Heroldartikel:Hetze gegen praiosgegebene Ordnung?
Den Verehrern des Herrn Efferd (heilig!) ist der Marktflecken Moorsch am Dergel in der Baronie Hutt wohlbekannt, ist der hiesige Tempel des Herrn der Wogen doch einer der ältesten in ganz Garetien und wird von dem respektablen Efferdan von Perricum geleitet. Dessen Wort zählt in Hutt und Hartsteen eine Menge und selbst in der Grafenfehde vermochte er es, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu schlichten, wo er nur konnte. Immer wieder erhob der ehrwürdige Meister des Flusses auch seine Stimme, um auf die herrschenden Missstände aufmerksam zu machen, so etwa jüngst im Monat Phex.
Doch seine Rede musste so manchem übel schmecken. Insbesondere dem weltlichen Herrn von Moorsch, dem seit zwei Götterläufen herrschenden Junker Raulwin von Katterquell, galten harsche Anschuldigungen, die darin gipfelten, dass der greise Efferdpriester dem Junker vorwarf, sich selbst an den Raubzügen zu beteiligen, welche Hartsteen und das Land jenseits des Dergel plagen, und somit für das Bestehen der chaotischen Zustände in der sogenannten Wildermark mit verantwortlich zu sein, derweil seine Untergebenen und Schutzbedürftigen den Übergriffen plündernder Banden weithin schutzlos ausgeliefert wären und solcherart beraubt obendrein die zusätzlichen horrenden Steuern zu zahlen hätten, welche die Krone zu erheben beliebte.
Dies nun hätte manch anderer vielleicht als die vom gerechten Zorn getrübte Sichtweise eines alten Mannes abtun können. Nicht so aber der Junker Raulwin, dem Ansehen und Autorität des Priesters seit jeher ein Dorn im Auge sind, und darob dem unbequemen Gottesmann eine geharnischte Antwort gab. Mitnichten leugnete er darin die Streifzüge gen Grassing, begründete diese aber mit der Notwendigkeit der Ausspähung und Verfolgung möglicher Aggressoren und warf dem Tempelhüter seinerseits „Hetze gegen die praiosgewollte Ordnung“ vor, weil der ihn mit seinen haltlosen Anschuldigungen in seinem Ansehen und seiner Herrschaft beschädigen wolle.
Aufgrund dessen erließ der Junker bis auf weiteres ein Verbot öffentlicher Götterdienste im Moorscher Efferd-Tempel, das er seither durch sein Kriegsvolk überwachen lässt. Darüber hinaus verkündete er, dass er dieses erst aufzuheben gedenke, wenn er für die Beschädigung seines Rufes eine angemessene Entschädigung erhalten habe. Eine Reaktion der Bruderschaft von Wind und Wogen zu diesem bedenklichen Vorgehen des Junkers steht noch aus und auch am Hutter Baronshof hält man sich bedeckt.
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