Greifenfurt:Baradar von Plaue


(keine)
Plaue ist ein stĂ€mmiger Tobrier mit Stirnglatze und Kinnbart, der aus seinen Augen melancholisch in die Welt schaut. Es heiĂt, seine Heimat verlassen zu mĂŒssen, habe ihn verĂ€ndert. Den alten Baradar könne man nur noch sehen, wenn der JĂ€hzorn ihn packe â was allerdings nicht selten geschehe.
Geboren wurde der heutige Herr von Beldenhag im Götterlauf 11 vor Hal als Erbe der Baronie Keilerau, die seit Generationen in der festen Hand des Geschlechtes Plaue lag. Seine ritterliche Ausbildung absolvierte Plaue am Hofe des Barons von Bergenhus. Aus jenen Tagen rĂŒhrte die Freundschaft mit dem spĂ€teren tobrischen Kanzler Bosper von Bergenhus-Schnattermoor, dessen schmĂ€hliches Ende seit einigen Jahren schon wĂ€hrt.
Den rechten Schliff aber verpasste der Vater seinem Sohn selbst: Als junger Ritter wurde Baradar von seinem Vater Mangerich hart `rangenommen, schon frĂŒh lernte er, eine Baronie zu verwalten, Fehden zu bestehen, Freundschaften zu erhalten, die Liebe und Verbundenheit zur eigenen Scholle zu erfĂŒhlen und den Untertanen ein gerechter Herr zu werden. Mit jeder Faser seines Wesens wurde Baradar zum Baron von Keilerau, das Bewusstsein seiner göttlichen Bestimmung als Herr der WĂ€lder, Heiden und Moore von Keilerau verankerte sich tief in seinem Selbst. Als er nach dem Tode Mangerichs von Plaue in der Ogerschlacht die Herrschaft antrat, musste Baradar sich bewĂ€hren. Er habe noch weitere zehn Jahre nichts getan, als immerfort dazuzulernen, behauptet er gerne, wobei ihm jederman Lehrmeister war: der JĂ€ger und der Torfstecher, die Ritterin und die Geweihte. Man sprach von Baron Baradar als einem aufrechten Manne, der seinen JĂ€hrzorn zu zĂŒgeln verstehe, der das Herz am rechten Fleck habe und der gelernt habe, was Arbeit und MĂŒhen kosten.
WĂ€hrend der Answinkrise schloss sich Baradar dem kĂŒhnen Vorhaben des Barons von Kathenberg an und gehörte zu den ersten, die auf den Silkwiesen erschienen. An der Schlacht hingegen konnte er nicht teilnehmen â ein Borongeweihter hatte ihm in einer Vision verkĂŒndet, dass Keilerau in Flammen stehe, wĂ€re der Herr nicht daheim. Und so war es auch: Einen Bruderkrieg musste Baradar in Keilerau verhindern, weil seine Ritter sich in der Frage Answin oder Brin heillos ĂŒberworfen hatten. Mit des Barons eigener Familie als Faustpfand in der Hand traten die Answinisten auf! Doch Baradar bewĂ€hrte sich, befreite seine Gattin und die Tochter, warf die Answinisten nieder und erhielt sich seinen Namen und sein Erbe. Dem Baron von Keilerau war nach seiner Hochzeit mit Firinja von Schnattermoor-Espengrund eine groĂe Familie beschieden: Die Mutters schenkte von 13 Hal bis 24 Hal sechs Kindern das Leben, vier Töchtern und zwei Söhnen. Burg Keilerau galt als ein glĂŒcklicher Ort â auch wenn Strenge regierte und die tobrische Wesensart manch Rauhes mit sich brachte. Baradar konnte sich seine Knappen aussuchen, die er zum Ritter ausbilden wollte, pflegte weiterhin den Kontakt zu Bosper von Bergenhus-Schnattermoor, der mittlerweile zum tobrischen Kanzler geworden war und hielt mit wenigstens der HĂ€lfte seiner Nachbarn guten Kontakt â mit der anderen HĂ€lfte gab es kaum blutigen Streit.
Alles Ă€nderte sich mit der Invasion vermeintlicher Answinisten. Die Schlacht bei EslamsbrĂŒck setzte das Warnzeichen, doch wĂ€ren die Beweohner von Keilerau keine Tobrier gewesen, hĂ€tten sie nun das Hasenpanier ergriffen. Doch dann erschien das Heer des DĂ€monenmeisters auch in Keilerau. Es mag nur ein kleiner Verband gewesen sein, doch Untote und DĂ€monen verwĂŒsteten die Ortschaften des nördlichen Keilerau mit einer GrĂŒndlichkeit, die wider die Zwölfgötter stand. Baron Baradar sammelte seine KĂ€mpfer und Streiterinnen, seine Ritter und die Knappen Winnemar, Elsgerta und Firutin und zog dem Heer entgegen. So musste er mit ansehen, wie ein geflĂŒgelter DĂ€mon â ein Karakhil, der schon manchen Baron im Osten seines Landes, seiner Burg, seines Lebens und seiner Seele beraubt hatte â die Stadt Keilerau und den Stammsitz der Familie Plaue zerstörte, verwĂŒstete, niederschmetterte und zu Staub zerrieb. Hilflos preschten die KĂ€mpfer zurĂŒck â und fanden doch nur Leichen und solche, die es einmal waren. Gegen den untoten Leib seines Kastellans und Fechtlehrers kĂ€mpfen zu mĂŒssen, erschreckte Baradar, doch der Anblick seiner Untoten Gattin, umgeben von fĂŒnf untoten Kindern, die einmal seine gewesen waren, lieĂen das Herz des Barons gefrieren und ihn an der Gerechtigkeit auf dem Dererund zweifeln.
