Heroldartikel:Zeit des Raben
GARETH Mit großem Hallo wurde die Uraufführung der neuesten Oper «Zeit des Raben« des berühmten Kaisermärker Kapellmeisters Tsaducchi Roverte ya Sfighio im Hof des Schlosses Sonnentor begrüßt. Nichts weniger hatte der Maestro sich vorgenommen, als Leben und Wirken Answin von Rabenmunds in vier Akten zu erzählen. Diese tragen die Namen »Macht«, »Verrat«, »Treue« und »Pflicht« und erzählen das Leben des Usurpators und ehemaligen Reichserzkanzlers in einer Version, die auch Answins Sicht auf sich selbst berücksichtigt. Verhalten nahm das Publikum die – musikalisch höchst niveauvolle – Arie «Der Braten stinkt« auf. Es lag nicht am Vortrag des Liedes durch den rundweg genialen Bass Barjed de Pertakis, sondern an der Entschuldigungstonlage, in der Answins Rolle auf dem berüchtigten Turnier von Gareth dargelegt wurde. Als hätte Answin mit den Anschlägen von damals nichts zu tun gehabt!
Malvolio della Gozzi sang die für den Heldentenor vorgesehene Rolle des Königs Brin mit zu erwartender Routine, wohingegen Lobhild Gartenlaub mit der Rolle Kaiser Hals vollkommen überfordert war – was nicht zuletzt an der fragwürdigen Idee gelegen haben mag, die Rolle Seiner Allergöttlichsten Magnifizenz mit einer Frau zu besetzen. Dass hingegen eine andere Person von einer Frau dargestellt wurde, quittierte das Publikum mit großem Gelächter: Irionya dell' Anzani sang den Part Ugo von Mühlingens im letzten Akt, als mit er Schlacht der Drei Kaiser der Höhepunkt der Oper erreicht wurde. Dieses Schauspiel entschädigte auch für die etwas zu kritisch geratene Darstellung Dexter Nemrods, den sich das Publikum weniger sinister gewünscht hatte. Keine Frage übrigens, dass der Hausherr von Schloss Sonnentor, Barnhelm von Rabenmund, diesem pikanten Stoff nicht selbst beiwohnte, sondern seinem Kapellmeister nur die Kulisse zur Verfügung stellte.
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Eine neue Herrscherin für Bärenau | ▻ |