Heroldartikel:Piraten am Großen Fluss?
Waldstein/Reichsforst Angst geht um unter den Schiffern auf dem Großen Flusse. Seit vor kurzem eine Barke im Koscher Land auf unerklärliche Weisen verschwunden ist und bis heute nicht wiedergesehen ward, geht unter den Mannschaften der Flusskähne wieder das Gerücht, dass aus dem Großen Flusse Piraten ihrem wenig wohlgefälligen Tagewerk nachgingen,. Trotz intensiver Ausschau einiger mutiger Kapitäne wurden jedoch bisher keine Spuren oder Anzeichen entdeckt, die auf dem Fluse nichts zu suchen hätten.
Vor wenigen Wochen verschwand jedoch er Kahn Botterkotter der alterfahrenen Schiffers Gorben Kulling auf dem Weg von Greifenfurt die Breite hinunter in den Großen Fluss gen Ferdok spurlos. Noch an der Rallermündung ward das Schiff von der Besatzung der gräflichen Flussfeste Rallerwacht gesehen worden, traf jedoch in Ferdok nie ein. Weder Trümmer noch Frachtstücke oder Angehörige der Mannschaft konnten jedoch aufgefunden werden, so dass das Schikcsal Kapitän Kullimngs bislang ein ungeklärtes ist.
Ein ähnliches Schicksal scheint auch der Kapitänin Sulvaria Stiekensbruk wiederfahren zu sein, deren Schiff mit einer Ladung Weizen die Rakula hinab gen Ferdok unterwegs war. Das schöne Köscher Städtchen war auch der letzte Ort, an dem ihr Kahn Phexensglück das letzte Mal gesehen ward. So ward denn die Ladung im Ferdoker Hafen auch noch ordnungsgemäß gelöscht, derweil sich Kapitänin Stiekensbruk auf die Suche nach einer neuen Fracht machte. Letzte Gerüchte aus den Tavernen und Spelunken am Hafen besagen, dass die Phexensglück am nächsten tage den Großen Fluss hinauf nach Greifenfurt hätte auslaufen sollen, doch bereits im Morgengrauen war das Schiff verschwunden und niemand hatte etwas Verdächtiges bemerkt.
So machte denn schon bald ein wildes Schifferbosparano den ganzen Fluss hinauf die Runde, dass auf dem Großen Fluss ein Gespensterschiff unterwegs sei, welches die Schiffe der aufrechten Kapitäne verschlinge. Jene Vermutungen wurden jedoch alsbald von den Gelehrten hinfortgewiesen; auch die Behauptungen einiger weniger, die ein dem rätselhaften Verschwinden der Kähne einen Racheakt der Anhänger des Verderbtheiten Dämonenmisters vermuteten, wurden alsbald in ihre Schranken gewiesen und die Geschichten ins Reich der Fabeln und Alpmärchen verwiesen.
Vergangene Woche schließlich verschwand ein drittes Schiff, der weithin bekannte Kahn Spargelkiste des Kapitäns Jolrik Haukedahl. Jenes Schiff wurde ebenfalls von der Besatzung der Flussfeste Rallerwacht zum letzten Mal gesehen,. als des den Großen Fluss hinabfuhr. Auch die Spargelkiste blieb verschwunden, so dass sich die Soldaten der Flussfeste und insbesondere deren Hauptmann, Ritter Oldinard von Weißenstein, den Vorwurf anhören mussten, den Bösen Blick zu haben; schließlich waren sowhol die Botterkotter als auch die Spargelkiste zuletzt von der Burgbesatzung gesehen.
Auch im Falle der Spargelkiste fand man entlang des Großen Flusses aber keine Überreste, die auf einen Überfall oder auch nur ein einfaches Unglück Hinweis gegeben hätten, so dass die Furcht der Schiffer vor Piraten nunmehr um einiges angewachsen ist. Dennoch - was soll auch anderes geschehen - fuhren weiterhin die Kähne unbeirrbar den Großen Fluss hinauf und hinab, wenngleich manch ein Matrose ein Messer oder Beil mehr im Gepäck hatte.
Eine Woche nach dem Verschwinden der Spargelkiste schließlich tauchte der Kahn unversehens wieder auf, und wieder waren es die Soldaten der Flussfeste Rallerwacht, die das Schiff bemerkten. Eilends alarmiert reihten sich die Kämpen auf den Zinnen auf,. nur um festzustellen, dass der Kahn sehr wohl immer noch unter dem Kommando von Kapitän Haukedahl fuhr. Allerdings kam die Spargelkiste mitnichten den Großen Fluss hinausgefahren, nein, sie fuhr die Raller hinab! Auf das Winken Hauptmann von Weißensteins hin ließ Kapitän Haukedahl schließlich anlegen, so dass das geheimnisvolle Verschwinden und Wiedererscheinen der Spargelkiste aufgeklärt wurde: Schon als der Kahn an der Flussfeste vorbeigefahren war, war er nicht dem lauf des Großen Flusses gefolgt, sondern zunächst die Raller hinaufgesegelt, was von den Burgsoldaten aber nicht bemerkt worden war. Kapitän Haukedahl hatte zu Greifenfurt noch Fracht für Hirschfurt aufgenommen, die es zunächst in die Reichsstadt zu bringen galt, bevor der Kahn nach Ferdok weiterfahren sollte. Was jedoch mit den beiden anderen Schiffen geschehen ist, bleibt unklar.