Heroldartikel:Eine kurze und gar nützliche Beschreibung der Dergelsteiner Lande
Dergelstein, zwischen dem Oberlauf des Dergel und den Ausläufern des Finsterkamms gelegen, zählt zu den größeren Baronien der Markgrafschaft Greifenfurt, obwohl es recht dünn besiedelt ist. Landschaftlich zeichnet sich die Gegend vor allem durch Wälder und Ackerflächen aus, aber auch kleinere Bäche und Flüsse sind häufig anzutreffen.
Die Baronie zählt auf ihrem Grund vier Siedlungen, von denen aber nur Dergelstein wirklich als kleine Stadt anzusehen ist. Kronenbrück, Hainroden und Waldrast haben gerade halb soviele Einwohner wie die Hauptstadt. Das Junkergut Boronshof befindet sich, wie auch die Burg der Rondrageweihten - Grünwarte - gleichfalls auf Dergelsteiner Boden und sind einer Erwähnung wert. Oberhalb Dergelsteins ist der Dergel nicht mehr schiffbar und so enden hier die Treidelwege und die Waren nach Lowangen werden hier auf Lasttiere und Karren umgeladen. Unterhalb des Dergelsteiner Hafens liegt die ‘Alte Brücke’, welche den Weg nach Darpatien öffnet und von der Baronie Lodenbach unterhalten wird. Haupterzeugnisse der Baronie sind landwirtschaftliche Produkte, darunter der bekannte Pflaumenwein, der ‘Dergelsteiner Zwetschg’, Holz, welches dergelabwärts gen Wehrheim geflößt wird, sowie der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte und selbst bei Hofe und im Lieblichen Feld beliebte ‘Dergelsteiner Trüffel, für dessen Aufspüren die Baronin eine eigene Zucht von Trüffelschweinen unterhält.
Dergelstein, die älteste Baronie der Markgrafschaft, verfügt über einen großen Schatz an Mythen und Sagen - vor allem um den größten Wald, den Aldehjerte oder Altherz, rankt sich so manche Erzählung* - aber auch über historisch bedeutende Dokumente und Archivalien. Die Barone von Dergelstein weilen nun seit beinahe 700 Jahren im Lehen ihres Amtes und sind insofern unter dem Greifenfurter Adel als Urgestein zu bezeichnen. Durch die kürzliche Heirat der jetzigen Baronin Gunilde von Dergelstein zu Dergelstein mit Wulfhardt von Hartsteen aus einem der ältesten garetischen Geschlechter wird die Bedeutung der Dergelsteiner, nicht nur für Greifenfurt, wohl auch in Zukunft gesichert sein.
Auch heuer ist es im Altherzwald nicht allzu geheuer, wie man in den letzten Augaben des Herolds zu genüge lesen konnte; und es scheint auch noch einge Zeit ins Land gehen zu müssen, bis jeneunerklärlichen und eigentümlichen Ereignisse vollends gekläret sind.
Chronik
669 v. Hal: Hadamar I. erhält die Baronie Dergelstein aus der Hand Ugdalfs I. zum Lehen. Zu dieser Zeit lassen sich eine Siedlung unterhalb des Nidaleg (Dergelstein), ein Weiler namens Waldrast an der Paßstraße zum Finsterkamm sowie ein Waldbauerngehöft südlich dem heutigen Grensacht nachweisen. Auch spricht viel für eine bereits bestehende Eremitage nordwestlich des Paßwegs über den Greifensitz unterhalb der Traviakron.
Feuertag, 21. Tsa 669 v. Hal: Verleihung der Dergelsteiner Marktrechte durch Hadamar I.
596 v. Hal: Gutram I. läßt auf halbem Weg zwischen Waldrast und Dergelstein eine Rodung anlegen und hier den Weiler Hainroden errichten.
