Geschichten:Waldsteiner Totenbuch - Jadwiga von Gauternburg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bega (D | B)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Bega (D | B)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Handlungsort ist::Garetien:Wehrturm Zweifels|Wehrturm Zweifels]], 02. Tsa 1043 BF:
''[[Handlungsort ist::Garetien:Wehrturm Zweifels|Wehrturm Zweifels]], 02. Tsa 1043 BF:''


Das Leben im nordöstlichsten Waldstein war schon immer besonders wild und entbehrungsreich und die Linie der [[Akteursnennung ist::Garetien:Familie Zweifelfels|Zweifelfelser]], die sich Herren über die Zwiefelsen nennen dürften, war von je her ein eigentümlicher Schlag. Doch sie waren vor allem eins: treu und folgsam gegenüber ihrem Baron und ihrer [[Briefspieltext mit::Garetien:Allechandriel Quellentanz|Gräfin]]. Unerschrocken und standhaft hielten sie Wacht gegen die Gefahren aus dem Norden. So hielt es auch [[Briefspieltext mit::Garetien:Gisbert von Zweifelfels|Gisbert]] und nach seinem grausamen Tod folgte ihm seine Gemahlin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Jadwiga von Gauternburg|Jadwiga]], um im Namen ihrer gemeinsamen Enkelin [[Briefspieltext mit::Garetien:Lechmunde von Zweifelfels|Lechmunde]] über die Zwiefelsen zu wachen, jenen sagenumwobenen Zwillingsfelsen, der für die hiesigen Herrscher von besonderer Bedeutung war. Hier, an den markanten Felsen, beschwor ein jeder neuer Baron den Bund mit dem Land – wie zuletzt Baron [[Briefspieltext mit::Garetien:Gisborn von Zweifelfels|Gisborn von Zweifelfels]].  
Das Leben im nordöstlichsten Waldstein war schon immer besonders wild und entbehrungsreich und die Linie der [[Akteursnennung ist::Garetien:Familie Zweifelfels|Zweifelfelser]], die sich Herren über die Zwiefelsen nennen dürften, war von je her ein eigentümlicher Schlag. Doch sie waren vor allem eins: treu und folgsam gegenüber ihrem Baron und ihrer [[Briefspieltext mit::Garetien:Allechandriel Quellentanz|Gräfin]]. Unerschrocken und standhaft hielten sie Wacht gegen die Gefahren aus dem Norden. So hielt es auch [[Briefspieltext mit::Garetien:Gisbert von Zweifelfels|Gisbert]] und nach seinem grausamen Tod folgte ihm seine Gemahlin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Jadwiga von Gauternburg|Jadwiga]], um im Namen ihrer gemeinsamen Enkelin [[Briefspieltext mit::Garetien:Lechmunde von Zweifelfels|Lechmunde]] über die Zwiefelsen zu wachen, jenen sagenumwobenen Zwillingsfelsen, der für die hiesigen Herrscher von besonderer Bedeutung war. Hier, an den markanten Felsen, beschwor ein jeder neuer Baron den Bund mit dem Land – wie zuletzt Baron [[Briefspieltext mit::Garetien:Gisborn von Zweifelfels|Gisborn von Zweifelfels]].  

Aktuelle Version vom 26. Dezember 2020, 11:22 Uhr

Wehrturm Zweifels, 02. Tsa 1043 BF:

Das Leben im nordöstlichsten Waldstein war schon immer besonders wild und entbehrungsreich und die Linie der Zweifelfelser, die sich Herren über die Zwiefelsen nennen dürften, war von je her ein eigentümlicher Schlag. Doch sie waren vor allem eins: treu und folgsam gegenüber ihrem Baron und ihrer Gräfin. Unerschrocken und standhaft hielten sie Wacht gegen die Gefahren aus dem Norden. So hielt es auch Gisbert und nach seinem grausamen Tod folgte ihm seine Gemahlin Jadwiga, um im Namen ihrer gemeinsamen Enkelin Lechmunde über die Zwiefelsen zu wachen, jenen sagenumwobenen Zwillingsfelsen, der für die hiesigen Herrscher von besonderer Bedeutung war. Hier, an den markanten Felsen, beschwor ein jeder neuer Baron den Bund mit dem Land – wie zuletzt Baron Gisborn von Zweifelfels.

