Heroldartikel:Die silberne Zunge von Auenwacht

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Kronvogt Leomar von Zweifelfels zu Neerbusch

Die silberne Zunge von Auenwacht

Auenwacht - Was war das auf dem Großen Kabinett ein Schachern um Posten und Interessen, ein Tummelplatz der Höflinge und Hofschranzen, wie man es schon seit vielen Götterläufen nicht mehr gesehen hat. Es war die Stunde der Diplomaten und Intriganten. Einer, der sich bei diesem Spiel besonders hervorgetan hat, war Leomar von Zweifelfels, der ob seiner Fähigkeiten auf dem politischen Parkett von nun an von Freund wie Feind nicht ohne Anerkennung `Die silberne Zunge von Auenwacht´ geheißen wird. Doch bevor wir uns mit den aktuellen Ereignissen auf dem Großen Kabinett beschäftigen werden, werfen wir einen kurzen Blick auf den jüngeren Werdegang des Sprosses aus altem Waldsteiner Geschlecht.

Als Leomar von Zweifelfels 1032 BF das Amt des Grafschaftsrates an seinen ärgsten Widersacher Coswin von Streitzig verlor, galt die politische Karriere des Zweifelfelsers als beendet, doch gelang ihm beim diesjährigen eynweiher Brandlöschen ein furioses Wiedererscheinen auf der politischen Bildfläche, als er an der Spitze des Waldsteiner Niederadels gen Neerbusch zog, um das zugewucherte Njertal wieder dem Reichsforst zu entreißen. Die Befreiung des Njertals aus namenlosen Fängen brachte Leomar in seiner Waldsteiner Heimat viel Anerkennung ein. So wurde er von Gräfin Allechandriel Quellentanz von Waldstein höchstpersönlich mit dem Eichenblatt in Bronze ausgezeichnet und offenkundig drangen die ehrenhaften Taten des `Helden des Njertals´ gar bis an das Ohr unserer Königin, wurde der stolze Recke doch alsbald zum neuen Kronvogt von Neerbusch ernannt, um an der Königin statt für praiosgefällige Ordnung in der königlichen Domäne zu sorgen.

Auf dem Großen Kabinett nun nutzte Leomar von Zweifelfels seine Kontakte zu den Bürokraten der Reichsverwaltung, sowie den Einfluss seiner weitverzweigten Familie, um fast im Alleingang den Ausbau des Elfenpfades durchzusetzen. Das gemeinsame Projekt der Stände Greifenfurts und Waldsteins stand anfangs auf tönernen Füßen, da sich anfänglich selbst die Waldsteiner Gräfin dagegen ausgesprochen hatte. Doch konnte sie, wie auch die große Mehrheit des anwesenden Adels von dem unbedingten Nutzen des Ausbaus des Elfenpfades überzeugt werden – was nicht zuletzt der Verdienst des Zweifelfelsers war.

Ein wahres Lehrstück der hohen Politik war jedoch die Beteiligung des Waldsteiners an der erfolgreichen Tilgung des Antrags der Reichsstadt Perricum aus dem Ratsschluss, was Leomar wohl nicht nur in der Markgrafschaft Perricum neue Freunde eingebracht haben dürfte. Die Ratsherren hatten die Einverleibung der markgräflichen Eigenlande Perrinmarsch oder aber der Stadt Dergelmund von der Krone gefordert. Dieses Aufbegehren der Bürger gegen die von Praios gegebene Adelsmacht – wie es neulich auch schon in der Alriksmark geschehen war – konnte der Kronvogt von Neerbusch bei seiner Ehre nicht dulden und so nahm er nach einer kurzen Unterredung mit dem markgräflichen Vogt und Marschallskandidaten Aldron von Firunslicht und dem Markgrafen persönlich die Sache selbst in seine geschickten Hände. Und für wahr, auch dieses Mal war die silberne Zunge von Auenwacht erfolgreich. Es ist schon bemerkenswert, dass nur diejenigen Agenden ihren Weg in den Ratsschluss fanden, die von Leomar von Zweifelfels unterstützt und maßgeblich voran gebracht wurden. Andere, wie der Wiederaufbau der Rabenbrücke, das Stapelrecht Wandleths, oder der Schuldenerlass für Eslamsgrund, scheiterten kläglich. So manch einer wird sich am Ende des Großen Kabinetts gewünscht haben die silberne Zunge von Auenwacht hätte auch für ihn gezwitschert.

Bardon Sandwyk (BG)


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Texte der Hauptreihe:
30. Ing 1035 BF
Die silberne Zunge von Auenwacht
Die silberne Zunge von Auenwacht


Kapitel 50

Ein Wort zum Geleit
Autor: BG