581 v. Hal: Unter Gutram II. kommt es zu einer großen Hexenverfolgung, die im großen Inquisitionsgericht von Hainroden gipfelt, bei dem sieben Frauen verbrannt werden sollen. Als weitere 4 Gefangene fliehen und sich in den Åldehjerte flüchten, nimmt Gutram mit einer Gruppe von 15 Bütteln die Verfolgung auf. Die Verfolger verschwinden spurlos und gelten fortan als verschollen. Der Bruder des Barons, Seÿfried I., übernimmt die Regentschaft.
497 v. Hal: Ein Halbbanner Rondra-Geweihter erschlägt unter der Führung Jaslines von und zu Dergelstein einen Drachen auf dem Gebiet der Drachenfurche
483 – 429 v. Hal: Unter der Regierung Caitlin I. erlebt die Baronie Dergelstein eine nie da gewesene kulturelle, wie wirtschaftliche Blüte. Die Stadt Dergelstein wird befestigt, der Markt auf seinen heutigen Platz verlegt und der neue Hafen gebaut.
474 v. Hal: Caitlin I. übergibt die Grenzfeste Grünwarte als Stiftung an die Rondrakirche mit dem Auftrag, die Nordwestgrenze der Baronie zu sichern. (Die eigentliche Übergabe der Feste fällt in die Regentschaft Jaslines zu Dergelstein (500 – 483 v. Hal). Es handelt sich bei der Quelle folglich wohl um die Bestätigung bereits bestehender Gewohnheitsrechte im 9. Jahr der Regierung Caitlins.)
444 v. Hal: Legendärer Jahrgang des Dergelsteiner Zwetschg (Noch heute sagt man über einen wirklich guten Dergelsteiner Zwetschg: ‚Des is a fünf vier neuner!‘)
367 v. Hal: In der Regierungszeit Gregorius II. kommt es aufgrund einer ausgeprägten Kälteperiode zu den sogenannten Dergelsteiner Hungerjahre. Über einen Zeitraum von 7 Jahren folgt eine Mißernte der anderen. Es kommt zu Überfällen durch plündernde Orks, sowie zu Seuchen und Landflucht. Die Bevölkerung der Baronie halbiert sich in dieser Zeit.
360 v. Hal: Bei einer großen Prozession der überlebenden Einwohner Dergelsteins zum Traviaschrein auf der Traviakron kommt es zu einem großen Wunder der Göttin. Zum Dank errichtet man unterhalb der Quelle der Differsflut der Göttin einen Tempel und pflanzt einen Quellhain. Einige der geschwächten Pilger siedeln sich in der Folge nahe des Tempels an und gründen so die Siedlung Kronenbrück. am Fuße des Greifensitz.
293 v. Hal: Eine Brandkatastrophe veranlaßt Gutram den Weisen, die Dergelsteiner Brandwehr zu gründen und an jedem größeren Platz Dergelsteins einen Brunnen errichten zu lassen.
129 v. Hal: Einsetzung Helmbrechts von Waldrast als Junker vom Boronshof für herausragende Leistungen, welche er dem Geschlecht derer von und zu Dergelstein geleistet hat.
12 Hal: Am ‚schwarzen‘ Rohalstag brennt in einer einzigen Nacht mehr als die Hälfte der Stadt Dergelstein nieder.
19 v. Hal: Unter der Herrschaft der Orks wird Dergelstein der Mark Finsterkamm zugeschlagen. Die Orken erstürmen die gesamte Baronie, die Bewohner flüchten oder werden erschlagen. Baron Garfold III. fällt im Kampf, als er versucht, den Nidaleg zu halten, nachdem sich seine Kinder und seine Frau in die Sicherheit Wehrheims geflüchtet haben.
24 Hal: Inthronisierung Gunildes von Dergelsteins, nachdem ihr Bruder Hadamar II. noch spät an seinen Verletzungen aus dem 2. Orkensturm verstorben ist.
28 Hal: Am 1. Ingerimm heiraten Gunilde von Dergelstein zu Dergelstein und Junker Wulfhart von Hartsteen. Auf dem großen Fest ist sogar die Markgräfin zugegen.
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Das Dergelsteinlied | ▻ |