Geschichten:Zwei Pfauen und ein Rabe: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Hauptdarsteller ist::Perricum: Asteria von Zolipantessa|Asteria von Zolipantessa]] begutachtete das Werk, was ihre Bediensteten für sie (und nur für sie!) hergerichtet hatten. Den gesamten Tisch hatten sie gedeckt, silberne Kerzenleuchter, Kelche, kleine Brotkörbchen sowie Terrinen und Teller aus unauer Porzellan reihten sich zwischen den beiden Enden des Tisches aneinander. Die schiere Fülle an Besteck und Geschirr ließ den Unbedarften davon ausgehen, dass heute Abend eine ganze Festgemeinschaft bewirtet werden würde.
 
Tatsächlich erwartete Asteria jedoch lediglich ihren [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Fedor von Zolipantessa|Sohn]] zum “''großen Abendessen''“, wie sie es zu nennen pflegte. Einmal jeden Mond saßen Mutter und Sohn zusammen, nahmen das Mahl gemeinsam ein und tauschten sich über die Neuigkeiten in der [[Perricum:Markgrafschaft Perricum|Welt]] aus. Meist hatte Fedor nicht viel zur Unterhaltung beizutragen, vor allem nicht, wenn es um die schönen Künste ging, über die sich die Mutter Stunden unterhalten könnte. Ihm fehlte das Verständnis für die Musik, wie ihm so vieles fehlte, wenn man die Dame fragte.
 
Sicher, er galt als mutiger Seefahrer, hatte es zum Konteradmiral gebracht, doch das war es auch schon. Hätte er den Biss seines [[Briefspieltext mit::Perricum:Yordan von der Roten Hand|Vaters]], so wäre Fedor sicher schon längst Admiral der [[Akteursnennung ist::Perlenmeerflotte|Perlenmeerflotte]] geworden. Ein Umstand, den sie ihm nur allzu gerne vorhielt und an den sie ihn immerzu erinnerte.
 
Ihr prüfender Blick schweifte über die Anordnung der Gabeln und hielt inne. „Traudwine! Herkommen, sofort!“, rief die Alte erbost aus und deutete auf ihren Platz. Die angesprochene Magd beeilte sich sichtlich zu ihrer Herrin zu gelangen und zu erkennen, durch welche Unachtsamkeit sie dieses Mal ihren Zorn auf sich gezogen hatte. Vergeben Liebesmühe, denn Asteria ließ den Menschen in ihrer Umgebung nie Zeit, selbst auf ihre Fehler zu kommen.
 
„Das Besteck für die Nachspeisen hat oberhalb des Platztellers zu liegen! So weit so gut, doch damit endet auch schon dein Wissen, wie mir scheint. Der Griff muss zu der Hand zeigen, mit der das Besteck gegriffen wird! Und jetzt sag mir, seit wann greife ich die Gabel mit links?!“, ihr schneidender Tonfall hätte jedem Ausbilder im markgräflichen Heer Ehre gemacht.
 
„Davon ab, jetzt wo ich es sehe, muss ich sagen, dass mir das gelbe Schmetterlingsgedeck nicht ganz so gefällt wie gedacht. Alles abdecken und mit dem blauen Khunchomerrose-Gedeck austauschen, aber flott!“. Traudwine macht sich gemeinsam mit dem Rest der Dienerschaft daran, alles abzudecken und durch das geforderte Gedeck auszutauschen. Mit einem Kopfschütteln verfolgte die Adlige das Treiben ihrer Untergebenen. Fast so schien es, als ob sie darüber enttäuscht war, dass ihre Dienerschaft nicht direkt die Khunchomerrose vorgeschlagen hatte. Eine Idee, die so abwegig war, wie dass Schweine fliegen konnten. Denn niemand im Hausstand wagte es, der Dame zu widersprechen oder gutgemeinte Ratschläge zu erteilen.<br>
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Fedor von Zolipantessa griff zu seinem Weinkelch und trank einen großen Schluck daraus. Seine Mutter übte sich nun bereits seit geraumer Zeit in Kritik an seiner Person. Ihm fehle der Wille die Karriereleiter heraufzusteigen, ihm fehle die Verwegenheit seines Vaters, der Einfluss seiner Verwandten [[Briefspieltext mit::Perricum:Sarina von Zolipantessa|Sarina]] und vieles mehr.
 
Er hatte es sich angewöhnt die Worte seiner Mutter in das eine Ohr hinein und aus dem anderen Ohr direkt herauszulassen. Selbst wenn sie nicht an ihm herumkritisierte, sondern an anderen Personen, Orte oder Gruppierungen pflegte er dieses Verhalten. An einer ernstlichen Diskussion war Asteria nicht gelegen. Sie wollte einfach nur zetern, über andere mit einen, über einen mit andere und so weiter und so fort.
 
So redete Sie sich immer mehr in Rage und selbst Fedor fragte sich, ob sie auch irgendwann mal aufhören würde. Die Antwort folgte prompt auf dem Fuß. Die alte Dame stockte mitten im Satz und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Sie wollte sich gerade an die Brust fassen, da kippte sie schlagartig nach vorne in ihre Nachspeise um und ließ einen verdutzt dreinschauenden Konteradmiral zurück.
 
Es brauchte ein paar Augenblicke, bis dieser und die anwesende Dienerschaft verstand was gerade geschehen war. Sofort sprangen alle Richtung Asteria und wollten ihr helfen. Doch es war bereits zu spät, ihre Seele flog bereits auf Golgaris Rücken über das Nirgendmeer.
 
