Perricum:Wallbrord von Löwenhaupt-Berg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. März 2017, 21:54 Uhr
Persönliches Wappen
Wappen derer von Pandlarilsforst und vom Berg
"Mehr sein als scheinen!"
"Erst wägen, dann wagen!"
"Was ich von den Nebachoten halte? Genausoviel wie von euren schwarzen Fingernägeln!"
Träger des Schwertes Retributio (11. Phe 1038 BF-30. Rah 1039 BF)
Wappen
Senkrecht geteilter Wappenschild, (heraldisch) rechts auf grün ein herschauender silberner Löwenkopf (als Symbol für das Haus Löwenhaupt), links auf schwarz ein roter, nach (heraldisch) rechts blickender Löwenkopf (für das Haus Berg), in der Mitte ein Herzschild mit dem Wappen des Herzogtums Weiden.
Der Wappenschild des Adligen stellt eine Kombination zwischen den Wappen der beiden Familien dar, denen er angehört. Das Recht, das Wappen Weidens zu führen, wurde ihm mit der Erhebung zum Landedlen der Provinz verliehen.
Biografische Daten
Datum | Ereignis |
---|---|
987 BF | Geburt als Sohn des Wallfried von Löwenhaupt (Bruder Herzog Waldemars zu Weiden) und der Tsaja vom Berg j.H. der Älteren (nordmärkische Baronin zu Meilingen) |
1005 BF | Abschluss der Kriegerakademie zu Wehrheim, danach Offizier im I. ksl.-nordmärkischen Garderegiment |
1012 BF | Versetzung nach Weiden |
1014 BF | Erhebung zum Landedlen zu Trallop |
1022 BF | 23. Phex: Ernennung zum Soldgrafen Weidens |
1024 BF | 10. Boron: Rücktritt als Soldgraf auf massiven Druck vieler weidener Adliger 21. Phex: Erneuter Eintritt in die Reichsarmee als Oberst des I. ksl.-weidener Garderegiments |
1025 BF | 26. Rahja: Ernennung zum ksl. Marschall von Weiden |
1026 BF | 15. Tsa: Entlassung als Marschall 4. Ingerimm: Ernennung zum Stabschef und Stellvertreter des ksl. Marschalls von Darpatien |
1027 BF | 7. Praios: Umwandlung seines Titels als Landedler zu Trallop in "Landedler zu Weiden" durch Herzogin Walpurga in Anerkennung seiner Verdienste um das Herzogtum |
1028 BF | 15. Phex: Teilnahme an der 'Drei-Kaiser-Schlacht' auf Seiten Kaiserin Rohajas 30. Ingerimm: Abschied von der Reichsarmee 15. Rahja: Erhebung zum Baron zu Vellberg am Rande des Großen Hoftages |
1033 BF | 5. Boron: Reaktivierung als Offizier und Ernennung zum Kommandeur des Bombardenregiments "Trollpforte" |
1035 BF | 24. Ingerimm: Gewinn der Kabinettstjoste am Rande des Großen Kabinetts auf Schloss Auenwacht 6. Rahja: Vortrag des Kabinettsschlusses bei der Kaiserin höchstselbst |
1036 BF | Rondra: Enterbung seiner Tochter Selinde 21. Ingerimm: Durch unerwartete Entwicklungen am Rande der Verhandlungen zum Verbot der Nandus-Kirche Verlust des linken Auges während eines Kampfes auf dem Garether Heldenfriedhof |
1037 BF | Praios-Rondra: Verwicklung in das Verschwinden des Reichsrichtschwertes Guldebrandt (die s.g. "Guldebrandt-Affäre") am Rande der Beisetzungsfeierlichkeiten in Elenvina für Herzog Jast Gorsam Boron-Firun: Erneuter Aufenthalt in den Nordmarken zwecks Sammlung von Informationen zur Wiederauffindung Guldebrandts Ingerimm: Beteiligung an der Jagd auf den Paktierer Galtor, der Koloss sowie an der Rückgewinnung der Klinge Feuerschlag |
1038 BF | Firun: Beteiligung an der Wiederauffindung Guldebrandts unter dem Elenviner Kanzleiviertel 18. Peraine: Bei einem weiteren Besuch in den Nordmarken Verzicht auf die Erbrechte an der Baronie Meilingen auf Bitten seiner Schwester, Baronin Tsaja (die Jüngere). Als Ausgleich Übertragung des in der Baronie gelegenen Gestüts Tarlenheim als Junkergut |
1039 BF | 30. Rahja: Auf dem Feldzug gegen Haffax bei der Befreiung der tobrischen Hafenstadt Mendena gefallen |
Zur Person
Interessen:
Militärgeschichte, Jagd, Heraldik
Religion:
Praiosgläubig (aber kein Eiferer)
Politik:
Ursprünglich einer der entschiedensten Kritiker der neugebildeten Provinz, hatte Wallbrord mit der Markgrafschaft schon vor einiger Zeit seinen Frieden gemacht, nachdem er feststellen mußte, daß es sich bei dieser um ein überraschend tragfähiges und stabiles Konstrukt handelt und - trotz der diversen Konflikte in der jüngeren Vergangenheit - auch nicht zu erwarten ist, daß sich daran auf absehbare Zeit etwas ändern wird.