Vier Tage verbargen sich die Keilerauer, die noch lebten. In diesen Tagen tat Baradar alles, um zu sterben, im Kampf zu fallen â doch die Götter verschonten ihn. Dies mĂŒsse einen Sinn haben, hörte man ihn spĂ€ter sagen, und so brachen die Bewohner der Baronie Keilerau unter der FĂŒhrung ihres Herren und Barons Baradar von Plaue auf, Tobrien zu verlassen. Man nahm mit, was man konnte, lieĂ keinen Verwundeten zurĂŒck und suchte eifrig nach den letzten Seelen, die es zu retten galt. So fand der Baron sein letztes ihm verbliebenes Kind, seine Tochter Ortrud, deren Geist allerdings erloschen war vor dem Schrecken, den ihre Augen gesehen hatten. GlĂŒcklich fĂŒhrte Baradar den Zug durch die Trollpforte, er verlor nur wenige seiner Leute und nur die Knappin Elsgerta von Grillerweide. Nach mehreren Monden im Lager zu Gallys brachen die Leute erneut auf: Baradar von Plaue hatte in Gareth erreicht, dass man ihm eine vakante Baronie zum Lehen gab; denn eine solche hatte er gefordert, um nicht in fremdem Land auf die Gnade und das Mitleid seiner Standesgenossen angewiesen zu sein, sondern mit eigener HĂ€nde Arbeit sein Auskommen sichern zu können. 27 Hal bezog Plaue Beldenhag als sein neues Lehen und siedelte seine Keilerauer im Greifenfurter Land an.
Seit diesen Tagen quĂ€lt ihn, dass er seiner Heimat nicht besser helfen konnte, als an der Trollpforte zu kĂ€mpfen. Ihn hadert, dass er an Beldenhag gebunden ist, wo er seine Leute schĂŒtzen und anleiten muss. Zwar hat er nach seinem SelbstverstĂ€ndnis das Notwendige getan â nĂ€mlich die Seelen der ihm anvertrauten Untertanen zu schĂŒtzen â, und doch genĂŒgt es ihm nicht, sich ordentlich verhalten zu haben; AuĂerordentliches hĂ€tte er tun sollen!
In Greifenfurt ist er bisher nicht heimisch geworden: Das Land ist ihm fremd, die Leute desgleichen, den mĂ€rkischen Adel versteht er nicht. Die jetzt aufkommende Bedrohung durch die Orken hingegen sind ihm ein willkommener Anlass zur Tat. Von allen Baronen der Mark hat wohl keiner einen so groĂen Teil seiner MĂ€nner und Frauen unter das Banner gestellt, um gegen die Orken zu ziehen. Nur dass man ihm begegnet, als sei er ein Lakai oder Subalterner, dass die Greifenfurter ihn herumschubsen und seine Herkunft und seinen Stand als mit der Heimaterde verbundenem Adeligen nicht anerkennen wollen, nagt stark an seinem NervenkostĂŒm. Der ehedem bezwungene JĂ€hzorn ĂŒbermannt ihn nun wieder hĂ€ufig und lĂ€sst ihn barsch und unfreundlich erscheinen. Dabei herrscht in ihm vor allem tiefe Traurigkeit: ĂŒber die verlorene Liebe, die verlorenen Kinder, ĂŒber das Schicksal seiner Tochter Ortrud bei den Therbuniten in Rommilys und vor allem ĂŒber die verlorene Heimat.
(BB)
![]() ![]() ![]() Holtgrim von Plaue ![]() ![]() |
|||||||||||||||
![]() ![]() Baradar von Plaue zu Keilerau und Beldenhag ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() Ortrud von Plaue ![]() |
Chronik
20. Bor 982 BF:
Geburt von Baradar von Plaue .
1006 BF:
Geburt von Ortrud von Plaue .
1021 BF:
Baradar von Plaue wird Baron von Beldenhag.
15. Rah 1026 BF:
Tod von Baradar von Plaue .
