Heroldartikel:Aus dem Schatten zurück ins Licht

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Vom Tode eines Kronvogtes

Höret Volk von Waldstein!


Auch in diesem Götterlauf traf sich der stolze waldsteiner Niederadel zum traditionellen Brandlöschen in Eynweiher um Rat zu halten. Dieser über 400jährigen Tradition folgend erschien auch dieses Mal eine stattliche Anzahl an Junkern, Edlen und Rittern, hatte doch das letzte Brandlöschen für viel Wirbel gesorgt. Damals ging es um Sühne für den Tod des erstgeborenen Sohnes von Junker Bernfried von Hagenbronn durch einen greifenfurter Baron. Und wahrlich, es gab auch dieses Mal viel zu bereden, breitet sich doch, wie wir alle wissen, der Reichsforst immer weiter aus und bedroht so manch Scholle eines ehrenhaften Junkers und so manchen Pfad in unserer schönen Grafschaft. Enttäuscht und erbost zeigten sich die hohen Herrschaften gegenüber dem Hause Streitzig, besonders über Seneschall Coswin von Streitzig fiel kaum ein gutes Wort, gilt er doch für die stolzen Junker nur als Handlanger des uslenrieder Barons. Öl ins Feuer goss der ehemalige Grafschaftsrat Leomar von Zweifelfels, der dem Seneschall vorwarf, die Belange des Niederadels nicht ernst zu nehmen, und der so die geschundenen Herzen des waldsteiner Niederadels im Sturm eroberte. Um dem Hochadel und der ganzen Grafschaft zu zeigen, wozu die stolzen waldsteiner Junker im Stande seien, rief der junge Ritter Radobert von Waidbrod zum Zug gen Neerbusch auf, um nach seinen verschollenen Vater Derril, dem Kronvogt von Neerbusch zu suchen. So zogen die stolzen Junker am nächsten Morgen geschlossen und unter der Führung von Leomar von Zweifelfels und Ugdalf von Eynweiher los, um Ruhm und Ehre zu mehren.

Und wahrlich, von großen Taten kann ich berichten. Dem des Waldes kundigen Edorian von Feenwasser gelang das für unmöglich Gehaltene, er führte die Junker auf verschlungenen Pfaden und durch göttlichen Fingerzeig in das Njertal. Dort mussten sich die stolzen Niederadligen finsteren Mächten stellen, die den Kronvogt und die Bewohner des Tales in ihren niederhöllischen Fängen hielten. Dem Mut und der Entschlossenheit der Junker und dem göttlichen Beistand des Heiligen Sarion ist es zu verdanken, dass die finsteren Mächte besiegt werden konnten. Die Helden des Njertals – ja, so wurden die wackeren Recken alsbald gerufen – befreiten das Tal von namenlosen Umtrieben und stellten die praiosgegebene Ordnung wieder her.

Aber auch von gar traurigen Ereignissen muss ich berichten, so konnte Ritter Radobert seinen Vater nicht mehr lebend in seine Arme schließen, wurde der Kronvogt doch hinterhältig von dem Verräter Anshelm von Weißenstein umgebracht, noch bevor er befreit werden konnte. In einem finalen Kampf gelang es den tapferen Kämpfern Edorian von Feenwasser und Leomar von Zweifelfels, den unter Einfluss niederhöllischer Mächte stehenden Weißensteiner zu besiegen und so zumindest den Tod des Kronvogtes zu sühnen.

So sind die Königlichen Lande Neerbusch nun bar ihres Hauptes und ein jeder betet zu den Göttern, auf dass die Königin in ihrer Weisheit alsbald einen neuen Kronvogt bestellen möge. Still wiegt die Hoffnung mit, dass die Wahl auch diesmal auf einen Waldsteiner fallen würde.

Fürchte dich nicht, du treues Volk Waldsteins, über dich wacht der stolze Niederadel, unter dem besonderen Schutze der Götter und im Namen unserer geliebten Gräfin Allechandriel Quellentanz.


Die Helden des Njertals sind:


Bardon Sandwyk, freier Schreiber aus der Reichsstadt Hirschfurt (BG)



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Texte der Hauptreihe:
Autor: Bega