Heroldartikel:Die Herren der Wildermark
Die Herren der Wildermark
Nach dem vernichtenden Feldzug der schwarzen Lande gegen das Herz des Reiches konnten leider mitnichten alle Feinde aus unserem schönen Königreiche wieder vertrieben werden. Großen Teilen der schwarzen Horden ist es gelungen, sich in dem Gebiet, welches heute als ‚die Wildermark’ bezeichnet wird, festzusetzen. Und immer noch harren die Garetier tapfer gegen die Feinde aus, in der vagen Hoffnung, dass uns der Reichsregent alsbald die so dringend benötigten Truppen sende.
Die Wildermark erstreckt sich über große Teile der Grafschaft Hartsteen, die kompletten darpatischen Grafschaften Wehrheim und Zweimühlen-Zwerch, sowie Teile von Ochsenwasser und der Mark Rommilys. Auch südliche Baronien Weidens und südöstliche Baronien der Mark Greifenfurt sind in Feindeshand gefallen oder unmittelbar von selbigem bedroht. Bis dato ist dem Herold bekannt geworden, dass die in diesem Gebiet herrschenden Mächte mitnichten ein und demselben Herren folgen. Viel mehr haben sich viele mehr oder minder gleichstarke Fraktionen die Zone gebietsweise untereinander aufgeteilt. Und nicht nur Feinde befinden sich dort, nein auch weiterhin dem Reiche loyale Banner sieht man wehen, aber auch solche, die das Reich verraten haben und nun auf eigenen Antrieb hin handeln.
Um ein wenig Licht in dieses chaotische Getümmel von Gruppierungen zu bringen wollen wir die uns bisher bestätigten Machthaber in der Wildermark – sowohl Freunde als auch Feinde - etwas näher präsentieren:
Die Reichstreuen:
„Das Gebiet rings um Gareth ist sicher!“ so hört man heutzutage häufig den Blutigen Ugo Reden schwingen, und in der Tat hat es Garetiens Marschall geschafft, mit seinen etwa 300 Schlachtreitern von der Goldenen Lanze, Garetiens Vorzeigeregiment, die Schlösser, Burgen und Gehöfte der Edlen Garetiens rings um Gareth zu sichern – gegen entsprechende Verköstigungen aus den jeweiligen Gebieten versteht sich. Derzeit hilft er da, wo er kann, und wo der Feind der Kaiserstadt zu nahe rückt, zumindest denen, die es sich leisten können. Ein Versuch des Marschalls, in den Vororten Gareths für eine dauerhafte Militärpräsenz zu sorgen, wurde allerdings vom Rat der Helden und den Garether Bürgermilizen unterbunden; man duldet heuer keinerlei Militär in der Kaiserstadt.
Ebenso für Ordnung sorgen die kaiserlichen Truppen vom nordmärkischen Bergköniglich Eisenwalder Garderegiment Ingerimms Hammer unter Oberst Xalmosch, Sohn des Xolromin. Zwar sind nur etwa fünf Banner aus dem fernen Koschgebirge nach Garetien entsandt worden, aber damit zeigt der Reichsregent immerhin, dass er Garetien nicht vergessen hat, und eine Befreiung der besetzten Gebiete zumindest mittelfristig geplant ist. Ein wichtiger Stützpunkt der Kaiserlichen Verteidiger inmitten feindlicher Truppen ist die Stadt Hartsteen, die etliche Flüchtlinge in ihren Mauern beherbergt. Ob sie allerdings von Geismar II. von Quintian-Quandt oder Luidor von Hartsteen kontrolliert wird, entzieht sich derzeit noch unserer Kenntnis.
Weitere Bastionen der Unseren sind Burg Zwingzahn im Reichsgau, die immer noch von ‚Ogerfresser’ Bernhelm von Wetterfels gehalten wird, Burg Rabenmund, die derzeit von Feindestruppen belagert wird und die darpatische Burg Auraleth der Bannstrahler, die von einem Hauptmann Greifax kommandiert wird und derzeit ebenfalls zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen hat. Vom darpatischen Hohenstein kam die Kunde, dass dort Fürstin Irmegunde wagemutige Streiter versammelt, um die Stadt Rommilys aus Feindeshand zu befreien.
