Perricum:Almira Streitberger
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"Wenn hier jemand meine Jungs und Mädels zur Sau macht, Hauptmännchen, dann bin ich das. Und nun zieh Leine und geh´ anderen auf die Nerven."
Wappen
Diagonal geteilter Wappenschild, (heraldisch) rechts auf Silber ein rotes Schwert (für die Waffe, die sie am Ende ihrer Ausbildung erhielt), links auf Rot ein silberner Schaller (in Erinnerung an den Helm, den sie nun schon seit über 30 Jahren trägt).
Biografische Daten
Datum | Ereignis |
---|---|
968 BF | Geburt als Tochter einer Küchenmagd und eines Flussfischers in Rommilys |
980 BF | Aufgrund eines Stipendiums Aufnahme in die Rommilyser Kriegerschule |
987 BF | Abschluss ihrer Ausbildung und Eintritt in die Reichsarmee |
995 BF | Teilnahme an der Niederschlagung des Tuzaker Aufstands |
998 BF | Versetzung in das "Bombardenregiment "Trollpforte" |
1003 BF | Teilnahme an der Ogerschlacht, Ernennung zur Leutnantin |
1015 BF | Beförderung zur Hauptfrau des 6. Banners |
1021 BF | Almira kämpft in der Dritten Dämonenschlacht |
1029 BF | Verleihung des Rechts, ein eigenes Wappen zu führen |
1034 BF | Ernennung zur Befehligerin des neu aufgestellten 10. Banners |
1045 BF | Phex: Wegen ihrer Unterstützung der Großfürstenbewegung zum Tode verurteilt |
Zur Person
Almira war eine Berühmtheit im Bombardenregiment und unter den Veteranen der einstigen kaiserlich-darpatischen Truppen: Sie war bis zu ihrer Verurteilung sowohl die dienstälteste Soldatin und Hauptfrau als auch die am höchsten dekorierte Regimentsangehörige.
Aus einfachen Verhältnissen stammend, fiel das damals zwölf Götterläufe zählende und gleichermaßen aufgeweckte wie rauflustige Mädchen durch Zufall dem damaligen Vorsteher der Rommilyser Kriegerschule auf, der sie an der Akademie aufnahm. Schon damals offenbarte sich das Dilemma Almiras: Einerseits war sie in fast allen Fächern die Beste und schloss auch die Ausbildung als Erste ihres Jahrgangs ab, andererseits wurde ihr wegen ihrer einfachen Herkunft und ihrer schon damals sehr direkt-burschikosen Art die ihr eigentlich zustehende Anerkennung versagt. So durfte sie nur als einfache Soldatin in die Reichsarmee eintreten, die Offiziersränge waren den "Wehrheimern" bzw. Angehörigen des Adels vorbehalten. Trotzdem entschied sie sich für das kaiserliche Heer, da ihr ein eintöniger Dienst irgendwo als Burg- oder Stadtwache noch weniger zusagte.
Ihre bemerkenswerten Fähigkeiten und Tapferkeit konnte sie in den nächsten Jahren mehrmals unter Beweis stellen, etwa bei der Niederschlagung des Tuzak-Aufstandes, wo sie kurzerhand das Kommando über ihre Rotte übernahm, nachdem der Weibel gefallen war und ihr Trupp erfolgreich mehreren Angriffen der zahlenmäßig überlegenen Rebellen standhielt.
1003 BF schien das Ende der Karriereleiter für sie erreicht: Sie war inzwischen zur Weibelin avanciert sowie mehrmals belobigt und ausgezeichnet worden und nichts deutete darauf hin, dass sie doch noch in die Offiziersränge aufsteigen sollte. Zu verdanken hatte sie diesen Umstand keinem geringeren als dem damaligen Reichserzmarschall Helme Haffax. Während der Ogerschlacht war er auf dem Weg zu einer Besprechung mit dem Kommandeur des Bombardenregiments und wollte die Weibelin lediglich nach dem Weg zu ihrem Befehliger fragen. Neben der gewünschten Auskunft erhielt er auch gleich noch einen Bericht über die Missstände im Verband wie etwa die Wahl einer falschen Schlachtordnung, schlecht organisierter Nachschub und ebenso schlechte Führung der meisten Banner. Diese - zutreffenden - Aussagen sowie die Frau, die sie tätigte, schienen bei dem Marschall einigen Eindruck hinterlassen zu haben. Nur zwei Tage nach der Schlacht beförderte er sie - zum Entsetzen ihres Kommandeurs, der komplett übergangen wurde - zur Leutnantin.
