Heroldartikel:Greifenfurter Geschichten

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Ein freier Bauer aus Hundsgrab, der nach der Getreideernte mehrmals alle Götterläufe nach Greifenfurt fuhr, um dieses zu verkaufen, blieb einmal auf halber Wegstrecke mit einem Radbruch liegen. Wie sehr er auch Ausschau hielt, weit und breit war kein Gehöft, keine Kate, und auch kein Mensch zu sehen, der ihm in dieser misslichen Lage helfen konnte. Inzwischen brach schon die Dämmerung herein, und der gute Mann wollte schon das treue Pferd ausspannen, um zu seinem Hof zurück zu kehren, als er plötzlich ein Licht auf sich zukommen sah, das immer heller und größer wurde. Als dieses Licht ihm fast erreicht hatte, erkannte ein leuchtendes, kleines Männlein, ganz in Grün gewandet, mit einem Stab in der Hand. Der Bauer nahm all seinen Mut zusammen, und klagten dem seltsamen Wandersmann sein Missgeschick, und dieser versprach ihm sogleich Abhilfe, wenn er gegen gute Entlohnung all sein Getreide vor dessen Höhle fahren würde. So wurden die zwei gleich handelseins. Auf wundersamer Art war das Rad wieder ganz geworden, und so fuhr der gute Bauer seinen Wagen zu der nahen Höhle, in der er das ganze Getreide brachte, wie es ausgemacht war. Das Männlein führte den Mann danach in einen weiteren Höhlenraum, in dem mehrere Kisten mit Goldstücken standen, und forderte ihn auf, sich den angemessenen Lohn zu nehmen, aber auch nicht mehr! Bei dem Anblick der vielen Münzen erwachte im Herzen des Bauers die Habsucht, er achtete nicht auf die mahnenden Worte des Wesens, sondern füllte sich alle Taschen mit dem blinkendem Gold, stürmte aus der Höhle, und fuhr eilends nach Hause. Dort angekommen erzählte er seiner Frau, wie Phex er doch gehabt hatte, und schüttete alle Münzen auf den Tisch. Wie groß aber war seine Enttäuschung, als er schon gleich bemerken musste, dass die Goldmünzen all ihren Glanz verloren, und sich in gewöhnliche Bleimünzen verwandelt hatten. Bedenkt also: Wen die Habgier übermannt, hat letztendlich nichts in der Hand.



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Texte der Hauptreihe:
30. Tra 1023 BF
Greifenfurter Geschichten
Totenkult in Nettersquell


Kapitel 26

(K)Ein Ende der Wilderei?
Autor: RSch