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Version vom 23. März 2011, 10:33 Uhr
Horbald Helmerich Karsthold von Schroeckh wurde im Jahre 981 BF auf dem väterlichen Gut geboren. Er erhielt eine Ausbildung als Ritter, die allerdings nicht mit der Schwertleite, sondern mit der Aufnahme in die kaiserliche Verwaltung endete. Nach kurzen Jahren des Dienstes im Namen der Krone erlangte Schroeckh militärische Ehren im Rahmen des Maraskan-Feldzuges Kaiser Hals. Für die Organisation des Nachschubes über die Marinestadt Perricum erhielt er den Greifenstern in Bronze und wurde vom Kaiser in der Promotion von Perricum mit einigen anderen wackeren Streitern für das Reich gerittert. Anschließend vollendete Schroeckh seine Karriere im Apparat des Kaisers unter Reichserzkanzlerin Alwene von Hartsteen-Gareth im Range eines Kanzleirates.
Vergleicht man Horbald von Schroeckh mit seinem Gegenspieler und Mitstreiter Parinor von Borstenfeld, dann fällt das Urteil hart aus: Schroeckh ist ein Krämer und Lavierer, ein Kenner der Verhältnisse und Abhängigkeiten, eine ehemalige Hofschranze und überdies weder stattlich noch schön. Die Tage seiner Turnierritte sind längst vorbei (wenn es sie jemals gegeben hat), und sein Auskommen als Herr über die Stadt Puleth schien gesichert. Daß es ihm – mit Unterstützung aus Gareth – gelang, den Tempel nach Puleth zu holen, ängstigte ihn bisweilen. Jedoch machten sich die Aktivitäten am Baugrund nebst der vermehrten Schar von Durchreisenden und Pilgern wohltuend für die Stadtkasse – und Horbalds Säckel – geltend. Auf dem Baugrund war Schroeckh möglichst selten, genoss es aber, dort als großer Herr empfangen zu werden. Mit den Ereignissen der letzten Jahren geht einher, daß er mit vielen wichtigen Persönlichkeiten Garetiens bekannt wurde, was im Falle des Marschalls Ugo von Mühlingen nicht wirklich ein Gewinn war. Schroeckh tat zwar alles, um das Tempelprojekt zu unterstützen – sogar Bugenhog um Rat zu fragen, der ihn schon öfter einen »laschen Trottel« geschimpft hatte -, doch schwappten die Ereignisse des Jahrs des Feuers über Puleth hinweg und änderten die Lage vollkommen. Ob es noch Reste des Siegestempels mitsamt der Hospize gibt oder nicht, ist einerlei - andere Besucher der Stadt verlangten nun Schroeckhs Aufmerksamkeit.
Nach der Invasion der Galotteska arrangierte sich Schroeckh mit der neuen lokalen Machthaberin, Varena von Mersingen, und öffnete die Tore der Pfalz Puleth, die damit verloren schien. Er habe dies nur zum Wohle der Bewohner zugelassen, betonte Schroeckh immer wieder, doch Fakt ist, dass Puleth deshalb heute fast als Teil der Wildermark angesehen werden muss, obschon es nur an deren Rand liegt.
Schroeckhs Kunst des Lavierens hat Puleth bisher vor den allerschlimmsten Zerstörungen bewahrt - und alle Seiten im Kampf um die Vorherrschaft in der Region haben erkannt, dass man dem Reichsvogt nicht trauen kann - wohl aber ihm zutrauen, dass er berechenbar ist und Puleth als Nachschubbasis erhält, weshalb man ihn nicht antastet. Aber als schlimmer Kriecher ist er durchaus bei Freund und Feind verschrien.
Horbald von Schroeckh wurde im Hesinde 1029 BF von den vereinten Hartsteenschen und Reichsforstschen Truppen unter Baron Nimmgalf von Hirschfurten bei der Befreiung von Stadt und Pfalz Puleth wegen dringenden Verdachtes auf Kollaboration mit dem Feind verhaftet und in Ketten nach Gareth abgeführt, wo ihm im Praios 1030 BF der Prozess gemacht werden sollte. Die Anklage lautete: Hochverrat! Das Reichsgericht jedoch entschied in dieser Sache für den Reichsvogt, lehnte die Klage noch vor der Verhandlung ab und stellte seine Ehre wieder her. Er darf seitdem offiziell den Ehrentitel Vater von Puleth tragen.
Am Neujahrstage wurde Schroeckh von der Königin zum neuen Staatsrat und Nachfolger von Praiodan von Luring berufen, wie der Herold berichtete.
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