Einfacher wurde Almiras Leben dadurch nicht, denn sie blieb weiter unbequem und wurde von den übrigen Offizieren des Regiments nach Möglichkeit ignoriert, da sie sie weiterhin nicht als Ihresgleichen betrachteten. Stattdessen gewann sie durch ihre Gradlinigkeit erst den Respekt dann die Bewunderung der meisten einfachen Soldaten und Unteroffiziere, da Almira trotz ihres Aufstiegs in den Offiziersstand stets eine der ihren geblieben war und, ungewollt, den Eindruck vermittelt hatte, dass jeder von ihnen so hoch aufsteigen könne. Ihre Beförderung zur Hauptfrau war denn auch nur eine Frage der (langen) Zeit, zumal der damalige Regimentskommandeur im Laufe der Jahre erkannt hatte, wie wichtig und wertvoll Almira für den Verband mittlerweile geworden war.
Oberst Viburn von Tälerort schlug 1029 BF sogar ihre Erhebung zur Edlen vor, was jedoch mit der lapidaren Begründung abgelehnt wurde, dass Almira zwar durchaus einige bemerkenswerte Verdienste vorzuweisen habe, es ihr aber an dem nötigen Benimm und Charakter mangele, welche sich für eine Person von Stand geziemten. So wurde ihr "nur" das Recht gewährt, ein eigenes Wappen führen zu dürfen, zweifellos eine große Ehre, aber für eine Frau ihres Formats dann doch zu wenig.
Als von Tälerort 1033 BF seinen Abschied nehmen musste, rechneten selbst viele Offiziere des Regiments damit, dass Almira ihm als Obristin nachfolgen würde, doch ihr selbst war von Anfang an klar, wie illusorisch diese Annahme war: zu unbekannt war sie außerhalb des Regiments, zu viele Feinde hatte sie sich durch ihre offene Art gemacht. Daher überraschte es sie auch nicht, dass das Kommando nicht an sie sondern an Wallbrord von Löwenhaupt-Berg ging, Spross zweier alter und mächtiger Häuser, welcher zuvor schon als Oberst und Marschall gedient hatte und daher weitaus bekannter - und besser vernetzter - als sie war.
All diese Zurücksetzungen und Übergehungen hatten Almira aber nicht verbittert werden lassen, war sie sich doch ihres (für Vorgesetzte) unbequemen Charakters sowie ihrer Herkunft und den damit verbundenen Schwierigkeiten eines sozialen Aufstiegs stets bewusst gewesen. Zudem war die Hauptfrau niemand, der nur in einem Arbeitszimmer sitzen und allerlei administrative Tätigkeiten erledigen könnte (auch wenn sie zweifellos dazu in der Lage gewesen wäre); sie muss draußen, bei "ihren Jungs und Mädels" sein. Und da ihr auch das Repräsentieren nicht lag, käme sie sich in den "höheren Kreisen" ohnehin reichlich deplatziert vor. Dass sie aber durchaus das Format zu einer Obristin oder gar Marschallin hatte, stand dennoch für jeden, der sie kannte, außer Frage.
Das Verhältnis zu Oberst Wallbrord war mit "professionell" am besten beschrieben: Beide erkannten die Fähigkeiten und Verdienste des anderen an und ließen sich nach Möglichkeit gegenseitig in Ruhe, ohne sich aber wirklich zu mögen, was bei so unterschiedlichen Charakteren aber auch nicht verwundern konnte. Ungleich schwerer tat sie sich mit Wallbrords Sohn und Nachfolger Ugdalf. Ihn konnte sie schon als Hauptmann kaum ernst nehmen und als Oberst schon gleich gar nicht. Almira begegnete "dem kleinen Jungen mit dem großen Vaterkomplex" daher stets mit einer Mischung aus Geringschätzung und Spott, welche sich hart an der Grenze zur Insubordination bewegte. Mehr als einmal soll der verärgerte Kommandeur deswegen kurz davor gewesen sein, das "alte Fossil" zu entlassen und nur deshalb wieder davon Abstand genommen haben, da er - nicht ganz zu Unrecht - fürchtete, mit einem solchen Schritt einen Aufstand in der Truppe zu provozieren. Im Vergleich dazu ist die Beziehung zum aktuellen Befehliger Siegerain von Bregelsaum-Berg sehr gut, lässt dieser die Veteranin doch weitestgehend in Ruhe, was letztere jedoch nicht daran hindert, in vertrauter Runde zuweilen über den "Mann mit dem großem Ego und dem kleinen Hirn" herzuziehen.