Zum Markgrafen hatte er jedoch weiterhin ein eher indifferentes Verhältnis. Zwar erkannte der Baron seinen Einsatz für das Reich durchaus an, war andererseits aber der Meinung, daß er sich genau aus diesem Grunde nicht ausreichend um seine Provinz kümmere und dort zu wenig Präsenz zeige. Weitaus größer war Wallbrords Respekt vor Rondrigans Großmutter Rimiona, die er bei seiner Ernennung zum Oberst als eine mit allen Wassern gewaschene Frau, die das politische Garadanspiel meisterhaft zu beherrschen scheint, kennenlernen durfte.
Engere Beziehungen innerhalb des Perricumer Adels pflegte er lediglich zu Baronin Efferdane von Eberstamm-Ehrenstein und Landvogt Aldron von Firunslicht; mit beiden stand er auf sehr gutem Fuße. Der Rest der Adligen war ihm mehr oder weniger herzlich egal, zumal er für Empfänge, Turniere und ähnlich "eitles Gepränge" ebenso wenig übrig wie Zeit hatte. Daher überraschte es nicht, daß den Vellberger keinerlei Ehrgeiz oder politische Ambitionen treiben, sondern er mit dem zufrieden war, was er hatte (seine unruhigen Jahre in Weiden waren gute Lektionen in Demut und Bescheidenheit).
Wirklich ablehnend stand er lediglich den Nebachoten gegenüber, was weniger politische als persönliche Gründe hatte. Der nüchterne und rational denkende Oberst konnte mit dem temperamentvollen und impulsiven Naturell dieser Volksgruppe einfach nichts anfangen. Diverse Zusammenstöße mit nebachotischen Adligen in den vergangenen Jahren waren auch nicht dazu angetan, Wallbrords Meinung über sie zu ändern ...
Seit dem Verschwinden des Reichsrichtschwertes Guldebrandt 1037 BF war auch das Verhältnis des Barons zu seinem Lehnsherrn Rondrigan Paligan belastet. Dieser war ebenfalls in die damaligen Ereignisse verwickelt und ließ es wider besseres Wissen zu, daß der Oberst und seine Begleiter für den Verlust des Schwertes verantwortlich gemacht wurden. In dem Zusammenhang erlangte die kleine Gruppe zudem, wenn auch ungewollt, Kenntnis von einem Vorfall von außerordentlicher politischer Brisanz, mußte aber auf Geheiß des Markgrafen hierüber Stillschweigen bewahren, was die Betroffenen, höchst widerwillig, auch taten. Insbesondere Wallbrord hegte seitdem einen tiefen Groll gegen den Gemahl der Kaiserin, vertraute sich dieser aber bei der Rückgabe des Reichsrichtschwertes zumindest teilweise an.
Wallbrord und seine Begleiter wurden unfreiwillig Zeugen eines Gespräches zwischen Rondrigan Paligan und Hartuwal Gorwin vom Großen Fluß, aus dem hervorging, daß Letzterer für den Tod seines Vaters Jast Gorsam verantwortlich war. Kurz darauf wurden alle Anwesenden in einen Kampf gegen zwei Grakvalothdämonen verwickelt, der mit der Entrückung Guldebrandts endete, als der Baron zu Vellberg die Klinge einem der Dämonen in den Leib rammte und dieser dann mit der Waffe in den Limbus verschwand. Nach dem Gefecht wurden Wallbrord und seine Kampfgefährten vom Reichsgroßgeheimrat zur Verschwiegenheit verpflichtet und mußten mit dem Makel leben, in den Augen Unwissender für den Verlust des Schwertes verantwortlich zu sein. Als der Baron im darauffolgenden Götterlauf der Kaiserin in kleiner Runde - neben den beiden Genannten waren lediglich der Praiot Arrius von Wulffen und die Markgräfin der Rommilyser Mark anwesend - von der Rückgewinnung Guldebrandts berichtete, brach Wallbrord sein Schweigen und berichtete über das im Jahr zuvor Erlebte, sparte aber wohlweislich die Verwicklung des Gemahls der Kaiserin in die Angelegenheit aus. Anlaß für das Brechen seines Schweigens war für den Oberst das gewaltsame Ableben Hartuwals kurz zuvor. Zum einem erlosch damit seine Verpflichtung gegenüber dem einstigen Reichserzkanzler, zum anderen wollte Wallbrord verhindern, daß Hartuwal mit allen Ehren bestattet würde, ohne daß seine Herrin zuvor erführe, was für ein Mensch da in ihrem Namen lange Jahre die Geschicke des Reiches mitgeprägt hatte. Dies wäre für Wallbrord und sein ohnehin schon arg strapaziertes Gererchtigkeitsempfinden unerträglich gewesen. Zumindest dieses Ziel konnte der Baron erreichen, fielen die Trauerfeierlichkeiten doch ungewöhnlich bescheiden und ohne die sonst üblichen Lobpreisungen des Verstorbenen und seiner Taten aus. Daß der Oberst von der Kaiserin erneut zur absoluten Verschwiegenheit über die vorgenannten Vorgänge verpflichtet wurde, konnte er verschmerzen, auch wenn der Wunsch, Rohaja auch über ihren Gatten reinen Wein einzuschenken, schon recht groß gewesen war. Allerdings war Wallbrord Realist genug, um zu wissen, daß er damit den Bogen überspannt und dann mit mehr als nur unangenehmen Konsequenzen zu rechnen gehabt hätte.
