Perricum:Im Schatten der Berge - Die neu-perricumsche Darpatseite

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Mit der Ochsenbluter Urkunde wurden Ende 1028 BF mehrere Baronien der darpatischen Landgrafschaft Trollzacken mit der Edelgrafschaft Perricum zusammengelegt und zur Markgrafschaft erhoben. Heute bildet der Darpat an seinem Unterlauf also keine Provinzgrenze mehr, sondern verläuft mitten durch die Provinz.
Im Folgenden soll der Nordteil der neuen Provinz näher vorgestellt werden.

Historie

Im Norden orientierte man sich bis zur Auflösung des Fürstentums nicht nur politisch an die damalige Capitale Rommilys, gleichwohl die Region zumindest bis zur Borbaradianischen Invasion weitgehend sich selbst überlassen blieb. Reich und Provinz interessierten sich lediglich für die Rohstoffe der abgelegenen, wenig bevölkerten und teilweise auch unwirtlichen Lehen, sodass der örtliche Adel und seine Untertanen in vielerlei Hinsicht relativ unabhängig agieren konnten. Außer einigen Handelskontakten gab es kaum nennenswerte Beziehungen zwischen den Provinzen beiderseits des Darpats. Dies änderte sich jedoch mit dem Vorrücken der Truppen des Sphärenschänders, denen es gelang, bis zur Trollpforte vorzustoßen und dabei große Teile der damaligen Landgrafschaft Trollzacken eroberten. Nach der Dritten Dämonenschlacht verblieben dem Reich lediglich die im Süden und Südwesten gelegenen Baronien, woran sich bis dato - allen gegenteiligen Bemühungen zum Trotz - leider wenig geändert hat. Die Verheerungen Darpatiens im s.g. "Jahr des Feuers" und daraus resultierenden Umwälzungen führten dann dazu, daß die acht verbliebene Lehen der neu gegründeten Markgrafschaft Perricum zugeschlagen wurden, der Rest de jure der ebenfalls neu eingerichteten Markgrafschaft Rabenmark. Ausschlaggebend hierfür waren mehrere Faktoren: Nach dem Krieg waren die Baronien ohne Hinterland und nur durch einen schmalen Landstreifen mit dem Rest des einstigen Darpatiens verbunden, in der Provinz gab es keine anerkannte Ordnungsmacht in Form einer Fürstin oder anderen Zentralgewalt und damit auch Niemanden mehr mit nennenswertem politischen Gewicht, der die politische Neuordnung der einstigen darpatischen Lande hätte verhindern können. Der lokale Adel wurde mit der "Zwangsvereinigung" vor vollendete Tatsachen gestellt und es brauchte viele Götterläufe, bis er die neue Provinz mehrheitlich akzeptierte oder sich zumindest mit ihr arrangierte.

Bewohner

In den Niederungen sowie an Darpat und dem Golf von Perricum leben die mittelländischen Bewohner der Region.
Die Trollzacken sind die Heimat der Trollzacker. Die ebenso archaischen wie kriegerischen Trollzacker werden von der übrigen Bevölkerung gleichermaßen gehasst wie gefürchtet. Bewaffnete Auseinandersetzungen gibt es dementsprechend recht häufig: Sei es, dass Prospektoren sich zu weit in die Trollzacken vorwagen und dabei die Stammesgrenzen der Trollzacker verletzen, sei es, dass Letztgenannte die Berge verlassen, um in den Ebenen Vieh und Metallwerkzeuge zu rauben. Handel zwischen den drei Gruppen findet, wen überhaupt, zumeist nur an fest definierten Plätzen und mit großer Vorsicht statt.
In den Hochebenen der Trollzacken und von den übrigen Bewohnern ehrfurchtsvoll gemieden, lebt das alte Volk der Trolle. Mit den Menschen in und an den Bergen pflegt es kaum Kontakt und wenn sich doch einmal ein Troll in den Niederungen zeigt, ist das für die dort lebenden Bauern ein Ereignis, von dem man noch lange sprechen wird.
In den Auwäldern am Darpatufer leben seit langer Zeit einige wenige Elfen, die teilweise Grund und vor allem Nutznießer - läßt man sie so doch in Frieden - vieler unheimlicher Sagen sind, die sich um diese Auen ranken.