‚Doch was ist mit Waldstein?’ Wird mancher Leser sich fragen. Uns ist nur so viel bekannt, dass sämtliche Versuche der schwarzen Horden, sich in den Ostgebieten der stolzen Grafschaft Hochwohlgeboren Allechandriels festzusetzen, mit starker Hand zurückgeschlagen wurden. Angeblich sind die dazu eingesetzten Truppen – zwei gemischte Banner Reiterei und schweres Fußvolk - hauptsächlich in Leihenbutt stationiert; von dort aus können sie am ehesten gegen sämtliche Vorstöße in die Grafschaft reagieren. Einen solchen militärischen Sachverstand hätte wohl manch einer der Gräfin nicht zugetraut, offenbar verfügt sie über gute Berater – unter anderem sind auch häufiger die Namen von Baron Wulf von Streitzig j.H. und der schönen Comtessa Simiona gefallen - da sie in dieser Krisensituation offenbar die richtigen Entscheidungen gefällt hat.
Die Gegenseite:
Über die feindlichen Heerführer ist uns nicht viel bekannt. Auf garetischem Grund und Boden haben sich mehrere Fraktionen niedergelassen, die sich zum Teil auch gegenseitig bekämpfen. Die Stadt Puleth und das nähere Umland wird derzeit von Varena von Mersingen, einer transysilischen Obristin, die die Todestiener der Taubrimora kontolliert. Die Zone zwischen Appelhof und Horeth östlich davon beherrscht ein finsterer Magier, dessen Name uns noch nicht vorliegt. Die Stadt Rommilys wird von Galottas Leib- und Hofmagier Asmodeus von Andergast gewaltsam beherrscht. Gerüchte besagen, dass das Schwert der Schwerter Ayla von Schattengrund unterwegs ist, um gemeinsam mit den Streitern der Fürstin die Stadt vor den unheiligen Besetzern zu befreien.
Nattersquell ist ebenfalls von Söldnern unter einem gewissen Hauptmann Eisenfresse besetzt, der allerdings einem anderen Machthaber zuzuarbeiten scheint. Was aus Baron Rondradan von Rommilys-Nettersquell geworden ist wissen allein die Götter.
Aus Wehrheim haben wir keine verlässliche Kunde mehr erhalten. Angeblich wird die gesamte Grafschaft von Wehrheim bis Gallys von Untoten und Nekromanten beherrscht. Gerüchten zufolge versucht der neue Heermeister der Rondrakirche ‚Gunter von Greifenfels’ von Weiden aus dem Treiben der Feinde Einhalt zu gebieten. Ob dies stimmt, ist aber sehr ungewiss.
Eine weitere schlagkräftige Feindeseinheit sind die so genannten Aaskrähen, die von der friedlosen Thorwalerin Skirre Skarresand angeführt werden. Diese barbarischen Kämpfer zeichnen sich durch außergewöhnlich große Grausamkeit gegenüber allen Fremden, derer sie habhaft werden können aus. Schon machen Gerüchte von Verstümmelungen und grausamen Folterungen die Runde. Zuletzt muss noch erwähnt werden, dass immer wieder Rotten von Orks und Goblins gesichtet wurden, die sich ebenso ihre Pfründe abstecken wollen.
Es bedarf also mehr als Heldenmut und hehrer Worte, um der Plage der Wildermark Einhalt zu gebieten. Das Königreich hofft weiterhin, dass sich der sinnlose Konflikt am großen Flusse so bald als möglich dem Ende zuneigen möge, damit das Gros der verbliebenen Truppen des Reiches endlich dem wahren Feinde entgegen geführt werden mögen. Für Garetien! Für das Reich. Mit uns die Götter!
◅ | Garetisches Elend – Von den Sorgen und Nöten des Adels und des Volkes |
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