Briefspieltexte
1021 BF
![]() |
Zeichen in die Zukunft Die Kaiserkrone belehnt verlorene Lande in Tobrien und Beilunk neu, um Hoffnung zu stiften Zeit: 15. Pra 1021 BF / Autor(en): BB |
![]() |
Das Feuer der Gerechtigkeit Zeit: 14. Ing 1021 BF zur mittÀglichen Ingerimmstunde / Autor(en): Gelöschter Benutzer |
1022 BF
![]() |
Orkisches Banner im Finsterkamm Marschall und Obrist der Mark bereiten die Landwehren auf die Plage der Schwarzen GeiĂel vor. Zeit: 17. Per 1022 BF / Autor(en): |
1023 BF
![]() |
Lösegeld fĂŒr Kaufmann FĂŒr den am Altherzwald verschollenen HĂ€ndler Huisdorn wurde Lösegeld gefordert. Zeit: Ron 1023 BF / Autor(en): |
1026 BF
![]() |
Beldenhag stellt zwei Banner Baradar von Plaue beginnt seinen Streit mit den Greifenfurtern Zeit: 10. Tra 1026 BF / Autor(en): BB |
![]() |
Die Fetzen fliegen im Hauptquartier Zeit: 17. Tra 1026 BF / Autor(en): Gelöschter Benutzer |
![]() |
Faduhenne schwillt der Kamm Die Meisterin der Mark fordert den Baron von Beldenhag trotz Duellverbots Zeit: 18. Tra 1026 BF / Autor(en): BB |
![]() |
Wir brauchen sie nicht Zeit: 19. Tra 1026 BF / Autor(en): Gelöschter Benutzer |
![]() |
Fremde und Freunde - Genzmer grĂŒbelt Baron Genzmer bietet sich der Henne als Sekundant an. Zeit: 19. Tra 1026 BF / Autor(en): Gelöschter Benutzer |
![]() |
Die Henne rupft den Keiler Die Meisterin der Mark gewinnt das Duell gegen den Baron von Beldenhag Zeit: 20. Tra 1026 BF zur morgendlichen Firunstunde / Autor(en): BB |
![]() |
Der Heilige vom Schwarzensee Ereignisse im Waisenstift Schwarzensee Zeit: Fir 1026 BF / Autor(en): Wertlingen |
![]() |
Die Henne der Greifin Der Herold stellt die Meisterin der Mark noch einmal vor und wirft einen Blick auf den Streit mit dem baron von Beldenhag Zeit: 10. Tsa 1026 BF / Autor(en): BB |
![]() |
Bekanntmachung - Neuer Vogt in Schwarzensee Die Nachfolge im Beldenhager Junkertum Schwarzensee wird geregelt. Zeit: 30. Tsa 1026 BF / Autor(en): Wertlingen |
![]() |
Kriegsrat zur GrĂŒndung der Wacht am Finsterkamm Baron Baradar von Plaue pocht auf seine udn seienr Vasallen tobrische IdentitĂ€t Zeit: 5. Phe 1026 BF / Autor(en): BB |
![]() |
Keiler, Hennen und Stallbenehmen Brunchildis Schnepfengrund holt erneut aus zu ihrem Rundumschlag ĂŒber das Greifenfurter Geschehen - diesmal im dramatischen ersten Halbjahr 1026 BF Zeit: 12. Phe 1026 BF / Autor(en): Wertlingen |
![]() |
Aufnahme im Orden Rodrigo von Ahrenstedt tritt den Pulethanern bei. Zeit: 1. Per 1026 BF / Autor(en): Gelöschter Benutzer |
![]() |
Friedensagebot der Henne Faduhenne gestattet dem Beldenhager seine beiden Banner Zeit: 2. Per 1026 BF / Autor(en): BB |
![]() |
Schlimme Nachrichten auf dem Kriegsrat zu Weyhenhorst Mord und Zweitracht ĂŒberschatten den Greifenfurter Kriegsrat auf Burg Weyhenhorst Zeit: 4. Ing 1026 BF / Autor(en): Oldebor |
![]() |
GesprÀch mit dem Finsterroder Baron Zeit: 6. Ing 1026 BF zur abendlichen Boronstunde / Autor(en): |
![]() |
Meinung und Hintergrund Kommentar zum Freispruch Baradar von Plaues in der Anklage wegen Mordes an der Meisterin der Mark Zeit: Rah 1026 BF / Autor(en): Wertlingen |
![]() |
Reto, das Fenster und die Nacht Spöttisches Lied ĂŒber den Mord an Faduhenne von Gluckenhagen und den Verdacht auf Reto von Schattenstein Zeit: Rah 1026 BF / Autor(en): Falkenblick |
1027 BF
![]() |
Von Sieg und Verlust und von einer Geburt Zeit: Pra 1027 BF / Autor(en): Wertlingen |
![]() |
Anerkennung vom Meister der Mark Der Meister der Mark sorgt sich um die Lage der nördlichen Mark Zeit: 28. Tra 1027 BF / Autor(en): Wertlingen, Falkenblick |
![]() |
Plaue & Hilberan Zeit: 10. Per 1027 BF / Autor(en): Hundsgrab |
![]() |
Greifenfurt erwache! Zeit: 21. Ing 1027 BF / Autor(en): |
1028 BF
![]() |
GerĂŒchte ĂŒber GerĂŒchte aus Greifenfurt Zeit: Bor 1028 BF / Autor(en): |