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|Titel=Zwei Pfauen und ein Rabe
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|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Vlad|Vlad}}
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|Zusammenfassung=Das Treffen zweier Pfauen wird durch das unangekündigte Erscheinen eines Raben unterbrochen
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Aktuelle Version vom 19. Dezember 2022, 22:10 Uhr

Reichsstadt Perricum, Lande der Reichsstadt Perricum, 25. Rondra 1046 BF

Asteria von Zolipantessa begutachtete das Werk, was ihre Bediensteten für sie (und nur für sie!) hergerichtet hatten. Den gesamten Tisch hatten sie gedeckt, silberne Kerzenleuchter, Kelche, kleine Brotkörbchen sowie Terrinen und Teller aus unauer Porzellan reihten sich zwischen den beiden Enden des Tisches aneinander. Die schiere Fülle an Besteck und Geschirr ließ den Unbedarften davon ausgehen, dass heute Abend eine ganze Festgemeinschaft bewirtet werden würde.

Tatsächlich erwartete Asteria jedoch lediglich ihren Sohn zum “großen Abendessen“, wie sie es zu nennen pflegte. Einmal jeden Mond saßen Mutter und Sohn zusammen, nahmen das Mahl gemeinsam ein und tauschten sich über die Neuigkeiten in der Welt aus. Meist hatte Fedor nicht viel zur Unterhaltung beizutragen, vor allem nicht, wenn es um die schönen Künste ging, über die sich die Mutter Stunden unterhalten könnte. Ihm fehlte das Verständnis für die Musik, wie ihm so vieles fehlte, wenn man die Dame fragte.

Sicher, er galt als mutiger Seefahrer, hatte es zum Konteradmiral gebracht, doch das war es auch schon. Hätte er den Biss seines Vaters, so wäre Fedor sicher schon längst Admiral der Perlenmeerflotte geworden. Ein Umstand, den sie ihm nur allzu gerne vorhielt und an den sie ihn immerzu erinnerte.

Ihr prüfender Blick schweifte über die Anordnung der Gabeln und hielt inne. „Traudwine! Herkommen, sofort!“, rief die Alte erbost aus und deutete auf ihren Platz. Die angesprochene Magd beeilte sich sichtlich zu ihrer Herrin zu gelangen und zu erkennen, durch welche Unachtsamkeit sie dieses Mal ihren Zorn auf sich gezogen hatte. Vergeben Liebesmühe, denn Asteria ließ den Menschen in ihrer Umgebung nie Zeit, selbst auf ihre Fehler zu kommen.

„Das Besteck für die Nachspeisen hat oberhalb des Platztellers zu liegen! So weit so gut, doch damit endet auch schon dein Wissen, wie mir scheint. Der Griff muss zu der Hand zeigen, mit der das Besteck gegriffen wird! Und jetzt sag mir, seit wann greife ich die Gabel mit links?!“, ihr schneidender Tonfall hätte jedem Ausbilder im markgräflichen Heer Ehre gemacht.

„Davon ab, jetzt wo ich es sehe, muss ich sagen, dass mir das gelbe Schmetterlingsgedeck nicht ganz so gefällt wie gedacht. Alles abdecken und mit dem blauen Khunchomerrose-Gedeck austauschen, aber flott!“. Traudwine macht sich gemeinsam mit dem Rest der Dienerschaft daran, alles abzudecken und durch das geforderte Gedeck auszutauschen. Mit einem Kopfschütteln verfolgte die Adlige das Treiben ihrer Untergebenen. Fast so schien es, als ob sie darüber enttäuscht war, dass ihre Dienerschaft nicht direkt die Khunchomerrose vorgeschlagen hatte. Eine Idee, die so abwegig war, wie dass Schweine fliegen konnten. Denn niemand im Hausstand wagte es, der Dame zu widersprechen oder gutgemeinte Ratschläge zu erteilen.

Trenner Perricum.svg


Fedor von Zolipantessa griff zu seinem Weinkelch und trank einen großen Schluck daraus. Seine Mutter übte sich nun bereits seit geraumer Zeit in Kritik an seiner Person. Ihm fehle der Wille die Karriereleiter heraufzusteigen, ihm fehle die Verwegenheit seines Vaters, der Einfluss seiner Verwandten Sarina und vieles mehr.

Er hatte es sich angewöhnt die Worte seiner Mutter in das eine Ohr hinein und aus dem anderen Ohr direkt herauszulassen. Selbst wenn sie nicht an ihm herumkritisierte, sondern an anderen Personen, Orte oder Gruppierungen pflegte er dieses Verhalten. An einer ernstlichen Diskussion war Asteria nicht gelegen. Sie wollte einfach nur zetern, über andere mit einen, über einen mit andere und so weiter und so fort.

So redete Sie sich immer mehr in Rage und selbst Fedor fragte sich, ob sie auch irgendwann mal aufhören würde. Die Antwort folgte prompt auf dem Fuß. Die alte Dame stockte mitten im Satz und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Sie wollte sich gerade an die Brust fassen, da kippte sie schlagartig nach vorne in ihre Nachspeise um und ließ einen verdutzt dreinschauenden Konteradmiral zurück.

Es brauchte ein paar Augenblicke, bis dieser und die anwesende Dienerschaft verstand was gerade geschehen war. Sofort sprangen alle Richtung Asteria und wollten ihr helfen. Doch es war bereits zu spät, ihre Seele flog bereits auf Golgaris Rücken über das Nirgendmeer.