Heroldartikel:Ein Exempel

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Ein Exempel


Edelgrafschaft Perricum, irgendwo in Dürsten-Darrenfurt. Das Strafkommando stand unter der Führung des Ritters Praiosmar von Darben-Dürsten, Junker zu Burg Ferkina. Er hatte den Befehl, in einem abseits gelegenen Dorf mit geringer Einwohnerzahl ein Exempel zu statuieren. Es sollte ein Signal vor allem an die Nebachoten Dürsten-Darrenfurts sein, dass hier noch immer Raulsche das sagen haben, und kein Nebachote es schafft, dies zu verändern.

Es bestand schon immer eine Differenz zwischen Nebachoten und Raulschen. Im Dorf angekommen ging das aus zwei Haufen Ritter Praiosmar bestehende Kommando auf die Suche nach dem Verurteilten. Bei diesem handelte es sich um einen nebachotischen Zwietracht säenden Aufwiegler, welcher auch an der nebachotischen Strafexpedition 32 Hal gegen die Ferkinas in Aranien teilgenommen hatte (AB 95). Und nach der Rückkehr Praiosmars aus Rashia’Hal vom “Fest des Lebens” wieder erneute Unruhe zwischen Nebachoten und Raulschen stiftete. Dazu hatte dieser Nebachote keine nahen Verwandten, welche Rache nehmen würden und war dazu noch ein bekannter Anhänger des Marben Eslam von Brendiltal, also ein Kämpfer für ein wiedererstehendes Nebachot bzw. ein Gegner jeder garetischen oder fremden Herrschaft. Da die Kadi den Beschuldigten wegen ungenügender Beweise frei sprach, es handelte sich bei den von den Raulschen vorgebrachten Beweisen angeblich nur um Indizien und keineswegs um wirkliche Beweise, sollte dieser nun seine gerechte Strafe erhalten, was bedeutet aufgeknüpft zu werden und so für wirklich jeden eine Warnung sein.

Alle die im Dorf waren kamen zusammen. Es ahnte aber noch niemand was kommen sollte, weshalb die Lage auch vorerst ruhig blieb, als der Nebachote nach einem vergeblichen Fluchtversuch auf den Marktplatz geführt wurde, und Praiosmar zu sprechen begann: “Als mahnendes Beispiel für alle wird heute der Nebachote Bard’aran’a Meschkarem mit Tot durch den Strick - für alle in den letzten Götterläufen begangenen Rechts- und Loyalitätsbrüchen - bestraft um die PRAios gewollte Ordnung wieder herzustellen.”, Wenige Nebachoten, das ganze Dorf war nur von diesen bewohnt, verließen nun den Platz. Die meisten jedoch blieben, und versuchten zu dem zum Tode verurteilten durchzukommen, jedoch vergeblich, denn der Verurteilte war von 18 bewaffneten raulschen Soldaten umgeben, welche diesen nun zu einem Baum vor der Stadt führten, wo die zwei fehlenden Soldaten schon alles für die Hinrichtung vorbereitet hatten.

Das Urteil wurde vollstreckt! Einige Nebachoten fluchten und schrieen die Raulschen an – wie nicht ungewohnt. Manche wurden gar handgreiflich – was auch nicht neu war. Langsamer als sie sich gesammelt hatten lösten sich die versammelten Nebachoten wieder auf, und die Raulschen blieben alleine bei dem Leblosen zurück. Praiosmar befahl Weibel Grimmbrecht Gruppen zu bilden, um den Leichnam bis morgen früh dort, wo er begraben werden sollte, zu bewachen - vor Tieren und Nebachoten. Die Wirkung durfte schließlich nicht verfehlt werden, aber es sollte alles rechtens sein und eine ordentliche Bestattung geben. Nach dem bald das weitere Vorgehen besprochen war begann ein Gespräch zwischen Ritter Praiosmar und Weibel Grimmbrecht.

P: “Wir haben nur PRAios Gesetz durchgesetzt. Durch diesen Weg der Justiz kann viel weiteres Unheil verhindert werden.”

G: “Dann ist dieses Mittel nicht gegen uns verwendbar?”

P: “Wieso sollte es? Auf eine Verfehlung folgt eine Strafe. In diesem Falle haben wir nur schon zu lange gewartet, so dass die Verfehlung nicht mehr in der Erinnerung ist. Die Tugend der Gerechtigkeit. Viele Taten werden nie gerichtet, andere fehl. In PRAios’ Namen, wenn wir ein Fehlurteil gesprochen haben, die Zwölfe werden es uns wissen lassen. Fast alle Nebachoten sind Ungläubige und rütteln am Fundament Alverans, wie alle Tulamidenstämme. Hätte die gräfliche Regentin oder jetzt der Graf – beide Paligans – ein offizielles Urteil oder eine Stellungnahme zu Mühlingen und der nebachotischen Strafexpedition abgegeben, würden wir nicht im Dunkeln stehen. Wir raulsche müssen in Zukunft viel mehr selbst in die Hand nehmen. Das könnt auch ihr schon Mal im Kopf behalten.”

G: “Was denkt Ihr, was Oberst Bendan von Zillingen täte, wenn er hier von wüsste, er ist immerhin königlicher Vogt.”

P: “Er würde sich öffentlich neutral verhalten, denn auch er weiß, was getan werden muss und was nicht, und inoffiziell unser Handeln für gut heißen und solches unterstützen. Obwohl wir nun endlich wieder einen Grafen haben, wissen wir nicht wo wir stehen. Und es wird auch nicht härter durchgegriffen, was uns nur Recht sein kann, nein Recht sein muss. Wir müssen die Edelgrafschaft wieder zu dem machen was sie einmal war. Das Dorf steht für zwölf Tage unter Arrest. Sollte es Probleme geben, wendet euch gleich an mich. Wir haben Glück, denn die Ferkinas kommen wieder weiter ins Tal. Und wer weiß, vielleicht fällt das Dorf dann jenen zum Opfer ...”



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 Wappen Baronie Duersten-Darrenfurt.svg
 
Texte der Hauptreihe:
Autor: Jürgen M.