Lechmunde, die künftige Wächterin der Felsen, war im Firunmond 21 Winter geworden und von ihrer Großmutter Jadwiga, die nach dem Tod von Gisbert auch ihre Schwertmutter war, für reif genug befunden den Ritterschlag zu erhalten. Nach all der Düsternis der letzten Götterläufe war dies für beide Frauen ein großer Lichtblick gewesen. Nun warteten beide auf die Ernennung von Lechmunde zur Ritterin von den Zwiefelsen durch Baron Gisborn. Jadwiga sah ihre Pflicht als erfüllt an.


Trenner Garetien.svg


Wie jeden Morgen ritt Jadwiga ihre Patrouille an der Olku entlang, die hier die Grenze zur Mark Greifenfurt bildete. Sie kannte das Land, jeden Baum, jeden Strauch. Nichts entging ihrem scharfen Blick. So auch nicht die frischen Pferdespuren. Die alternde Ritterin setzte ab und folgte diesen. Es dauerte nicht lange und sie fand die Verursacher.

„Heda, den Zwölfen zum Gruße, was führt zwei Rittersleut so fern ab der Wege?“

„Na die Tsafrische natürlich, was denn sonst“, entgegnete die wuchtige Mittdreißigerin mit den auffallenden Zahnlücken.

„Meine Name ist Jadwiga von Gauternburg, mit wem hab ich die Ehre?“

„Dieser hier ist mein Vetter Gerbald von Wegfeld“, die massige Frau spukte auf dem Boden, „und ich bin Haldana von Wegfeld.“

„Ich frage euch erneut, was macht ihr hier in der Wildnis? Die Grenze ist seit der Großen Fehde nicht mehr sicher.“ Der Blick der Gauternburg war streng und fordernd.

„Ein Hausritt fern der bekannten Wälder, sonst nichts“, brummte Gerbald etwas zaghaft, fast fragend.

„Also Gerbald, was hast du getan, ich habe das Gefühl die gute Frau glaubt uns nicht.“ Haldana stemmte ihre Fäuste in die Hüfte.

„Ja, das ist ja nun echt mal blöd“, erwiderte diese achselzuckend.

„Na, dann wollen wir doch aufrichtig sein, oder Gerbald?“

„Äh, wollen wir das?“ Gerbald wirkte sichtlich irritiert.

„Aber natürlich. Hohe Dame von Gauternburg, wir sind hier um die Lage auszukundschaften, um den bestmöglichen Ort für den Einfall nach Hartsteen zu finden. Ihr werdet uns doch als Ortskundige sicherlich behilflich sein, oder?“

„Ganz sicher nicht“, empörte sich Jadwiga, „mein Herr ist kein Freund der Fehde und wird solcherlei Aktivitäten nicht dulden.“

„Ach, wird er das nicht, na so was … was machen wir denn nun?“ Mit einem feisten Grinsen griff Haldana zu ihrem Morgenstern und schritt auf Jadwiga zu. „Was ist nur aus den ehemals stolzen Zweifelfelsern geworden? Sie kuschen ins Gebüsch der Elfengräfin.“ Wieder spuckte die Wegfeld verächtlich auf den Boden. „Euer Baron lässt es zu wie seine Familie in der Fehde Federn lässt und tut … nichts. Rennt im Wald rum mit seiner Gräfin. Dabei wird Zweifelfelser Blut vergossen. War es nicht Euer Sohn der vor dem Winter von Reichsforstern abgeschlachtet wurde? Pah, wie erbärmlich. Eure Zeit ist vorbei, die unsrige beginnt!“


Trenner Garetien.svg


Aus der Ferne sah Raul von Hohenfels zu, wie die zwei Bewaffnete Jadwiga umzingelten. Die Alte kämpfte bis zum Schluss wie eine Löwin. Doch es half nicht. Es war der Morgenstern der grobschlächtigen Haldana der Jadwiga schließlich den Kopf zertrümmerte und sie leblos auf den Boden sacken ließ. Er hatte sich das Treiben in aller Seelenruhe angesehen. Er hätte helfen können, ja, aber das tat er nicht. Mit ausdrucksloser Miene wandte er sich von dem Geschehen ab.

So schließt sich ein weiteres Kapitel im ewigen Buch der Toten, dachte er sich im Stillen.