinkschlauch. Er blickte sich um und stieg zu dem toten Baum hoch und hängte den Schlauch über einen abgeknickten Ast. Dann spurtete er zurück zu Konnar. "Beeil dich, wir dürfen die Spur nicht verlieren. Es ist die einzige die wir haben.“

Trenner Garetien.svg

Korwin wusste nicht genau, wie lange er unter dem Bäumen lag. Er hörte das Rauschen des Windes in den letzten noch belaubten Bäumen, das Krächzen von Krähen. Sein Bein schmerzte unmenschlich und der Stachel steckte noch immer in seiner Schulter. Er wusste nicht warum, aber er musste den Stachel loswerden. Er griff mit beiden Händen an den Stachel und zog mit aller Kraft. Der Stachel glitt aus dem Fleisch und ein niederhöllischer Schmerz zuckte durch seinen Körper. Ihm wurde wieder schwarz vor Augen und er schnappte nach Luft und blickte zum Himmel und den letzten Blättern am Baum. Ein Blatt segelte herunter. Langsam glitt es durch die Luft zu seinen Füßen um gleich wieder durch einen Windstoß aufgewirbelt zu werden. Das Blatt setzt sich auf die Spitze seines Stiefels und flatterte langsam mit seinen Flügeln. Das Blatt war ein Schmetterling. In so einem Drecksloch.... Ein Schmetterling...Das Gesicht des Firun-Geweihten erschien vor seinen Augen.

"Vertrau dem Schmetterling".

Der Schmetterling wackelte noch immer mit den leuchtend bunten Flügeln und erhob sich langsam in die Luft. ‚Ich hab keine Kraft!‘ Dachte Korwin. Der Schmetterling flatterte an seinem Gesicht vorbei. Ich will dir ja folgen...‘ Der Schmetterling schwebte in der Luft... Korwin sackte zur Seite, den Schmetterling fest fokussiert. Er schob sein rechtes Bein vor und versuchte seinen Körper hinterher zu wuchten. seine Arme zogen ihn nach vorne. Der Schmetterling war etwa drei Schritt vor ihm auf einem verkrüppelten Ast gelandet um wieder mit den Flügeln zu wackeln. Korwin hatte es auf alle Viere geschafft. Sein Haar klebte ihm am Kopf, Blut tropfte langsam aus seinen Wunden. Der Regen hatte aufgehört und der Himmel brach an einzelnen Stellen auf. Korwin war beinahe bei dem Ast angekommen und zog sich an ihm hoch, da flatterte der Schmetterling weiter. Der Ast brach ab und Korwin landete schreiend vor Schmerz im Gras. Alle Viere von sich gestreckt weinte er vor Schmerz. Plötzlich setzte sich der Schmetterling auf seine Nase. Das Schlagen der Flügel ließ abwechselnd vereinzelte Strahlen der Praiosscheibe in seine Augen Fallen. Sie war strahlend hell. So hell er Sie in der Brache noch nicht gesehen. Er drehte sich wieder auf die Seite und wuchtete sich langsam hoch. Er griff nach dem abgebrochenen Ast und stützte sich auf ihn um dem geflügelten Freund zu folgen. Die Zeit war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Doch der Schmetterling hatte ihn zu dem toten Baum an ihrem Lager geführt und setzte sich in die Krone des toten Baumes. Er kroch langsam den Hügel hoch und lehnte sich sitzend an den Baum. Ein paar Sonnenstrahlen fielen auf ihn nieder. Niemand war da. Überall herum um Sie war der Boden von Matsch und Blut besudelte. Ein jämmerlicher Haufen der Mal ein Pony hätte sein können lag zu Fußen des Hügels. Er griff nach einem Trinkschlauch der neben ihm an einem Ast hing und trank einen tiefen Schluck und schlief ein....  


 20px|link=[[Kategorie:|Gramfelden 27. Bor. 1042]]
27. Bor 1042 BF 09:00:00 Uhr
Gramfelden 27. Bor. 1042
Efferd


Kapitel 31

Episode I
Autor: Gramfelden