Sonstiges:
Die Erhebung seiner illegitimen Tochter Elissa zur Edlen zu Vellberg und damit deren Anerkennung als sein Sproß nahm Wallbrord vor, nachdem er sich zuvor bei diversen Gelegenheiten davon überzeugen konnte, daß sie seine Anerkennung mehr als verdient hat. Dafür nahm der Baron dann auch den Unmut seiner Familie in Kauf, die die offensichtliche Bevorzugung Elissas mit zunehmenden Mißtrauen und Verärgerung beobachteten.
Durch die Enterbung seines ältesten Kindes Selinde hatte sich die Situation jedoch sowohl deutlich verschärft als auch verkompliziert und zu einem Zerwürfnis zwischen Wallbrord auf der einen und seiner Gemahlin Fredegard sowie seinem Sohn Ugdalf auf der anderen Seite geführt. War schon besagte Enterbung für die beiden kaum hinnehmbar, so stieß er sie mit der Neuvergabe von Gut Rotbach gänzlich vor die Köpfe. Das Gut war nämlich ursprünglich als Lehen für die Erbin der Baronswürde, damals Selinde, eingerichtet worden und hätte nach der Erbfolge und nach allgemeiner Erwartung eigentlich auf Ugdalf als Zweitgeborenen übergehen sollen. Wallbrord hingegen entschied sich jedoch ganz pragmatisch für Elissa als die seiner Meinung nach geeignetere Kandidatin, ohne dies aber seiner Familie näher zu erläutern (für ihn war diese Entscheidung schlicht selbsterklärend), wodurch er den Konflikt ungewollt weiter verschärfte. Seine Frau und sein Sohn sahen in dieser Entscheidung - wie sich herausstellen sollte, durchaus zu Recht - auch ein Präjudiz für eine Neuregelung der Erbfolge der Baronie; eine Änderung, die beide nicht gewillt waren hinzunehmen. Wallbrord erkannte viel zu spät, wie ungeschickt er in dieser Sache agiert hatte (was ihn als sonst so vorausschauenden Planer ungemein ärgerte und belastete) und versuchte, die ganze Angelegenheit mittels beharrlichen Schweigens gewissermaßen auszusitzen. Durch seinen jähen Tod bei der Rückeroberung Mendenas war der Baron nicht mehr in der Lage, den Konflikt aufzulösen, wobei es ob der am Ende verhärteten Fronten fraglich gewesen wäre, ob ein solcher Versuch Aussicht auf Erfolg gehabt hätte.
Niemand aus Wallbrords Familie ahnte auch nur, daß der Oberst kurz vor dem Beginn des Mendena-Feldzuges ein Testament aufgesetzt hatte, mit dessen Eröffnung der Baron ungewollt viel Leid und Schmerz über seine Familie bringen sollte.
Wallbrord wurde während der Kämpfe um Mendena durch einen Pfeil niedergestreckt und sein Leichnam zwischenzeitlich auf Burg Mallvenstein bestattet. Gut einen Monat später würdigte der Markgraf bei einer Ansprache die Verdienste des Adligen fast schon über alle Maßen, was einige der damals Anwesenden über den Grund dafür rätseln ließ, standen sich die beiden Männer doch nie wirklich nahe, zumal Wallbrords militärische Fähigkeiten von Vielen aus seinem Umfeld bis dahin als zwar überdurchschnittlich nicht aber dergestalt überragend angesehen wurden.