Landschaft

Die Baronien Nord-Perricums lassen sich im Wesentlichen auf drei Landschaftsformen reduzieren. Da wären die unwegsamen Trollzacken, reich an allerlei wertvollen Gesteinen, Erzen und Mineralen (sowie Trollzacker, die dem Abbau dieser Bodenschätze ablehnend bis offen feindselig gegenüberstehen) und, zumindest in den unteren und mittleren Höhenlagen, dichten Wäldern.
Dazu kommen die Uferregionen von Darpat und Golf von Perricum, die oftmals recht sumpfig und demzufolge dünn besiedelt sind. Die wenigen Dörfer leben zumeist von Fischfang und -zucht, zuweilen, so wird gemunkelt, auch von Strandpiraterie.
Das Gros der menschlichen Bevölkerung lebt jedoch auf dem schmalen Streifen fruchtbaren Landes zwischen Bergen und Ufern von Ackerbau und Viehzucht. An den Hängen wächst hier und da auch ein kräftiger Wein. Überschüsse für den Fernhandel werden jedoch kaum erwirtschaftet; was nicht sofort aufgebraucht wird dient dem Eigenbedarf bzw. als Rücklage für die oftmals recht harten Winter.

Kleidung

Dadurch, dass der Darpat über Jahrhunderte hinweg eine breite Grenze zwischen zwei unterschiedlich geprägten Provinzen bildete, gibt es auch jetzt noch teils erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Landesteilen.
So fehlt im Norden das tulamidische Element fast vollständig (Ausnahmen bilden hier die Baronien Gluckenhang und zu geringen Teilen auch Bergthann). Auch die Mode bzw. der Kleidungsstil orientieren sich bei den "Neu-Perricumern" oftmals immer noch an der deutlich "zugeknöpfteren" Kleidung des einstigen Darpatiens bzw. Rommilys. Zudem wird im Norden weit mehr als im Süden auf standesgemäße Kleidung geachtet. Mehr als nur einmal mußten reiche Händler bzw. Bürgerliche aus dem Süden für sie unerwartet eine Strafe zahlen, weil sie Farben, Pelze und/oder Stoffe getragen hatten, die eigentlich dem Adel vorbehalten sind. Das einfache Landvolk trägt zumeist - dem rauhen Klima in oder an den Trollzacken angepaßt - zumeist eher praktisch orientierte Kleidung mit gedeckten Farben, im Gegensatz zu den weit farbenfroher wirkenden Trachten südlich des Flusses.

Religion

Im Norden wird zuvörderst die Göttin Travia verehrt. Dies hat seine Ursache jedoch nicht nur in der langen Zugehörigkeit zum Fürstentum Darpatien und dem in Rommilys residierenden Heiligen Paar, sondern auch ganz praktische Gründe: So nahe an den Schwarzen Landen und im Schatten der unwirtlichen Trollzacken bietet in den dünnbesiedelten Baronien nur die Gemeinschaft ausreichend Schutz und Sicherheit, weshalb man keinem ehrbaren Reisenden die traviagefällige Gastung verweigern wird. Man ist entsprechend familiär und gastfreundlich, steht überschäumenden Gefühlsregungen jedoch eher reserviert gegenüber und achtet alte Traditionen. An den Gestaden des Golfs von Perricum genießt Efferd bei den Fischern und ihren Familien eine fast ebenso große Verehrung wie die Göttin von Heim und Herdfeuer.
Über die Religiosität bzw. Glaubensvorstellungen der Trollzacker und Trolle weiß man in der Ebene so gut wie nichts, interessiert sich aber auch nicht dafür (umgekehrt dürfte wohl dasselbe gelten).