Heroldartikel:Pfalz Bugenhog mit Neuem Bergfried
'Bugenhog Die stolze Pfalz der garetischen Könige erhielt dieser Tage einen neuen Turmaufsatz für den weithin sichtbaren und blickenden Bergfried: Auf dem viereckigen Turmkörper, der sich schlank fast sechzig Schritt in die Höhe schraubt wurde nun ein achteckiges Geschoss mit zweifach gestuftem Dach aufmontiert, in dessen Räumlichkeiten der Pfalzgraf Parinor von Borstenfeld Arbeitszimmer hat einrichten lassen. Die Konstruktion in dieser Höhe darf als durchaus waghalsig gelten, wurden doch die Mauern für den Fachwerkaufsatz teilweise von Außengerüsten aus errichtet, die wiederum wie eine Schelle erst um das Turmhaupt herum angelegt worden waren. Die Pläne hierfür brachten der bekannte Architekt Garibald von Schefferstein, dessen Kunstfertigkeit ihm den nichterblichen Adel aus der Hand Seiner Allerzwölfgöttlichsten Majestät Kaiser Hal von Gareth eingebracht hatte, sowie ein zwergischer Baumeister zustande. Jener Zwerg hatte die Pläne vor Jahren erstellt, als Pfalzgraf Parinor die Turmerweiterung begonnen hatte, und einige Handwerker der Schlunder Umox-Sippe führten die Bauarbeiten auch aus. Ergänzt wurden sie von einigen kundigen fahrenden Handwerkern. Die letzten Arbeiten hingegen erledigten zwei Handwerker, die anschließend lukrative Folgeaufträge aus Hôt-Alem erhielten. Solch ambitionierten Bauvorhaben bleiben nicht ohne Opfer: Neben den finanziellen Opfern der Pfalzgrafschaft kosteten die Bauarbeiten zwei Arbeiter, eine Magd und nicht zuletzt den Architekten das Leben: Schefferstein stürzte Mitte Efferd zu Tode, als er den Abbau der Außengerüste überwachte. So ist der Bergfried sein Vermächtnis und wird darum den Namen „Garibalds Krone“ tragen, solange die Festung und der Bergfried stehen.
Der Hintergrund für den Ausbau des Bergfrieds ist vielschichtig. Beginnend bei der Notwendigkeit, die notwendigen sicheren Verstecke für die Geschäft des Pfalzgrafen zu gewährleisten, über den tatsächlich strategischen Weitblick aus dieser Höhe bis hin zu der verblüffenden Tatsache, dass die Sternenkanzel unter dem Dach nun exakt von einer magischen Kraftlinie durchflossen wird. Offenbar genießt der Pfalzgraf kundigen magischen Beistand. Parinor von Borstenfeld wusste hingegen nicht, dass der Miterschaffer der Pläne für „Garibalds Krone“, Jandor, Sohn des Algor, ein namenloser Komplize der berüchtigten Simiona gewesen ist. Glück für Parinor, dass jener Jandor bei einem Kampf im Reichsforst das Leben verlor und seine Pläne mit dem Turm nicht fortführen kann.
Pech aber auch für den Architekten Schefferstein und die beiden letzten Arbeiter, dass sie als Mitwisser der tiefsten Geheimnisse des Pfalzgrafen nicht weiterleben durften. Angesichts des Lebenslaufs von Egbert von Lepel, in dem der Todessturz der Burggräfin Lobhulde von Wingeren einen nicht unerheblichen Makel darstellt, erschient es bemerkenswert, dass es erneut er war, der dem Stürzenden zum Zeitpunkt des Sturzes am nächsten stand. Schefferstein wurde in einem Ehrengrab im großen Treppenaufgang zum Bergfried beigesetzt, inklusive großer Gedenktafel aus Trollzacker Schiefer.
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Drachenhatz in den Rakulahöhen | ▻ |