Die Hauptfrau war trotz ihres für eine Soldatin hohen Alters bis zum Schluss immer noch erstaunlich agil und auch ihr – gleichermaßen bewundertes wie gefürchtetes - Temperament hatte sich bis zuletzt erhalten. Sie hielt so gut wie nie mit ihrer Meinung hinter dem Berg, egal, ob es gerade opportun erschienen mag oder nicht und egal, wer ihr gerade gegenüberstand. Was sie jedoch gar nicht mochte, waren alte Kriegsgeschichten, gleich, ob man sie ihr erzählen wollte, oder sie um eine solche bat (und zu erzählen hätte sie aufgrund ihrer vielen Erlebnisse zweifellos eine Menge gehabt); Almira lebte im Hier und Jetzt und hatte für irgendwelche Schwärmereien über alte Zeiten nichts übrig. Daher hat es viele ihrer Weggefährten und Kameraden überrascht, dass sie sich vor einiger Zeit als Anhängerin des jungen Prinzen Sigman offenbarte und seine Sache im Rahmen ihrer Möglichkeiten eifrig unterstützte. Über die Gründe hierfür schwieg sich das alte Schlachtross jedoch aus und merkte lediglich an, dass es Zeit für Veränderungen sei und sie diese in den wenigen Jahren, die ihr noch verbleiben, mit vorantreiben wolle. Hierzu hatte sie sich - zum ersten Mal in ihrer langen Laufbahn - sogar für längere Zeit beurlauben lassen, um nach Garetien zu reisen, wo sie sich dem Heer des Großfürsten anschloss. Dort kümmerte sich Almira vorrangig um die Ausbildung der Schützen, die von ihrem enormen Erfahrungsschatz beim zu erwartenden Aufeinandertreffen mit den königlichen Truppen sehr profitieren konnten. Nach der Niederlage des 'Fuchsrudels' in der Schlacht im Tal der Kaiser begab sich die Veteranin umgehend in Gefangenschaft und nahm ihr anschließendes Todesurteil wegen Verrats gleichmütig, ja, beinahe gelassen hin. Allerdings starb sie nicht durch den für sie vorgesehenen Strick, sondern richtete sich in der Nacht vor der Urteilsvollstreckung mittels eines von unbekannter Seite in ihre Zelle geschmuggelten Dolches selbst.
Guntwin Böttcher |
Nadira Streitberger |
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Almira Streitberger 11. Ron 968 BF Phe 1045 BF |
Chronik
11. Ron 968 BF:
Geburt von Almira Streitberger .
Phe 1045 BF:
Tod von Almira Streitberger (Schuldig gesprochen im Meilersgrunder Prozess. Verurteilt zum Tod durch den Strang).
Briefspieltexte
1037 BF
Frechheit siegt! Eine verdiente Offizierin informiert ihren Vorgesetzten über eine persönliche Entscheidung von großer Tragweite Zeit: 7. Phe 1037 BF zur mittäglichen Efferdstunde / Autor(en): Ani |
Der einen Leid, der anderen Freud´ Eine genervte Leutnantin überbringt einer Hauptfrau eine freudige Mitteilung von ihrer beider Kommandeur Zeit: 8. Phe 1037 BF zur morgendlichen Tsastunde / Autor(en): Wallbrord |
Reisevorbereitungen Gedankengänge einer alten Frau Zeit: Per 1037 BF zur mittäglichen Efferdstunde / Autor(en): Ani |
Unerwartet Eine altgediente Offizierin berichtet mit Abscheu über das Treiben des Perricumer Rates Zeit: 22. Ing 1037 BF / Autor(en): Ani |
(Wenig) Überraschende Erkenntnisse Oberst Wallbrord sinniert über die immer schlimmer werdenden Zustände in der Reichsstadt Perricum Zeit: 23. Ing 1037 BF zur abendlichen Phexstunde / Autor(en): Wallbrord |
Balrik sinniert über die letzten Tage Zeit: 24. Ing 1037 BF zur nächtlichen Ingerimmstunde / Autor(en): Balrik |
Empfänger des Rondrasegens zur Marschallsqueste Zeit: 30. Ing 1037 BF / Autor(en): |
1039 BF
Teilnehmer des Heerbanns wider Haffax Zeit: 21. Ing 1039 BF / Autor(en): |
...heldenhaft gefallen Manche Schlachtentode beinhalten für die Betroffenen noch ganz andere Tragödien Zeit: 30. Rah 1039 BF / Autor(en): Wallbrord |
1045 BF
Blattschuss und Abschluss Vom denkwürdigen Aufeinandertreffen eines Ritters und einer Soldatin. Zeit: 4. Eff 1045 BF spät am Mittag / Autor(en): Wallbrord |
Ein (un)sentimentaler Abschied Zwei völlig unterschiedliche Charaktere nehmen einen unerwartet persönlichen Abschied voneinander. Zeit: Phe 1045 BF 19:00:00 Uhr / Autor(en): Wallbrord |