Heroldartikel:Eine neues Wappen in Dergelstein
Weíhenhorst. Viel wurde gemunkelt - und hinter vorgehaltener Hand auch gelacht - über das neue Wappen, unter dem sich die Dergelstein‘sche Landwehr sammelte. Denn nicht das althergebrachte geviertelte Wappen war da weithin zu sehen, sondern ein neues auch von weitem gut erkennbares Bild war da zu sehen: die blaue Wildsau auf weißem Grund! Dem Herold ist es gelungen, dazu eine Stellungnahme von Ihrer Hochgeboren, der Baronin von Dergelstein selbst zu bekommen, die hier im folgenden abgedruckt ist:
Herold: „Wie kommt es Euer Hochgeboren, dass Ihr Eure Truppen unter einem neuen Wappen zusammengescharrt habt?“
Gunilde v. Dergelstein: „Ich weiß sehr wohl, wie ich seit jenem unseligen Zwischenfall beim Konvent zu Grünwarte vor einigen Jahren des märkischen und garetischen Adels von manchem Unverfrorenen genannt werde. Doch ist das Wildschwein nicht ein edles Wappentier? Noch dazu scheint es gerade Mode in unseren Landen zu werden. Ich bevorzuge jedoch das ganze Tier vor einem bloßen Kopf. Wenn so eine Wildsau angreift, dann muss man erst einmal den Mut aufbringen, sich dagegen zu stellen. Und soweit ich weiß, ist der Schwarzpelz, der sich wieder einmal gegen uns stellen will, der Heraldik nicht wirklich kundig, was soll ich ihn also mit so vielen Bildern verwirren. So eine angreifende Wildsau sollte ihm eher deutlich machen, mit wem er sich hier anlegt. Natürlich ist damit das althergebrachte Wappen der Dergelsteiner, das über 700 Jahre gewachsen ist, nicht abgeschafft. Aber ich werde unter der blauen Wildsau auf weißen Grund - wie Ihr bemerkt, habe ich selbstverständlich die Grundfarben beibehalten - in den Kampf ziehen. Und möge sich dieses Bild mit Schrecken unter meinen Feinden verbreiten, wie es jetzt schon in den Herzlanden des Reiches bekannt ist.“
Herold: „Vielen Dank, Euer Hochgeboren.“
| ◅ | Schlunder Bilderbogen des 33. Regierungsjahres Kaiser Hals |
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Keiler, Hennen und Stallbenehmen | ▻ |