Geschichten:Leuenfrieder Rondraordal – Wut und Unglaube: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 13. April 2021, 06:19 Uhr
Das Leuenfrieder Rondraordal- Wut und Unglaube, RON 1043 BF
Bergkönigreich Isnatosch, Hauptstadt Senalosch unter den Bergen im Firun der gräflichen Vogteien von Nilsitz
Schwer fiel Oberst Dwarosch auf die Knie. Seine Kettenrüstungen verursacht einen scheppernden Hall in der von Feuerschalen erhellten, großen Halle.
Fast schon widerwillig senkte der Sohn des Dwalin den Blick vor dem Altar des Heiligtums der Bestie der immerwährenden Dunkelheit- des erst im Vorjahr geweihten Kortempels zu Senalosch.
Nur kurz zuvor hatte eine Depesche aus dem Königreich Garetien die im Firun des Eisenwaldes gelegene Siedlung der Angroschim auf dem Hochplateau des Isenhag erreicht- Senalosch, die letzte Festung, wie sie von den Angroschim genannt wurde, Hauptstadt des Bergkönigreichs Eisenwald, Isnatoschs in der Zunge der kleinen Rasse.
Das was der Oberst des herzöglich Eisenwalder Garderegimentes ‘Ingerimms Hammer’ hatte lesen müssen, hatte seine Laune ins bodenlose stürzen lassen. Wutschnaubend und mit hochrotem Kopf hatte er seine Gäste- Tharnax und Thorin, Söhne des Thorgrimm, aus der Bergfreiheit Koschim stehen lassen und hatte sich in den unterirdisch gelegenen Sakralbau, der sich in alten, ungenutzten Clanhallen befand, begeben.
Der Bergvogt von Arxozim und sein jüngerer Bruder aber, beides stolze Krieger des Bundes der silbernen Hämmer von Ârxozim, waren ihm gefolgt und standen nun etwas abseits des Mittelpunktes der exakt achteckigen Halle. Sie waren keine Anhänger von Angroschs streitbaren Sohn und doch wollten sie wissen was vor sich ging, was den Oberst so in Rage versetzt hatte.
Laut und grollend ergriff da Dwarosch das Wort, als er den Kopf trotzig hob und zum Kubus im Zentrum blickte, der auf unzähligen Metallplättchen die Namen jener stolzen Angroschim trugen, die unter dem Kommando des Oberst gefallen waren. Es war mehr als nur ein Altar, es war gleichzeitig ein Kriegsdenkmal.
"Ich bin an DEINER Seite über das Schlachtfeld geschritten, habe DEINEN fauligen Atem im Nacken gespürt und DEIN hämisches Lachen vernommen. DU, der DU der Sohn des Allvaters und der himmlischen Leuin bist. Scharfrichter Alverans.
So viele Männer und Frauen musste ich in DEINEM Namen opfern, nur um das Eslamsbrücker Tor, den Zwinger nach Mendena zu sprengen, so dass damit der Weg zum Sieg geebnet werden konnte.
Fast fünf ganze Banner", spieh Dwarosch wütend die Worte aus, denn der Oberst war zwar von Kor erwählt dessen Werk zu verrichten, verabscheue aber Wesen und Mittel des donnernden Himmelsreiters, dem es scheinbar eine Freude war, sich an dem Hadern und Sträuben des alten Zwergen zu ergötzen.
"So viele Kinder Isnatoschs sind im Rahja des Reiches geblieben", nahm der Sohn des Dwalin seine Wutrede wieder auf. "Generationen werden vergehen, bis diese immensen Verluste ausgeglichen sind. Und wofür? Etwa damit sich die Menschen nun im Herzen ihres großes Reiches bekriegen und gegenseitig abschlachten, sich selbst schwächen, obwohl Tobrien noch lange nicht zur Gänze befreit und befriedet ist?"
Dwaroschs metallischer Bartschmuck klimperte, als er unwillig und energisch den Kopf schüttelte.
"Zum Trotze der Tatsache, dass die dämonenverseuchte Stadt, die einst Ysilia geheißen wurde und deren heutigen Namen nicht über meine Lippen kommen wird, faktisch unangetastet ist? Und das obwohl ihre bloße Existenz dem Namen DEINES Vaters frevlerisch beschmutzt?
Oh nein", erneut schüttelte Dwarosch den Kopf. "Das darf nicht sein. Lass nicht zu, dass Reichsforster und Hartsteener sich bekriegen. Ein Flächenbrand droht, welcher auch rasch den Schlund ergreifen kann, wo so viele Kinder des Allvaters, DEINES Vaters leben.
Und wäre das nicht schon alles grotesk genug, so heißt es, dass DEINE Mutter But sehen will? Bei den Mauern Alverans, ist nicht genug Blut geflossen- das der Kurzlebigen ebenso wie unseres?”
Bestürzt sah Thorin derweil zu seinem Bruder. Vollends verstand er nicht was vor sich ging, was Dwarosch in Zwiesprache mit Angroschs streitlustigen Sohn vortrug, doch es war ernst, sehr ernst, das war auch ihm inzwischen klar. Tharnax indes war im Geiste bereits einige Schritte weiter. Er, der die Lande der Kurzlebigen fast alle bereist hatte, kannte das Herz des Raulschen Reiches, ebenso wie dessen kompliziertes, politisches Geflecht besser und hatte begriffen.
Und während Metenax ‘Einhand’, der Korgeweihte mit der metallischen Armprothese an die Seite des Oberst trat, der immer noch fortwährend weiter grollte, sagte der Bergvogt von Ârxozim zu seinem Bruder: “Komm Thorin, wir gehen. Ich werde einen Brief aufsetzen und dem Grafen vom Schlund schreiben. Ich habe seine Abgesandten auf der Jagd hier in Nilsitz kennengelernt und bin seither im Kontakt mit ihm. Vielleicht können wir etwas tun die Unsrigen zu schützen, falls es tatsächlich soweit kommen sollte.”
Und Thorin wusste instinktiv, dass die Zeit der Prüfungen, die Albrax, der Angarok Rogmarok allen Angroschim verkündet hatte, nun auch für ihn gekommen war.”
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